Unglaubliches Verhalten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche und zuverlässige Gehaltszahlungen, Ausgabe von Essenswertmarken von 4,50€/Tag, die man auch in Lebensmittelgeschäften einsetzen konnte. Guter Betriebsratsvorsitzender, der sich für viele MA verantwortlich einsetzt. Jährliche Auffrischung von Computerprogrammen/-kurse.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
In der heutigen Zeit und in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt ist eine konservative, starre hierarchische Führung wie bei KPMG üblich eher kontraproduktiv. Die weit verbreitete "Gutsherrenmentalität" einiger Partner sollte dringend abgelegt werden.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte sich dringend eine andere Personalpolitik zulegen. Durch die fehlende Personalpolitik-/ Verantwortung entstehen teilweise Personalüberhänge, die kaum ausgeglichen werden können, andererseits fehlt aber wiederum fachliches Personal, was dazu führt, dass Mandanten zu lange warten müssen. Der Arbeitsgeber sollte weniger abgehoben und distanziert dem Arbeitnehmer gegenüber sein und mehr Verantwortung für die Mitarbeiter übernehmen.
Arbeitsatmosphäre
Schlechte bis überhaupt keine Arbeitsatmosphäre. Insbesondere bei Tax nicht. Vollkommen desinteressierte Partner, die alles delegieren, ohne selbst die leiseste Ahnung von dem Job zu haben, den die Mitarbeiter für sie erledigen.
Kommunikation
Unterdrückte bis überhaupt keine Kommunikation, die darauf abzielt einen Wissensvorsprung innerhalb der Verwaltungsangestellten zu erzeugen.
Kollegenzusammenhalt
Bei den Verwaltungsangestellten untereinander kein Kollegenzusammenhalt, da aber auch von den Chefs nicht gewünscht. Dagegen werden aber einige Kollegen stark bevorzugt und teilweise gegeneinander ausgespielt - aber auf jeden Fall nicht aufgrund ihrer Leistung.
Work-Life-Balance
Diese habe ich in meiner gesamten Arbeitszeit von 11 Jahren bei KPMG nie in Anspruch genommen.
Vorgesetztenverhalten
Unter aller Kritik, sowohl was meinen ersten Einsatz bei KPMG als Zeitarbeitsmitarbeiterin betrifft, als auch Jahre später als Festangestellte. Konflikte werden einerseits sehr autoritär und teilweise auch äußerst dilettantisch versucht zu lösen. Man durchforstet in einer Abteilung z. B. die Anzahl der Verwaltungskräfte aufgrund eines entstandenen Personalüberhangs und versucht denjenigen raus zu mobben, der zuletzt eingestellt wurde und keinen Behindertenstatus besitzt. Dabei bediente sich der Vorgesetzte in meinem Fall äußerst fragwürdiger Methoden. (Versetzung in ein Büro mit einem Minischreibtisch für Aktenablage, 2 Abmahnungen mit fadenscheiniger Begründung, danach Bespitzelung am Arbeitsplatz, Aufschreibung der Arbeitszeiten und Weitergabe an PA durch Arbeitskollegin etc.)
Interessante Aufgaben
Als Verwaltungsangestellte gibt es speziell bei TAX keine wirklich interessanten Aufgaben.
Gleichberechtigung
Da ich hauptsächlich nur von Arbeitskolleginnen umgeben war, kann ich nicht wirklich beurteilen, ob es tatsächlich eine Gleichberechtigung gab. Über Gehälter wurde nie gesprochen. Wiedereinsteigerinnen sind nicht gleichberechtigt gewesen. Wenn z. B. eine Mitarbeiterin aus dem Mutterschaftsurlaub zurück an ihren Arbeitsplatz wollte, gab es schon Schwierigkeiten einen Arbeitsplatz anzubieten und sie wurde vertröstet. Das wurde mir von mindesten drei jungen Müttern unabhängig voneinander erzählt.
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende Mitarbeiter wurden kaum geschätzt, weil auch mit den Jahren zu teuer. Ich habe von einigen gehört, denen man einen Altersteilzeitvertrag angeboten hat, um diese schneller aus dem Unternehmen zu bekommen. Das ist die übliche Praxis.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren aufgrund der Ausstattung soweit o.k., bis zu dem Zeitpunkt, an dem man mich raushaben wollte. Da hatte ich nicht einmal einen Schrank, indem ich meine Tasche einschließen konnte.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aus meiner Sicht war das in Ordnung.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wurde nicht über die Gehälter gesprochen. Für mich waren die Gehälter in Ordnung.
Image
Das Image von KPMG hat in den letzten Jahren erheblichen Schaden gelitten, verursacht z. B. durch fehlerhafte Wirtschaftsprüfungen bei bedeutenden bekannten anderen Unternehmen. Das ist aus der Presse bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Es gab natürlich Weiterbildungsmaßnahmen für die fachlichen Mitarbeiter, aber nicht für Verwaltungsangestellte. Diese Kategorie war von beruflichem Aufstieg gänzlich ausgeschlossen. Meiner persönliche Erfahrung nach war bereits nur die Frage nach beruflichem Aufstieg, Weiterbildung und Fortbildung schon ein Grund beim Vorgesetzten in Ungnade zu fallen. Damit sind nicht die Computerkurse (Excel, PowerPoint etc. ) gemeint.