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Kochhaus 
GmbH
Bewertung

Stellenausschreibungen sind möglicherweise Fake, um an guten Input zu gelangen

2,0
Bewerber/inHat sich 2015 bei Kochhaus GmbH in Berlin als Marketing Trainee beworben und wurde für eine spätere Berücksichtigung vorgemerkt.

Verbesserungsvorschläge

Folgendes Szenario hat sich bei der Bewerbung für eine Trainee-Stelle im Marketing abgespielt:

Nach der Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle wird man angerufen und es werden direkt (ohne Telefontermin) recht konkrete Fragen gestellt: Was haben Sie zuletzt gekocht?, Welche Rezepte vom Kochhaus haben Sie schon einmal ausprobiert?, Was interessiert Sie an unserem Konzept?

Soweit so gut. Hier wäre es vielleicht angemessen gewesen, einen Termin für das erste Telefonat auszumachen, um nicht plötzlich z.B. in der U-Bahn solche Fragen beantworten zu müssen.

Im Anschluss folgte die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch. Dieses dauerte ca. 1,5 Stunden und fand mit zwei unterschiedlichen Mitarbeitern statt. Nach Besprechung des Lebenslaufs und der Motivation folgten mehrere Aufgaben, die mündlich und in Anwesenheit einer Mitarbeiterin zu lösen waren:
1.) Was sind die Warenguppen des Unternehmens? Wie schätzen Sie, verteilt sich der Umsatz auf diese Gruppen? Im Anschluss sollte anhand von vorgegebenen Zahlen der tägliche sowie monatliche Umsatz (ohne Taschenrechner) berechnet werden.
2.) Ein fiktives Telefonat, bei dem ein Verbraucher anruft und sich beschwert. Hierauf sollte entsprechend reagiert werden.

Dieses Prozedere dauerte insgesamt ca. 1,5 Stunden.

Daraufhin wurde ich eingeladen, noch ein Gespräch mit der Unternehmensleitung zu führen und zum "Probearbeiten" vorbei zu kommen.
Im Gespräch wurde ich neben Fragen zu meiner Person auch schon nach sehr konkreten Verbesserungsvorschlägen für die Website sowie Ideen für Kommunikationsmaßnahmen des Unternehmens gefragt.
Im Anschluss sollte dann die Bearbeitung der folgen Aufgaben erfolgen:

1. Kältetechniker in Köln recherchieren
2. Standortanalyse für eine Neueröffnung in Düsseldorf
3. Tagungshotels in Frankfurt anrufen und vergleichen
(Dies war insbesondere daher unangenehm, da nicht nur man selbst Arbeit "umsonst" macht, sondern auch noch weitere Personen Arbeit leisten, für eine Sache, die nur gestellt ist)
4.a Eine Absage für eine Franchise-Anfrage aus Korea auf Englisch formulieren
4.b Die Firma Roesle davon überzeugen, dass sie perfekt in das Kochhaus-Sortiment passen
5. Vier Newsletter-Themen überlegen und einen schreiben plus Bilder recherchieren
6. Die Preiskalkulation für eine Kochbox.

Zum Gehalt der Position wurde kein Wort verloren. Offenbar bewegt es sich nach inoffizieller Info jedoch im Bereich 1.500€ brutto monatlich, was gerade einmal knapp über dem Mindestlohn liegt und eine Frechheit wäre, ein solches Gehalt studierten Mitarbeitern anzubieten. Aber hierzu kann ich keine belegbare Aussage treffen.

Nach etwas Wartezeit erfolgte dann die Absage für die Stelle mit der Begründung, ich sei überqualifiziert.

Nachdem ich mehreren Bekannten und Freunden aus Berlin von der Situation erzählt habe, schilderten sie mir EXAKT dasselbe. Ebenfalls das Durchlaufen dieser Schritte und Aufgaben und danach Absage wegen Überqualifizierung. Das ist natürlich schon einmal sehr auffällig. Das Unternehmen kennt ja bereits aus den Bewerbungsunterlagen die Qualifikationen und sollte das im Vorfeld abschätzen können.

Bei ihnen wurde dann doch tatsächlich eine nach der anderen Idee, die sie vorschlugen, im Nachhinein verwirklicht. Hier liegt nun der Verdacht sehr nahe, das "Bewerbungsverfahren" werde systematisch dazu genutzt, um an kreative und neue Ideen zu gelangen. Auch hierzu kann ich keine belegbare Aussage treffen, aber wenn dieser Verdacht stimmt, ist die Vorgehensweise einfach nur extrem dreist.

Also, falls sich noch jemand bei Kochhaus bewerben möchte, kann ich hoffentlich mit den oben aufgelisteten Aufgaben mindestens ein wenig bei der Vorbereitung helfen. Er/ sie sollte sich jedoch gut überlegen, ob er/sie hier so viel Zeit und Arbeit investieren möchte, da man Gefahr läuft, dass das Ganze vom Unternehmen möglicherweise sowieso nur genutzt wird, um an guten Input zu kommen.

Dass ein so kleines Unternehmen, das gerade einmal ca. 10 Mitarbeiter im Headoffice hat, so einen Wind macht, fand ich jedenfalls enorm frustrierend.


Zufriedenstellende Reaktion

Schnelle Antwort

Erwartbarkeit des Prozesses

Professionalität des Gesprächs

Vollständigkeit der Infos

Angenehme Atmosphäre

Wertschätzende Behandlung

Zufriedenstellende Antworten

Erklärung der weiteren Schritte

Zeitgerechte Zu- oder Absage

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Arbeitgeber-Kommentar

Lara JansingProjektmanagerin Recruiting

Gerne möchten wir uns für dieses Feedback bedanken. Wir haben uns dies sehr zu Herzen genommen und verstanden, dass unser Bewerbungsprozess bei Bewerbern einen falschen Eindruck hinterlassen kann.
Wir sehen daher bereits seit längerer Zeit von einem Probearbeiten ab.
Wir hatten jedoch zu keinem Zeitpunkt die Absicht über Bewerbungsgespräche an Input zu gelangen. Gerne wollten wir erfahren, ob Bewerber in eine ähnliche Richtung denken wie wir es tun.
Für ein kleines Unternehmen wie Kochhaus ist ein Recruiting-Prozess ein enormer finanzieller und zeitlicher Aufwand. Angefangen bei Kosten für Stellenanzeigen bis hin zur Arbeitszeit von Mitarbeitern für Vorstellungsgespräche fließen in einen solchen Prozess viele Ressourcen. Wir würden diese Mittel nicht aufwenden, wenn es nicht tatsächlich eine zu besetzende Position gäbe.
Wie bedanken uns für dieses offene und ehrliche Feedback!

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