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Kölner 
Verkehrs-Betriebe 
AG
Bewertung

Kölle Alaaf un de KVB

1,8
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Kölner Verkehrsbetriebe in Köln gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Kostenloses Jobticket und pünktliche Entgeltzahlung, welche ich allerdings auch als selbstverständlich erachte, es handelt sich dabei um kein Almosen.
Darüberhinaus wird monatlich in eine Betriebsrentenkasse eingezahlt.
Nach einem Verkehrsunfall wird man, auf Wunsch, einem psychologischen Betreuungsprogramm unterzogen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das offensichtliche Desinteresse des Ladens, etwas zur Verbesserung der über Jahre stetig verschlechterten Zustände im Fahrdienst zu tun.

Verbesserungsvorschläge

Die Fahrer müssen, entsprechend der hohen Arbeitsbelastung sowie als Erfüllungsgehilfe der ureigensten Aufgabe des Unternehmens (rollende Bahnen und Busse) endlich anständig bezahlt, anerkannt und respektiert werden!
Hohe Arbeitsbelastungen, etwa durch viel zu lange Dienste, müssen reduziert werden, wodurch sich die teils hohen Krankenstände verringern lassen! Neue Kollegen bleiben nur bei einem attraktiven Arbeitsumfeld mit fairer Bezahlung erhalten und alteingesessene identifizierten sich wieder mit dem Unternehmen und entfremden sich nicht weiter.
Fahrzeuge müssen regelmäßiger gewartet werden und im Betrieb auftretende Fahrzeug-Fehler gehören unmittelbar behoben!
Die zahlreichen Langsamfahrstellen müssen zugunsten eines reibungsloseren Betriebsablaufs deutlich schneller beseitigt werden und nicht weiterhin über Monate und Jahre bestehen bleiben! Spart nicht weiter an der Substanz, sondern gefälligst da, wo es weder Fahrer noch Fahrgäste spüren!
Die Unternehmenscharta „Miteinander. Füreinander.“ nicht nur in schicken Broschüren propagieren, sondern auch umsetzen und leben, in allen Unternehmensbereichen, insbesondere im Fahrdienst!
Generell finde ich es sehr schade, eine derart ernüchternde Bilanz abgeben zu müssen, denn ich habe damals mit großer Motivation dort angefangen und war wirklich froh und stolz darauf, Teil der KVB zu sein. Aufgrund der negativen Entwicklungen ist im Laufe der Zeit nichts mehr davon übrig geblieben; im Gegenteil, es überwiegt inzwischen das Gefühl der „inneren Kündigung“, bei weitem ergeht es nicht nur mir so. Ich kann nur daran appellieren, sich dringend über die aufgeführten Mißstände zu beraten und für Abhilfe zu sorgen!

Arbeitsatmosphäre

Im Fahrdienst braucht man Nerven aus Drahtseilen.
Speziell die Kölner Fahrgäste mit ihrem Köln-spezifischen Verhalten zehren einem gehörig an den Nerven, wozu auch die schlecht gewarteten Fahrzeuge beitragen.
Trotz (nicht weiter geahndeten Verbots) werden in den Fahrzeugen und unterirdischen Haltestellen nach wie vor Alkoholika konsumiert, geruchsintensive Speisen verzehrt und immer wieder gerne geraucht. Musikalische Untermalung ist immer dabei, darunter tummeln sich lauter unangenehme Zeitgenossen, bei denen man froh ist, wenn sie das Fahrzeug verlassen. Generell wird jegliches Fehlverhalten seitens der Fahrgäste toleriert, und was dann an Karneval, Silvester und sonstigen Großveranstaltungen los ist, muß man nicht weiter beschreiben. Für den Fahrdienst bedeuten diese Tage den absoluten Horror.

Besonders spaßig ist der Dienst im Sommer, wenn es im Fahrerstand gern über 50 Grad warm wird und man weiterhin unter diesen widrigen Bedingungen kühlen Kopfes seine Arbeit verrichten soll. Es gibt zwar auch Fahrzeuge mit Klimaanlage, jedoch funktionieren die leider mangels Wartung nicht oder versagen bei hohen Temperaturen schlichtweg ihren Dienst.

Kommunikation

Man muß sich um Vieles selbst kümmern. Brisante Thema Neuigkeiten erfährt man so gut wie nur aus der Gerüchteküche, die sogar einen recht hohen Zuverlässigkeitsgrad hat.
Ansonsten redet man nicht gern miteinander, denn trotz der vielfältigen digitalen Verständigungskanäle weiß oft der eine nicht, was der andere macht oder machen soll, woraus ständig Mißverständnisse und Chaos entstehen.

Kollegenzusammenhalt

Im Fahrdienst ist man ein Einzelkämpfer. Mit einigen Kollegen freundet man sich an und kann sich auch vertraut unterhalten. Generell geht man im Fahrdienst offen und kollegial miteinander um und wer in Ruhe gelassen werden will, der wird das auch. Der Buschfunk unter den Kollegen ist stets aktiv, was er wohl auch in jedem anderen Unternehmen in sämtlichen Bereichen ist.

Work-Life-Balance

Zwar gibt es einen Plan, in dem man sich Dienste zu bestimmten Kernzeiten wünschen kann, aber ausgeglichen ist da gar nix. Die Dienste sind sehr oft neun Stunden lang, haben knackig kurze Blockpausen von meistens genau 38 Minuten Länge. Die Wendezeiten im Wochenplan sind kurz gehalten, wodurch einem das dringend nötige kurze Durchatmen an der Endstelle verwehrt wird, oft muß man sich mit Toilettengängen beeilen.

Die Freizeit zwischen zwei Diensten beträgt mitunter auch nur zehn Stunden, wo natürlich erwartet wird, daß man nach nur zehn Stunden hundertprozentig fit ist und seine Fahrgäste für die nächsten neun Stunden sicher und zuverlässig durch die Gegend befördert. Selbstverständlich...!

Urlaub, vor allem spontan eingereichter (oder besser erbettelter?), ist reine Mangelware oder Glückssache, ständig fehlt es an Personal. Dieser ewige und chronische Fahrermangel ist ein andauerndes Übel und viele neue Kollegen hauen nach kurzer Zeit wieder ab.

Die Teilzeitbeschäftigung wird derzeit immer attraktiver, man nimmt lieber den finanziellen Verlust in Kauf als weiterhin sein Sozialleben dem Laden zu opfern.

Vorgesetztenverhalten

Soll in anderen Bereichen ganz toll sein, im Fahrdienst weniger. Vorgesetzte jeder Hierarchie sind grundsätzlich was besseres, in der Kommunikation zwischen Leitstelle und Fahrer bekommt man das immer wieder aufs Tablett serviert; der Umgangston mit den Fahrern sowie der nötige Respekt vor der Leistung des Fahrpersonals ist absolut verbesserungsbedürftig!

Verbesserungsvorschlägen wird eher nur nachgegangen, wenn es weder Geld noch Aufwand kostet, bzw. dem Laden einen finanziellen Vorteil bietet. Vorschläge hinsichtlich zur Verbesserung völlig bekloppter Ampelschaltungen werden gerne abgetan, da man dafür nicht zuständig sei.

Interessante Aufgaben

Nach einiger Zeit gehen einem die Abläufe in Fleisch und Blut über und hat schon, je nach Störung, sämtliche Ereigniskaskaden vorm geistigen Auge und kann sich dann schon ausmalen, daß es mit der Pause oder dem pünktlichen Feierabend nichts mehr wird. Und Störungen gibt es täglich und reichlich und das auch sehr zuverlässig, das vermutlich einzige, was in dem Laden reibungslos funktioniert. Fahrer und Fahrgäste dürfen darunter leiden, da viele Störungen hausgemacht bzw. streckenbedingt sind oder durch schlecht gewartete Fahrzeuge verursacht werden.
Ansonsten reißt man seinen Dienst runter und hofft, daß er einigermaßen erträglich sein Ende findet. Motivation sieht anders aus.

Gleichberechtigung

Natürlich hält sich de KVB an die diesbezüglichen gesetzlichen Vorgaben und Diskriminierungen/Mobbing werden schnellstmöglich im Keim erstickt, um allein schon den Betriebsfrieden zu wahren.

Tuscheleien etc. lassen sich deswegen dennoch nicht vermeiden.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen werden gern bevorzugt, man kennt sich, man hilft sich. Ältere reden auch nur über ihre Rente, das ist ein allgegenwärtiges, dominantes Thema und für einen, der noch einige Jahre zu arbeiten hat, ziemlich nervig.

Älteren wird auch bei Fahruntauglichkeit ein alternativer Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt und Kollegen ü50 werden auch eingestellt.

Arbeitsbedingungen

Dies ist nur ein Gnadenstern.
Die Fahrzeuge sind durch die Reihe weg schmutzig und wegen der schlechten Wartung ziemlich störanfällig. Fehler werden auch nicht unmittelbar behoben, sondern erst, wenn es der Wartungsplan vorsieht und das Fahrzeug dreht trotzdem weiter seine Runden.
Die Fahrersitze sind teils Jahrzehnte alt und unbequem, das neueste Modell ist vor allem zu niedrig.
De KVB hat ein bundesweit einmaliges Fahrzeugbedienpult, was einem die Fahrzeuge wenig sympathisch macht. Und warum es diese Ausführung nur bei de KVB gibt, sollte einen zum Nachdenken anregen...

Aufgrund der Schieneninfrastruktur, wo sich auf einer Strecke mehrere Linien treffen und sich gegenseitig behindern, entstehen ständig Verspätungen, gekrönt wird dies noch durch zahlreiche und langwährende Langsamfahrstellen. Die Bahnen sind ständig voll und das Kölner Netz ist für solche Fahrgastmassen überhaupt nicht ausgelegt. Es ist längst an seine Grenzen gekommen und man ist stets bestrebt, dieses System mittels weiterer Maßnahmen, etwa einer Angebotserweiterung durch Kürzung von Wendezeiten, an seinen Kollaps zu bringen. Leidtragende sind hier vor allem die Fahrer!

Umwelt-/Sozialbewusstsein

De KVB wurde und wird mit einem Umweltsiegel für umweltbewußtes Handeln ausgezeichnet.

Das allgemeine Sozialbewußtsein ist fahrdienstbezüglich weniger ausgeprägt. Obwohl der Laden mit dem Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet wurde, spürt man im Fahrdienst nichts davon, familienfeindlicher geht es wegen der Arbeitszeiten-/ bedingungen und des damit einhergehenden großen Erholungsbedürfnisses kaum noch.
Verwaltungsmitarbeiter können beispielsweise ihre Kinder während der Arbeitszeit betreuen lassen, wovon Eltern im Fahrdienst nur träumen können. Wenn einen etwas Unerwartetes ereilt, sollte man nicht auf das Entgegenkommen (spontanes Frei etc.) seitens des Ladens zählen; hier ist absolute Eigeninitiative gefragt.

Gehalt/Sozialleistungen

Angesichts der Verantwortung, die ein Fahrer trägt, ist die Bezahlung ein Witz. Gefahren wird täglich und immer, wenn andere noch oder schon im Bett liegen oder feiern gehen.
Gemessen daran, wie viel Lebensqualität, nebst sozialen Kontakten, einem durch den Job verloren gehen, ist das Gehalt mehr als eine Unverschämtheit.
Inzwischen gibt es im Fahrdienst vier verschiedene Entgelthierarchien und dabei wurde fleißig an der Sozialleistungsschraube gedreht, bis zur jetzigen Unverträglichkeit mit den heutigen Lebenshaltungskosten wie hohe Mieten und Energie. Außerdem ist man auf ein teures Auto angewiesen, da man auch mobil sein muß, wenn gar nichts mehr fährt.
Zwischen Einkommen und den gegebenen Arbeitsbedingungen-/anforderungen ist ein gravierendes Ungleichgewicht entstanden, das dringend beseitigt werden muß! De KVB wird als rollende Bahnen und Busse wahrgenommen, das ist die ureigenste Aufgabe des Ladens und der Fahrdienst gehört dafür endlich mal gerecht und sozialverträglich entlohnt!

Image

Derart verrufen wie de KVB ist in Köln kaum ein anderes Unternehmen. Intern wird das offensichtlich gar nicht so wahrgenommen, denn laut der Mitarbeiterzeitschrift ist de KVB der beste und tollste Laden der Welt. Da simmer dabei, alles prima. Kölle Alaaf.
Als Fahrer ist man diesen Umständen ungefiltert ausgesetzt und bekommt ständig Kritik (oft wenig schmeichelhaft) seitens der Fahrgäste ab, was allerdings nachvollziehbar ist. Einen vorbildlichen Nahverkehr gibt es zum Beispiel in Wien, vllt sollte sich der Laden dort mal umsehen, wie man es richtig macht.

Karriere/Weiterbildung

Interne Stellenausschreibungen gibt es, sind aber eher rein formaler Natur. Bewirbt man sich als Fahrer auf eine Stelle in einem völlig anderen Bereich, hat man praktisch keine Chance, auch wenn man die Voraussetzungen erfüllt. Man braucht Fahrer und hält die auch fest, es sei, man bewirbt sich fahrdienstintern als Verkehrsmeister. Aber darüber, ob die Kandidaten bereits im Vorfeld, unabhängig ihrer jeweiligen Kompetenzen, ausgeklüngelt werden, die einen der Ausbildungsplätze erhalten, wird selbstredend Stillschweigen gewahrt. Offiziell wird es natürlich nicht so praktiziert...

Ansonsten gibt es betriebsinterne Seminare, zum Beispiel zu den Themen Kommunikation, Rhetorik oder Streßbewältigung. Als Fahrer muß man sich dafür frei nehmen (was natürlich nicht gewährt wird) und bleibt somit außen vor. Solche Kurse sind vor allem nach den Arbeitszeiten der Verwaltung ausgerichtet, wie das Mitarbeiterfest alle zwei Jahre übrigens auch.

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Arbeitgeber-Kommentar

Melanie Freitag, Personalmanagement
Melanie FreitagPersonalmanagement

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

vielen Dank für Ihre sehr ausführliche Bewertung, auch wenn diese sicherlich nicht so ausgefallen ist, wie wir uns das wünschen würden. Wir danken Ihnen für Ihre sehr konstruktive Kritik und Ihre konkreten Verbesserungsvorschläge. Wir wollen uns als Arbeitgeber stetig weiterentwickeln und Ihr Feedback hilft uns dabei!

Wir finden es sehr bedauerlich, dass Sie scheinbar in vielerlei Hinsicht von Ihrer Beschäftigung im Fahrdienst bei der KVB enttäuscht sind.

Zu einigen Ihrer aufgeführten Kritikpunkte möchten wir an dieser Stelle kurz Stellung beziehen:

Ihre Aussage, dass wir als Unternehmen kein Interesse an Weiterentwicklung und Verbesserung haben, entspricht nicht den Tatsachen. Die KVB pflegt eine offene Feedback-Kultur mit Funktionen wie dem internen Ideenmanagement und unserer Mitarbeiterbefragung. Sie können sich darüber hinaus jederzeit mit konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen an Ihren direkten Vorgesetzten oder den Betriebsrat wenden oder die Fahrersprechstunde nutzen, um Unzufriedenheiten und Missstände im persönlichen Gespräch mitzuteilen und gemeinsam an einer Verbesserung der Situation zu arbeiten.

Es tut uns sehr leid, dass Sie Auswirkungen des akuten Fahrermangels zu spüren bekommen. Die Personalgewinnung arbeitet mit Nachdruck daran, neue Mitarbeiter/innen im Fahrdienst einsetzen zu können, um die Situation zu entspannen. Den Vorwurf, dass Mitarbeiter/innen aus dem Fahrdienst für interne Stellenausschreibungen nicht berücksichtigt werden und Stellen nicht nach einem objektiven, transparenten und kompetenzorientierten Auswahlverfahren vergeben werden, möchten wir in aller Deutlichkeit von uns weisen.

Es ist sehr schade, dass Sie persönlich sich als Mitarbeiter/in im Fahrdienst nicht wertgeschätzt fühlen. Auch wenn Sie auf der Strecke oft alleine unterwegs sind, möchten wir Ihnen versichern, dass wir als Ihr Arbeitgeber hinter Ihnen stehen und wir wissen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fahrdienst das Rückgrat unseres Unternehmens bilden.

Da wir an dieser Stelle nicht ausführlich auf alle Punkte eingehen können, würden wir gerne die genannten Kritikpunkte persönlich mit Ihnen besprechen. Daher würde ich mich freuen, wenn Sie sich – selbstverständlich absolut vertraulich – bei mir unter Melanie.Freitag@kvb.koeln melden würden, damit ich ein persönliches Gespräch koordinieren kann.

Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute bei der KVB und hoffe, dass Sie uns auch zukünftig - im Fahrdienst oder auf einer anderen Stelle im Unternehmen - dabei unterstützen werden, den ÖPNV in Köln weiter voranzutreiben.

Freundliche Grüße,

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