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Knorr-Bremse 
AG
Bewertung

Ich weiß nicht, was ich will, aber davon ganz viel!

1,3
Absage
Bewerber/inHat sich 2015 bei Knorr-Bremse in München als Quality Engineer beworben und eine Absage erhalten.

Verbesserungsvorschläge

Der gesamte Bewerbungsprozeß hat sich vom Zeitpunkt, an dem ich die Bewerbung abgeschickt hatte, bis zur endgültigen Absage über 7,5 Monate hingezogen. Von der Eingangsbestätigung bis zum ersten Gespräch vergingen in etwa zwei Wochen. Der Termin fürs erste Gespräch wurde immer wieder verschoben, so daß das erste Gespräch 4 Monate nach dem Eingang der Bewerbung stattfand. Nach dem ersten Gespräch wurde mir nach 6 Wochen mitgeteilt, daß eine interne Bewerbung berücksichtigt werden muß, so daß mir schriftlich abgesagt wurde. Nach weiteren 6 Wochen wurde ich telefonisch zu einem zweiten Gespräch eingeladen. Nach weiteren 2 Wochen erhielt ich dann erneut eine schriftliche Absage.

Die erste Verzögerung von 4 Monaten wurde mir im Gespräch kurz mit Terminschwierigkeiten. Auch wie es trotz schriftlicher Absage zu einem zweiten Gespräch kommen konnte, wurde mir nicht erklärt, nicht einmal angedeutet. Insgesamt habe ich während des gesamten Prozesses kein besonders wertschätzendes Verhalten erfahren. Ein kleines Wort des Bedauerns oder etwas ähnliches hätte da schon genügt. Lediglich der Mitarbeiterin der Recruitingabteilung war anzumerken, daß sie um die Fehler und Mißstände im Recruitingprozeß weiß.

Bewerbungsfragen

  • Angenehm war allerdings im ersten Gespräch, daß ich nicht wie üblich in solchen "Wir-wollen-uns-nur.-mal-kennenlernen-Gesprächen" durch meinen Lebenslauf hecheln mußte. Mir wurden bereits zu Beginn viele fachlich Fragen gestellt, ich hatte u.a. auch Gelegenheit etwas komplizierte Sachverhalte an einem Flipchart darzustellen. Gelegentlich wurde ich auch mit etwas ehrabschneidenden Bemerkungen konfrontiert, um meine Souveränität etc. zu testen, bspw. "ich habe schon viele mit Ihrer Ausbildung gesehen, die nichts drauf haben".
  • Positiv beim ersten Gespräch ist auch die Gesprächsatmosphäre hervorzuheben. Das Gespräch war für 1 h angesetzt, hat aber 1h 45 min gedauert, so daß meine Gesprächspartner sich tatsächlich für mich Zeit genommen haben. Das war der einzige Moment im ganzen Prozeß, an dem ich mich wertgeschätzt gefühlt habe.
  • Besonders verwundert hat mich, daß ich trotz schriftlicher Absage telefonisch noch zu einem zweiten Gespräch eingeladen wurde. Dieses Gespräch wurde mit den Worten "Sind Sie noch verfügbar?" eröffnet. Auf die Absage wurde gar nicht eingegangen, sondern mir nur mitgeteilt, daß "aufgrund interner Umformungen würden wir Sie gerne zu einem weiteren Gespräch einladen.". Zugegeben, ich habe den Termin aus purer Neugier angenommen und bin auch nicht "enttäuscht" worden.
  • Das zweite Gespräch führte ein sehr hoch gestellter Mitarbeiter der Firma, während eine andere Mitarbeiterin der Personalabteilung und der Mitarbeiter vom ersten Gespräch tatsächlich nur in der Vorstellungsrunde zu Beginn kurz zu Wort kamen. Interessanterweise hat sich der sehr hochgestellte Mitarbeiter nur mit Namen vorgestellt. Auch von solchen Angestellten bin ich es gewohnt, daß sie zumindest noch etwas zu Funktion und Länge der Firmenzugehörigkeit sagen.
  • Tatsächlich hatte ich mich auch aufgrund des Personenkreises auf ein eher strategisches Gespräch vorbereitet, schließlich es war bereits die zweite Runde, in der der Kandidat den höhergestellten Ebenen tatsächlich nur vorgestellt wird und sein Potential noch mal von höherer Stelle eingeschätzt wird. In solchen Gesprächen habe ich es noch nie erlebt, daß Kandidaten abgelehnt werden, da dies ja eigentlich einen vollständigen Mißtrauensbeweis von einer Hierarchieebene zur anderen bedeutet.
  • Ich hatte also auf Fragen erwartet wie bspw. "Was denken Sie, sind die Herausforderungen für unsere Firma in den nächsten Jahren?", oder einfach ein Gespräch zu Erwartungen des Bereichs und Anforderungen an die Stelle und die konkrete Ermahnung, welche Verhaltensweisen wünschenswert sind und welche nicht.
  • Stattdessen hat der hochgestellte Mitarbeiter seine Fragen vom Blatt abgelesen und sich jede meiner Antworten aufgeschrieben. Dabei mußte ich auch auf Fragen antworten, die so eher in ein erstes Telefoninterview gepaßt hätten, und eher von Personalreferenten gestellt werden, wie etwa "Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?", "Stellen Sie sich vor, wir treffen zufällig Ihren besten Freund, was würde der in einem einzigen Satz über Sie sagen?".
  • Hinzu kam noch, daß mir auch Fragen gestellt wurden, die bereits beim ersten Gespräch beantwortet hatte. Spätestens hier verfestigte sich mein Eindruck, daß hier kein Vertrauen zwischen den einzelnen Hierarchieebenen existiert. Weiterhin war ich auch etwas irritiert, als mir die Stelle als geeignet für einen Einzelkämpfer ("Da werden Sie dann auch mal 4 Wochen auf sich allein gestellt sein, ohne Kontakt zur Zentrale") beschrieben wurde und man auch Wert auf einen toughen und schonungslosen Auftritt in den diversen Werken legen würde, da "die Organisation keine einheitlichen Strukturen vorsehe und die Werkleiter sehr autark agieren können." Nach dem Satz habe ich nicht schlecht gestaunt. Das war leider nämlich genau das Gegenteil von dem, was mir im ersten Gespräch direkt gesagt worden war, nämlich daß es neben der fachlichen Kompetenz sehr stark auf weiche Faktoren ankommen würde, weil man "nie genau weiß, mit wem die alten Hasen und Werkleiter alles so vernetzt sind. Ein falsches Wort und da erlebt man böse Überraschungen.".
  • Insgesamt habe ich den Prozeß also als extrem unsouverän und unprofessionell erlebt. Von einem Weltmarktführer erwartet man einfach was anderes. Besonders mißfallen hat mir die wenig einladenden und vertrauenserweckende Atmosphäre im zweiten Gespräch. Auch die wortgetreue Aufzeichnung meiner Antworten und die Wiederholung von bereits gestellten Fragen habe ich eher als Mißtrauen gegenüber den eigenen Leuten empfunden, denn als echtes Interesse an meiner Person. Abschließend kann ich also die anderen Bewertungen von Angestellten, man sei nur eine Nummer, es gibt keine Wertschätzung etc. anhand des Bewerbungsprozesses nur bestätigen. Ich wiederhole mich, aber von einem Weltmarktführer erwartet man einfach sehr viel anderes.

Zufriedenstellende Reaktion

Schnelle Antwort

Erwartbarkeit des Prozesses

Professionalität des Gesprächs

Vollständigkeit der Infos

Angenehme Atmosphäre

Wertschätzende Behandlung

Zufriedenstellende Antworten

Erklärung der weiteren Schritte

Zeitgerechte Zu- oder Absage

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