Gut geeignet für den Einstieg ins IT-Consulting
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man lernt sehr viel in sehr kurzer Zeit. Wenn man an die richtigen Manager gerät kann man intern schnell Karriere machen und die Leiter erklimmen um selbst Manager zu werden. Das Image der Firma ist nach außen hin sehr gut und man hat gute Exit Möglichkeiten wenn man das Beraterleben satt hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Man hat wenig Einfluss auf die Auswahl der Projekte auf denen man eingesetzt wird.
- Das Gehalt ist für die hohe Arbeitsbelastung zu niedrig.
- Man merkt es leider erst nach einigen Jahren aber es herrscht eine deutliche "up or out" Mentalität. Einmal auf dem Abstellgleis, bleibt man in der Regel dort.
Verbesserungsvorschläge
- Die Kommunikation, gerade auf den unteren Leveln muss verbessert werden.
- Das neue Personalkonzept wirkt wenig durchdacht und setzt nach wie vor zu stark auf Metriken. Selbst die Vorgesetzten wissen häufig nicht wie das Konzept korrekt
anzuwenden ist. Diese Verwirrung überträgt sich dann auf die Mitarbeiter darunter.
- Das Gehalt sollte auf Marktniveau angehoben werden. Die Audit Sparte hält hier die Consulting Sparte, meiner Meinung nach, zurück.
- Weiterbildungskonzepte im IT Consulting Bereich sind dringend überbeitungsbedürftig.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hängt stark vom jeweiligen Projekt und damit vom Kunden und den eigenen Kollegen ab. Hat man ein gutes, sympathisches Team und einen tollen Kunden macht das Arbeiten Spaß. Manchmal gerät man allerdings auch an Kunden die einen Consultant behandeln wie eine Ressource mit Teamkollegen die weder was taugen noch sympathisch sind. Dann kann man nur hoffen, dass das Projekt kein Langläufer ist.
Kommunikation
Der Flurfunk arbeitet deutlich schneller und zuverlässiger als die offiziellen Kommunikationskanäle. Ich kenne allerdings kein Unternehmen bei dem das anders wäre.
Einmal pro Woche gibt es einen offiziellen Newsletter an alle. Dieser deckt die wichtigsten Themen leider häufig zu spät ab oder spricht sie nur unzureichend an.
Kollegenzusammenhalt
Die Teams bei KPMG bestehen häufig aus jungen, motivierten Leuten mit ähnlichem Studienhintergrund und Erfahrungsschatz. Dadurch fällt es leicht sich mit den Kollegen anzufreunden und auch außerhalb der Arbeit gemeinsam etwas zu unternehmen. Das stärkt dann wiederum den Zusammenhalt unter den Kollegen.
Work-Life-Balance
Wie für eine Beratung üblich ist die Work-Life-Balance eher eine Work-Work-Balance. Allein durch die häufigen und langen Reisezeiten sind Überstunden an der Tagesordnung. Darauf kann man sich entweder einlassen oder auch nicht.
Vorgesetztenverhalten
Bis auf wenige Ausnahmen kann ich nichts Negatives über meine Vorgesetzten sagen. Die direkten Teamleiter (Manager) waren immer an meinem persönlichen vorankommen interessiert und haben mich aktiv gefördert. Auf klare Nachfragen gab es klare Antworten. Schulungen und Urlaub wurden ohne großes Murren genehmigt.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben hängen stark vom Projekt ab und können daher sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich hat IT Consulting bei KPMG eine gewisse Flughöhe. Manche Projekte erlauben allerdings auch einen tieferen, technischen Einstieg.
Gleichberechtigung
Meiner Erfahrung nach wird Gleichberechtigung groß geschrieben. Geschlecht, Alter, Hautfarbe oder Religion spielen keine Rolle. Einen Gender Pay-Gap gibt es hier nicht. Es werden für vergleichbare Grades und Aufgaben die gleichen Gehälter gezahlt. Wenn überhaupt zeichnet sich hier eine leichte Bevorzugung von Frauen ab.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind normalerweise Director oder Partner. Die wenigen älteren Mitarbeiter welche nicht der Führungsebene angehörten wurden meiner Erfahrung nach stets fair und mit Respekt behandelt.
Arbeitsbedingungen
Die Büros der Niederlassungen sind alle sehr modern und ergonomisch eingerichtet. Das nützt einem leider nicht viel, da man hauptsächlich beim Kunden vor Ort sitzen muss. Und dort sitzt man dann eher in schlecht belüfteten Abstellkammern oder sogar in der Kaffeeküche.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist unterhalb der Führungspositionen (Manager, Senior Manager, Director, Partner) leider nicht marktgerecht. Die Kombination aus schlechter Work-Life-Balance, häufiger Reisezeit und teils nicht zumutbaren Arbeitsbedingungen beim Kunden vor Ort müsste eigentlich ein besseres Gehalt rechtfertigen. Stattdessen kommen einem die Tränen wenn man den Stundenlohn ausrechnet.
Image
Hier kann KPMG viele Punkte sammeln. Das Image der Firma ist, zumindest nach außen hin, sehr gut. Dadurch wird einem der Absprung zu einer anderen Firma sehr erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite gibt es 20 Schulungstage pro Mitarbeiter, welche auch großzügig gewährt werden. Auf der anderen Seite sind die intern angebotenen Schulungen selten fachlich interessant oder relevant. Das Konzept soll bereits seit Jahren überarbeitet werden, aber das wird wohl noch ein paar Jahre dauern.