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Bewertung

Aldi Süd - Top Ausbilder oder doch eher Durchschnitt?

2,7
Nicht empfohlen
Ex-Auszubildende/rHat 2016 eine Ausbildung zum/zur Auszubildende/r im Bereich Vertrieb / Verkauf bei ALDI SÜD in Sankt Augustin abgeschlossen.

Die Ausbilder

Die Ausbilder bei Aldi Süd sind zugleich auch die Filialleiter. Da man von Jahr zu Jahr die Filiale wechselt, wechseln sich auch die Ausbilder.
Durch Filialbesuche durfte ich jeden Ausbilder kennen lernen, insgesamt waren es also fünf in meiner Region.
Jeder Ausbilder is grundsätzlich anders als die anderen deswegen kann ich keine präzise Wertung abgeben. Hinsichtlich meiner eigenen Erfahrungen kann ich jedoch kaum positives berichten.
Das wichtigste bei einer Ausbildung in meinen Augen ist das Schulen der Auszubildenden. Meiner Meinung nach fand das kaum statt. Man wird eingearbeitet, also es werden einem die täglichen Arbeitsabläufe erklärt jedoch war es das größtenteils auch schon.
Was mir persönlich aufgefallen ist, ist die meiner Meinung nach offensichtliche Aussortierung. Im wem kein Potenzial gesehen wird, der lernt auch nicht viel. Besonders im Ersten Ausbildungsjahr sollte man sich darauf gefasst machen nur die Basics gelehrt zu bekommen.
Wahrscheinlich will das Unternehmen dadurch verhindern, dass zu viel Zeitaufwand in Azubis gesteckt wird die möglicherweise nicht einmal ins zweite Lehrjahr übernommen werden denn die dadurch verlorene Zeit wirkt sich dann auf die Leistung der Filiale aus (dazu später mehr).
Im großen und ganzen gehen die Ausbilder aber vernünftig und respektvoll mit ihren Azubis um es sei denn es besteht ein persönliches Problem oder man gefällt der Person nicht, dann kann auch mal der ein oder andere Spruch oder weniger spaßige Aufgabe auf einen zukommen. Dies waren in meiner Zeit jedoch eher Einzelfälle statt die Regel.
Möchte man etwas lernen was über die täglichen Abläufe hinaus geht, muss man nicht nur zielstrebig rüberkommen und Erwartungen erfüllen sondern auch auf die Ausbilder zugehen und diese gezielt nach Dingen fragen. Klappt es an einem Tag nicht weil "keine Zeit" verfügbar ist, kann sich das ganze auch auf mehrere Tage hinweg strecken.
Fachlich sind die Ausbilder alle top, oft lernt man von einem mehr zu einem speziellen Thema was der nächste durch ein anderes Thema ausgleicht.
Sollte es Probleme geben kann man, und sollte auch, mit seinen Ausbildern darüber reden denn die meisten hören einem zu und versuchen die Probleme mit einem zu klären.
Ich würde schon sagen, dass die Azubis größtenteils fair von ihren Ausbildern behandelt werden.

Neben dem Betrieb geht man außerdem noch ein bis zwei mal wöchentlich in die Schule.
Bei Aldi Süd muss man zusätzlich dazu noch an internen Schulungen teilnehmen welche in der Regel einmal im Monat stattfinden. In diesen Schulungen wird das wissen , dass einem in der Berufsschule beigebracht bekommt nochmals aufgegriffen, wiederholt und manchmal auch vertieft.

Spaßfaktor

Spaß hatte ich persönlich nur an den wenigsten Tagen. Es hängt wirklich sehr stark davon ab wie die Kollegen zu einem stehen und wie man selbst zu ihnen steht denn abgesehen vom Kontakt zu anderen Menschen sind die täglichen Aufgaben recht langweilig. Besonders als Auszubildender kann man sich darauf gefasst machen, dass man den gesamten Tag mit dem Auffüllen von Waren, Aufräumen des Ladens oder dem Kassieren beschäftigt ist (mehrmals am Tag in abwechselnden Reihenfolgen).

Aufgaben/Tätigkeiten

Ich würde sagen man hat schon Zeit neben der Arbeit zu lernen, dann jedoch keine Zeit mehr für andere Dinge. Zählt man Soziale Interaktionen wie das treffen mit Freunden oder Familie oder anderen Verpflichtungen im Haushalt ist der Tag auch schon vorbei.
Hinzu kommen noch die Ausbildungsberichte, also eine Zusammenfassung was man alles in einer bestimmten Zeitspanne gemacht/gelernt hat. Diese sind Pflicht und waren bei mir wöchentlich angesetzt, sollten mindestens eine halbe bis eine ganze DIN A4 Seite umfassen und wurden auch vom Ausbilder kontrolliert. Zusätzlich dazu war es außerdem auch Pflicht Monatsberichte zu verfassen, also kurze "Referate" über ein von sich selbst ausgesuchtes Thema welches inhaltlich zur Branche/dem Unternehmen passt. Heißt also das man alle fünf Wochen, fünf Berichte abgeben muss zusätzlich zur Arbeit.
Uns wurde außerdem gesagt, dass es uns zusteht Berichte auch in der Filiale während der Arbeitszeit zu schreiben jedoch hat dies kein Ausbilder geduldet außer man tut dies in seiner Pause.

Die täglichen Aufgaben an sich sind eher stumpf wie in "Spaßfaktor" schon beschrieben. Hat man sich bewiesen werden einem auch verantwortungsvollere Aufgaben anvertraut wie z.B. der Aufbau der Aktionstische oder sogar die Bestellung der Ware für die nächsten Tage. Dies is jedoch eher die Ausnahme.

Variation

Anders als es in der Ausbildungsbeschreibung steht, fand ich die gesamte Ausbildung eher nicht abwechslungsreich.
Besonders im ersten Jahr macht man jeden Tag das selbe. Es gibt zwar verschiedene "Bereiche" wie die Kühltheke oder den Obst- und Gemüsestand aber meiner Meinung nach ist es das selbe ob ich jetzt Joghurts oder Bananen auffülle.
Aufräumen, sprich Müll in den Gängen und leere Verkaufspackungen im Laden, muss man auch mehrmals täglich und der Ablauf ist auch jedes mal der selbe.
Dementsprechend sahen auch meine Wochenberichte aus in denen jede Woche mehr oder weniger das selbe stand.

Respekt

Die Kollegen sind grundsätzlich und von Anfang an freundlich, man kann sich mit einigen sogar echt anfreunden.
Ich finde man kommt irgendwie immer mit den meisten klar, Einzelfälle gibt es trotzdem.

Meistens ist man jedoch trotzdem "nur der Azubi" und wird im Vergleich mit langjährigen Kollegen auch mal weniger beachtet. Dies spiegelt sich auch auf die Aufgabenverteilung ab.
Verscherzt man es sich mit jemandem ergreifen die restlichen Kollegen größtenteils keine Partei, ich habe jedoch auch von anderen Azubis gehört, dass einen die gesamte Filiale auch ausschließen kann.
Beleidigungen oder Rassismus kamen nicht vor.

Karrierechancen

Wer die Ausbildung absolviert hat auch gute Chancen auf eine Übernahme.
Es gibt verschiedene Stellen welche besetzt werden können. Aushilfen, Verkäufer/Kassierer, Tagesverträter, Stellvertreter und Leiter sind die Positionen die man im Laden einnehmen kann.
Stellvertreter oder auch Stellvertreternachwuchs (für die wenigen Azubis die nach der Ausbildung direkt als solche übernommen werden) is jedoch realistisch gesehen das höchste Ziel auf das man hoffen kann. Leider werden für diese Stelle in der Regel nur Azubis genommen die den Kaufmann absolviert haben, heißt also 3 Jahre ausgebildet wurden.
Normale Verkäuferazubis (2 Jahre Ausbildung) werden meist nur als Kassierer oder auch Tagesvertreter eingesetzt wenn man sich besonders bewiesen hat.

Leider werden jedoch kaum Auszubildende in das dritte Jahr übernommen, zumindest war dies in meinem Jahrgang der Fall. Es wird also kräftig nach Leistung, Schul- bzw Prüfungsnoten und Potenzial aussortiert.

Über den Filialleiter hinaus ist es kaum möglich weiter aufzusteigen. Um dies zu tun muss man sich entweder weiterbilden, was oft ein Abitur voraussetzt, oder langfristig als Filialleiter arbeiten und die höheren Chefs besonders überzeugen aber auch ein wenig Glück haben. Auf Nachfrage hin wurde mir gesagt, dass es in den ca. letzten 20 Jahren lediglich ein Filialeiter höher aufsteigen konnte.

Tagesvertretungen können zum Stellvertreter aufsteigen jedoch ist dies ein extrem langwieriges Unterfangen. Sollte der Regionalverkaufsleiter (eine Stufe über dem Filialleiter und verantwortlich für Entscheidungen dieser Art) stur sein, werden einem nur leere Versprechungen gemacht. Außerdem muss sich der Filialeiter energisch für einen beim RVL einsetzen um eine Chance zu haben.

Arbeitsatmosphäre

Im Betrieb gibt es eigentlich immer noch andere Auszubildende. Meistens hat man zwei bis sogar drei aus dem ersten Lehrjahr und einen bis zwei aus dem zweiten oder dritten Jahr. Es wird eigentlich immer darauf geachtet, dass immer mindestens zwei und maximal vier oder fünf Azubis in einer Filiale arbeiten.
Zu den anderen Azubis hat man meist auch die beste Beziehung, immerhin ist man ja ungefähr im selben Alter und sitzt im selben Boot.

Das Betriebsklima an sich hängt natürlich stark von den Mitarbeitern ab. Meist ist das Klima jedoch eher mürrisch oder trist, besonders wenn der Chef mal schlechte Laune hat.

Es gibt jedoch auch genug gute Tage und sollten die Kollegen mal unmotiviert sein kann man diese oft mit eigenem Fleiß anstecken.

Gemeinsame Aktivitäten mit den Mitarbeitern gibt es eigentlich nur in den seltensten Fällen wenn die Kollegen einer Filiale wirklich gut befreundet sind. Dann werden auch mal Dinge in der Freizeit unternommen.

Abgesehen davon gibt es eigentlich nur die Betriebsfeier die immer am Ende oder am Anfang des Jahres stattfindet.

Ausbildungsvergütung

Die Vergütung empfand ich eigentlich als fair zumal man auch Weihnachtsgeld bekommt. Die Vergütung wird nicht jeden Monat zum selben Datum ausgezahlt, bei mir war es meist der letzte Donnerstag eines Monats.

Ich muss jedoch erwähnen, dass die Vergütung zwar recht hoch ist und auch als "Übertariflich" angepriesen wird, jedoch muss man Fahrtkosten als Azubi selbst zahlen und auch das Kaufen von Essen für die Pausen ist jedem selbst überlassen, Rabatte bekommt man nicht. Lediglich Wasser wird einem kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die Fahrtkosten sind abhängig davon wie weit man von der Filiale entfernt wohnt und welche Anbindungen man nutzen kann. Man sollte sich jedoch darauf gefasst machen, dass auch die Möglichkeit besteht 10-20km fahren zu müssen, ob mit Auto oder ÖPVN, und das täglich. Ein Azubiticket der SWB müsste ich nach Nachfrage hin auch selbst bezahlen.

Arbeitszeiten

Das meiner Meinung nach schlimmste an der Ausbildung sind die Arbeitszeiten.
Ersteinmal ist es Schichtarbeit, heißt mal beginnt man um 6, mal um 10, mal um 15 Uhr.
Eine Schicht beträgt meist 8-10 Stunden, in seltenen fällen auch mal 4-6 Stunden (wenn man nach der Schule noch arbeiten kommen muss, was auch oft vorkommt).
Schichten wie 8-19 Uhr kommen auch oft genug vor.
Der Arbeitsplan wird vom Filialleiter erstellt. Wünsche werden kaum beachtet es sei denn es geht um etwas wichtiges wie einen Termin.

Der Leiter plant grundsätzlich erst sich selbst ein, das heißt er sich sich aus welche Schichten er belegt. Oft sind das drei Tage Frühschicht und drei Tage Spätschicht aber auch eine Woche früh gefolgt von einer Woche spät ist die norm.
Danach werden die Stellvertreter geplant die dementsprechend einen genau umgedrehten Plan haben.
Dann kommen die Kassierer und Tagesvertretungen bei denen Dinge wie Schulzeit der Kinder beachtet werden müssen gefolgt von den Aushilfen die eigentlich nur morgens die Schicht 6-8 oder 6-10 haben.
Und dann erst kommen die Azubis die den Rest füllen. Es wird eigentlich grundsätzlich, mit seltenen Ausnahmen, darauf geachtet das Azubis nicht die selbe Schicht an einem Tag haben also überschneiden sich die Arbeitszeiten nur minimal.

Geplant wird in der Regel monatlich aber es gibt auch Filialleiter die wöchentlich planen. Das bedeutet man kann oft nicht sagen ob man nächste- oder übernächste Woche Samstag arbeiten muss.

Nach der Schule muss man manchmal auch antreten, in der Regel versuchen die Ausbilder dies aber zu vermeiden. Ob man am Wochenende (Samstag) frei hat oder nicht wechselt sich oft mit den anderen Azubis ab, heißt also in der Regel jede zweite oder dritte Woche.

Überstunden kommen auch zusammen, und zwar einige. Es war nicht selten, dass ich und andere Azubis auch mal 5-10 extra Stunden an einigen Monaten angesammelt haben. Diese werden bei Azubis nicht ausgezahlt sondern gesammelt bis man einen Tag frei bekommen kann. Dieser wird vom Leiter bestimmt.
Es kann aber auch sein das die Überstunden einfach zum Urlaub mitgezählt werden.
Auch der Urlaub wird vom Ausbilder geplant, wünsche werden "versucht" zu berücksichtigen man sollte sich aber nicht darauf verlassen.

Die Verteilung der Schichten in einer Woche hängen start vom Ausbilder ab. Manche planen einen wöchentlich ein, heißt man arbeitet den Großteil der Woche eine Schicht und nächste Woche dann eine andere. Meistens wird man jedoch Tag für Tag geplant, so kann es auch vorkommen dass man von 8-19 Uhr arbeitet und am nächsten Tag dann 6-16 Uhr. Heißt also man muss um spätestens 22 Uhr schon schlafen wenn man eine Stunde für fertig machen + Arbeitsweg einrechnet und man zumindest 7 Stunden schlafen möchte. Das bedeutet auch, dass man um ca 19 Uhr von der Arbeit kommt und dann 3 Stunden Zeit hat um alles im Haushalt zu erledigen. Darauf sollte man sich unbedingt gefasst machen.

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Arbeitgeber-Kommentar

ALDI SÜD HR-Team
ALDI SÜD HR-Team

Liebe Bewerterin, lieber Bewerter,

vielen Dank für Ihre ehrliche und ausführliche Bewertung. Es freut uns, dass Sie ALDI SÜD als Arbeitgeber in vielen Punkten so positiv bewerten.

Wir bedauern es sehr, dass Sie die Arbeit bei uns so negativ in Erinnerung haben.

Selbstverständlich möchten wir nicht, dass unsere Mitarbeiter so unzufrieden sind. Aus diesem Grund bieten wir verschiedene Möglichkeiten, um Unstimmigkeiten und Konflikte für beide Seiten positiv zu lösen. Wir hoffen, dass Sie während Ihrer Tätigkeit das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder unserem Vertrauensanwalt gesucht haben und uns so die Möglichkeit geben, uns zu verbessern.

Für Ihre berufliche Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute.

Viele Grüße
Ihr ALDI SÜD HR Marketing Team

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