Feedback Kultur in eine Richtung oder das Premium Callcenter
Gut am Arbeitgeber finde ich
Toller Bewerbungsprozess und super Onboarding.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben.
Verbesserungsvorschläge
Es wäre schön, wenn schon offen innerhalb des Bewerbungsprozess es kommuniziert würde das gewisse Benefits erst nach der Probezeit gelten und Feedback auch mal ehrlich angenommen würde. Ferner würde ich mir wünschen, dass ihr die Mitarbeiter*innen als Menschen und nicht als wandelnde KPI's wahrnehmen würdet.
Arbeitsatmosphäre
Die Büros an allen Standorten befinden sich ausnahmslos in einer Top Lage und sind wunderbar in den Krongaard Farben gestaltet. Die Ruhe zur Konzentration findet man jedoch innerhalb der Büros selten, da es sich um Großraumbüros handelt. Sobald die festen Akquise Zeiten starten, wird in den Hörer gebrüllt was das Zeug hält. Kolleg*innen versuchen sich durch Lautstärke gegenseitig zu übertreffen und die Person am anderen Ende, sprich der potentielle Kunde, fragt auch gerne mal nach, ob man in einem Callcenter sitzt.
Kommunikation
Feedback Kultur ist die Sache, die sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat und die dort täglich, ja stündlich gelebt wird. Das Feedback bekommt man als Mitarbeiter*in mehrfach am Tag, ungefragt von jedem/jeder Kollegen*in selbst in den unmöglichsten Situationen in aller Ausführlichkeit. Mit der Bitte um Umsetzung. Was Kollege A als verbesserungswürdig empfindet stößt wiederum Kollege B auf und Kollege C empfiehlt was ganz anderes. Aber man soll ja dankbar sein, für den vielen Input den man bekommt und dann seinen eigenen Weg finden.
Interessanterweise werden das eigene Feedback und individuelle Lösungsvorschläge stets lächelnd entgegen genommen, aber man stößt auf taube Ohren. Jeder/jede Mitarbeiter*in zieht dafür den firmeninternen Floskelkatalog heran, der dann auf das eigens gegebene Feedback folgt.
Feedback möchte nicht verstanden werden und das "wir möchten uns verbessern und du hilfst uns dabei herauszufinden an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen" ist einfach leer und prallt ab. Schein und Außenwirkung sind wichtiger als das Sein. Man ist schließlich Premium.
Kollegenzusammenhalt
Nun ja,freundlich mit roboterhaftem 0815 Feedback stehen die Kollegen*innen gerne zur Verfügung. Am Ende der Woche, am Ende des Monats gewinnt nur der oder die mit den meisten Zahlen. Man gratuliert sich und feiert sich gegenseitig, was übertrieben und lächerlich wirkt. Diese positive Aufmerksamkeit erhält man auch nur dann, wenn die KPI's erfüllt werden. Ansonsten überlegen die anderen für einen wie man sich optimieren kann (Natürlich immer sorgsam darauf bedacht die eigenen wirklichenTricks und Kniffe nicht zu verraten). Gerne heißt es dann auch das wird schon, du musst einfach mehr telefonieren.
Work-Life-Balance
Home Office erst nach Ablauf der Probezeit egal wie es corona-technisch gerade läuft, ebenso wie die zehn Tage Ausland. Der Vertrag sagt 40 Stunden Woche und beim Onboarding heißt es niemand muss Überstunden machen die nicht bezahlt werden. Die Realität zeigt viele Überstunden, die erwartet werden an den Standorten und in keinster Weise vergütet werden. People & Culture bekommt davon scheinbar nichts mit. Die Gleitzeit stimmt auch nicht, allein schon wegen der Akquisezeit wird erwartet, das man dort ist.
Vorgesetztenverhalten
Den/die Vorgesetze*n interessieren nur die Zahlen. Denn daran wird der eigene Erfolg der Seniors gemessen.
Interessante Aufgaben
Wer studiert ist und mit einem Masterabschluss stundenlang Unternehmen abtelefonieren muss, kann offen und ehrlich sagen, dass dies alles andere als interessant ist. Die Aufgaben sind schlicht und ergreifend einfach die eines Callcenters, trotz aller vorgelebten USPs. Zumindest im Vertrieb.
Gleichberechtigung
Männer und Frauen sind sicherlich gleich gestellt, aber als Newgaard hat man nicht die gleichen Rechte und Vorteile wie Kollegen*innen in anderen Positionen. Fängt beim Home Office an und reicht über den Auslandsaufenthalt... Wenn man nicht von Anfang an, nach dem vorgelebten Schema F Erfolg hat, erwartet einen die oben beschriebene maschinelle Feedback Kultur und die dauerhafte Kontrolle der eigenen Telefonate.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es kaum.
Arbeitsbedingungen
Laptop und iPhone schön und gut, Schallschutzwände in den Büros die nichts bringen und Headsets ohne Noise Canceling. Wer dort in Ruhe arbeiten kann, muss taub sein oder alles andere ausblenden können.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dienstwagen, Flugreisen nach München werden bezahlt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt gemessen an den Überstunden und dem eigenen Bildungsgrad ist unterdurchschnittlich.
Image
Hat einen tollen Auftritt auf Social Media, im Netz. Das Image der Firma ist super wichtig, man bekommt direkt eingebläut, das man Premium sei. So zumindest auf dem Papier. Die Arbeitsweise lässt auf anderes schließen.
Karriere/Weiterbildung
Wird angeboten. Gute KPI du steigst auf, schlechte KPI weil Pech bspw. mit dem zugewiesenen Kunden, du bleibst weiter auf dem junior Posten, auch gerne mal mehrere Jahre. Weiterbildungen intern lassen sich nicht mit dem Arbeitspensum und der super wichtigen Akquisezeit vereinbaren. Also entweder Weiterbildung machen und bis 21h oder länger arbeiten, unbezahlt oder Akquisezeit machen.