Tolle Firma um die eigene Karriere zu starten
Gut am Arbeitgeber finde ich
1) Sehr toller Teamzusammenhalt!
2) Man lernt unglaublich viel was Zielsetzung und persönliche Organisation angeht
3) Man erhält viel Einblick in die unterschiedlichsten Branchen
4) Die Projekte unterscheiden sich stets und man muss immer mit einem neuen Lösungsansatz nutzen
5) Man hat einen super Innendienst der einen stest unterstützt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Inzwischen fühlt man sich immer mehr als eine Nummer und nicht mehr als ein Individuum welches zum Unternehmenserfolg beiträgt.
Den Mitarbeitern fehlt einfach eine Vision mit der man sich identifizieren kann. Mehr Umsatz ist keine Vision und spricht in der heutigen Zeit denke ich nur noch vereinzelte Personen an. Das Prinzip sich nicht in ein Fossil zu verwandeln ist gut gedacht aber zurzeit mehr als schlecht umgesetzt. Daher noch ein Zitat an die Manager von Keyence (japanische und deutsche): " Clients do not come first. Employees come first. If you take care of your employees, they will take care of the clients."
Verbesserungsvorschläge
1) Investiert in die Mitarbeiter.
- einheitliche state of the art Monitore, Tastaturen, Tische und Stühle
- Höhenverstellbare Tische sind eigentlich inzwischen ein Muss für eine Firma deren Mitarbeiter 80% der Zeit sitzend verbringen (sei es im Office, im Auto oder im Meetingraum beim Kunden)
- Weiterbildungen (auch externe Coachings, z.B. in Form von einer Kostenbeteiligung durch Keyence)
2) Mehr Umweltbewusstsein.
- mehr Homeoffice statt in ein 200+ km entferntes Office zu fahren
- Möglichkeit einen Hybrid oder ein vollelektrisches Auto zu fahren (nicht alle Mitarbeiter fahren mehr als 400km am Tag!)
3) Mehr Vertrauen in die Mitarbeiter
- Micromanagement ist Old School und zeugt von Null Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern
4) Gehaltsanpassung
- wer überdurchschnittliche Leistung von seinen Mitarbeitern verlangt muss auch bereit sein überdurchschnittlich zu zahlen oder anderweitige Vergütungen bereitstellen (z.B. Aktienpakete oder die Möglichkeit sich selbstständig einen Firmenwagen egal welcher Marke auszuwählen).
5) Führungskräfte besser auswählen. Nur weil jemand gut verkauft, ist er nicht automatisch dazu geeignet ein Team zu leiten!
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht Druck vom oberen Management. Gute Teamleiter fangen den Druck ab, schlechte (und davon gibt es leider zu viele, da ein guter Verkäufer nicht automatisch eine gute Führungskraft ist) leiten diesen ungefiltert auf die Mitarbeiter weiter.
Kommunikation
Entscheidungen werden über die Köpfe der Mitarbeiter getroffen und erst kurz vor knapp mitgeteilt. Frägt man nach, erhält man Aussagen wie: "Darüber musst du dir noch keine Gedanken machen." Die Angst davor, dass Mitarbeiter Infos zu neuen Produkten vor dem eigentlichen Release Datum erhalten ist irrwitzig und fördert keinesfalls Vertrauen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter.
Kollegenzusammenhalt
Sehr guter Zusammenhalt. Man hilft sich gegenseitig aus, spricht über aktuelle Projekte und kann sich stets Tipps und Tricks holen. Fast immer ist es auch so, dass man sich nach der Arbeit noch mit den Kollegen/Freunden trifft.
Work-Life-Balance
Urlaub kann eigentlich immer genommen werden, solange er nicht über das Closing geht. Möchte man in der Firma vorankommen, gehen die Arbeitszeiten weit über das vereinbarte Pensum hinaus. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden wie viel Zeit und Aufwand er in den Job legen will.
Vorgesetztenverhalten
Hier wieder stark vom Team und dem Teamleiter abhängig. Manche Teamleiter beziehen das Team stärker mit ein als andere. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass Ziele hinter verschlossenen Türen festgelegt werden und den Mitarbeitern dann als harte Fakten aufgetischt werden. Entscheidungen sind zu 70% nachvollziehbar, aber auch nur dann, wenn man selbst Interesse zeigt und ständig nachfrägt.
Interessante Aufgaben
Während der ganzen Zeit erhält man Einblick in die unterschiedlichsten Branchen und Prozesse was super interessant ist. Auch die Projektarbeit fordert einen stets nach neuen Lösungen zu suchen. Sei es auf die technische Lösung oder auf die Sales Strategie bezogen.
Diese kreativen Ansätze werden jedoch zunehmend durch Micromanagement und Kontrollwahn ausgemerzt. Statt das einzige Ziel im Vertrieb im Auge zu behalten (Umsatz) wird zu viel Fokus auf unnötige Prozesszahlen gelegt.
Dadurch werden die besseren Verkäufer in ihrer Arbeit gehindert und die schlechteren können sich durch falschen Fleiß durchmogeln.
Gleichberechtigung
Jeder hat hier die gleichen Aufstiegschancen.
Umgang mit älteren Kollegen
Geschätzt werden langdienende Kollegen definitiv. Gefördert wird ab einem gewissen Level aber nichts mehr.
Arbeitsbedingungen
Die Büroausstattung ist von Büro zu Büro unterschiedlich. Das eine Büro hat super Monitore und einheitliche Tische, während das nächste ein buntes Sammelsurium aus Monitoren von vor 5 Jahren, wild zusammengewürfelte Tischen und zum Teil defekten Stühlen ist.
Ergonomische Tische gibt es nur nach Nachweis eines Attests.
Der Lärmpegel ist hoch, was bei einem Großraumbüro aber auch nicht anders zu erwarten ist. Es gilt die Desksharing Policy was an sich super ist, wenn es an jedem Arbeitsplatz die gleiche Ausstattung geben würde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt und Klimaschutz sind Fremdwörter im Alltag. Es gibt keine Initiativen die dem entgegenwirken. Über 500 Vertriebler fahren täglich mit Dieselautos zum Teil unnötige Strecken nur um in ein 200km entferntes Büro die gleiche Arbeit zu verrichten, die man auch im Heimatbüro oder im Homeoffice hätte machen können.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Fix-Gehalt ist fair, sofern man sich an die Arbeitszeiten hält die im Vertrag festgelegt sind. Da man aber stets mehr arbeitet, sollte dies entsprechend entlohnt werden.
Das Bonussystem erschließt sich mir auch nach mehrjähriger Zugehörigkeit immer noch nicht.
Image
Das Image der Firma habe ich stets als positiv wahrgenommen. Ja man hat viel gearbeitet, hat aber stets etwas dafür bekommen.
Seit dem Start der Covid Pandemie im März, hat sich dieses Image jedoch extrem verschlechtert. Hauptpunkte hierfür sind:
- Kontrollwahn
Es werden "Kontrollanrufe" von den Teamleitern durchgeführt um zu überprüfen ob die Mitarbeiter auch an einem Homeofficetag bereits um 7 Uhr am Rechner sitzen, da dass ja die normale Zeit wäre an dem man auf dem Weg zum Kunden ist.
- Gehalt
Der Bonus wurde gekürzt, die Arbeitszeit jedoch gefühlt angehoben.
Karriere/Weiterbildung
Hat man bei Keyence einige Zeit im Vertrieb gearbeitet, stellt einen jedes andere Unternehmen mit Handkuss ein.
Die Weiterbildung in den ersten zwei Jahren ist gut strukturiert. Es gibt eine interne Academy welche Grundlagen und Fortgeschrittene Vertriebstechniken vermittelt. Ab einer gewissen Stufe jedoch gibt es keinerlei Weiterbildungsangebote mehr.