Nach außen modern und agil, nach innen nach wie vor oldschool geprägt (hierarchisch, altbacken, patriarchalisch)
Arbeitsatmosphäre
Unter den Beratern und zwischen Beratern und Projekt-/Beratungsassisstentinnen gut bis sehr gut. Man hilft sich, wo man kann und unterstützt neuere MA beim Onboarding. Obere Führungskräfte (v.a. die männlichen) erscheinen mir jedoch extrem arrogant, selbstverliebt und status- bzw. machtbezogen (das nutzen sie auch aus, um an ihre Ziele zu kommen). Es herrscht in Stoßzeiten sehr viel Druck und es wird erwartet, ständig an seine Leistungs- und Belastungsgrenzen zu gehen. Dadurch, dass man seinen Kalender offenlegen muss, wird auch kontrolliert, wieviel man noch machen oder schaffen könnte. Zum Teil fühlt man sich dadurch fremdbestimmt.
Kommunikation
Wichtige KPIs etc. werden in den regelmäßig stattfindenden Calls erläutert. Man muss sich ein gutes Netzwerk aufbauen, um an informelle Informationen zu kommen. Ansonsten wird auf eine klare Regelkommunikation geachtet.
Kollegenzusammenhalt
Der ist ausnahmslos gut bis sehr gut! Eher wenig Ellenbogenmentalität
Work-Life-Balance
Leider kann ich keine 0 vergeben, sonst würde ih das tun. Auf die Vereinbarkeit von Familie und Privatleben wird kaum bis gar keine Rücksicht genommen (, da viele obere FKs selbst entweder kein Privatleben haben oder es wenig priorisieren). Calls finden oftmals in den späten bis sehr späten Abendstunden statt, Ergebnisse werden oft sehr kurzfristig erwartet, Abend- und Wochenendarbeit ist häufig Normalität. Man hat den Eindruck, ständig erreichbar sein zu müssen und wird auch im Urlaub kontaktiert. Soll nicht heißen, dass man es nicht auch zur Sprache bringen kann, aber der Grundtenor ist schon: wer leistet, bleibt
Vorgesetztenverhalten
Sehr personenabhängig. Die Vorgesetzten bei Kienbaum sind in meinen Augen keine "richtigen" Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter motivieren und generell Interesse an echter Mitarbeiterführung haben, sondern Personen, die es lange genug ausgehalten haben und dann irgendwann in diese Positionen gekommen sind (Führung als notwendiges Übel, dass man mitmachen muss). Das, was nach außen gepredigt und verkauft wird, wird intern quasi gar nicht eingehalten (z.B. auch was Feedbackregeln angeht).
Interessante Aufgaben
Aufgaben sind auch nach mehrjähriger Betriebszugehörigkeit eher repetitiv (man macht oft dasselbe, nur eben für einen anderen Kunden). Die Kunden und Branchen an sich hingegen sind spannend und es gibt auch gutes Feedback von Kunden, was wiederum motiviert
Gleichberechtigung
Frauen und Mütter werden meiner Erfahrung nach nicht gleich behandelt, sondern belächelt, wenn sie ihre Stunden reduzieren wollen (was generell nicht so gerne gesehen wird)
Umgang mit älteren Kollegen
Die Frage sollte eher jüngeren Kollegen gelten. Jüngere, motivierte Kollegen frisch von der Uni werden verheizt und kaum gefördert oder entwickelt.
Arbeitsbedingungen
IT, Handy und sonstige Ausstattung ist ok.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird nach wie vor sehr viel Papier gedruckt und Essen weg geschmissen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist objektiv in Ordnung, muss aber hart verhandelt werden. Ungleiches Gehalt trotz gleicher Karrierestufe sorgt für Unverständnis zwischen den Beratern. Da man eh 60-80 Stunden arbeitet, ist das eher Schmerzensgeld. Überstunden werden nicht aufgeschrieben und dürfen auch nicht abgebummelt oder in Freizeitausgleich umgewandelt werden! Das ist nicht mehr zeitgemäß (es gibt andere Beratungen, die das wesentlich humaner gestalten)
Image
Nach außen hin nach wie vor OK.
Karriere/Weiterbildung
Muss selbst initiiert werden und was nicht unmittelbar Umsatz einbringt, wird auch nicht gefördert. Am Anfang wird die sog. Kienbaum Academy hoch gepriesen, wobei diese eher eine Karteileiche darstellt. Ich habe selbst nie ein Kurs davon besucht, obwohl ich es gerne getan hätte. Soweit ich weiß, soll diese aber nun überarbeitet werden, also vielleicht kommt da noch was in naher Zukunft.