Hier habe ich mich lange Zeit sehr wohl gefühlt...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang der Mitarbeiter untereinander ist kollegial bis familiär. Auch das oberste Führungspersonal ist im persönlichen Umgang sehr zugänglich, freundlich und hilfsbereit. Ich habe in meiner Zeit dort nicht eine Person erlebt die ausfällig geworden ist. Selbst auf den Betriebsfeiern im angetrunkenen Zustand - und hier trinken ja einige immer über den Durst - sind alle Kollegen friedlich gesinnt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu den alten Problemen (wenig Mut zur Veränderung, kaum Weiterentwicklungsmöglichkeiten etc.) kommen durch die neuen Besitzer leider neue Probleme hinzu. Aus der Zentrale (Niederlande) heraus, kommt die Order Tätigkeiten zu zentralisieren. Anschließend bemerkt man, dass Zentralisierung mehr Manpower in der Zentrale erfordern würde. Also werden Tätigkeiten wieder zurück in die Länder geschoben. Die vorab sehr kurz bemessene Deadline zur Realisierung bleibt natürlich die gleiche. Nur das der Landesgesellschaft jetzt noch zusätzlich ein Monat fehlt. Wenn solche widersprüchlichen Arbeitsanweisungen anhalten sind erste Burnouts vorprogrammiert.
Verbesserungsvorschläge
Das größte Problem sind derzeit die Ansagen aus der Zentrale. Die Führungskräfte der lokalen Landesgesellschaft haben hier nur wenig Einfluss. Bei Gegenwehr müssten (auch) Sie um ihre Jobs fürchten. Und mit stetig wechselndem Führungspersonal wäre den Mitarbeitern ja auch nicht geholfen. Um die Kernbelegschaft nicht weiter zu frustrieren, sollte ernsthaft über eine authentischere Mitarbeiterkommunikation nachgedacht werden. Die Motivation der Kernbelegschaft (viele sind schon 10, 15 oder sogar 20 Jahre im Unternehmen) tendierte zum Zeitpunkt meines Austritts gegen Null.
Sehr, sehr schade!
Langfristig sollte man sich m.E. überlegen wie man den wechselhaften Anforderungen der Zentrale nachkommt, ohne die Kernbelegschaft auszupowern. Unter Umständen hält der aktuelle Zustand ja noch drei Jahre an.
Kommunikation
Gerade hinsichtlich der zunehmenden Unsicherheiten, wie es mit LeasePlan weitergeht, ist eigentlich mehr Mitarbeiterkommunikation erforderlich. Aus das frustriert viele Kollegen.
Kollegenzusammenhalt
Bisher war der Kollegenzusammenhalt immer sehr stark. Inwieweit sich das zunehmend verschlechternde Betriebsklima auf den Kollegenzusammenhalt auswirkt, bleibt abzuwarten.
Work-Life-Balance
Aufgrund der abzudeckenden Servicezeit (8-18 Uhr, ehemals 8-19 Uhr) werden Früh- und Spätdienste verteilt. Je nach Mitarbeiterstärke in den Abteilunge sind die Dienste sehr engmaschig, sodass kaum Raum bleibt die Gleitzeit zu nutzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Mit meinem Gehalt bei LeasePlan war ich rundweg zufrieden.
Image
Dem Ottonormalverbraucher unbekannt. In der Branche war das Image Langezeit sehr gut. Wie sich die Maßnahmen der neuen Besitzer auf das Image auswirken bleibt abzuwarten. Die Branche ist relativ klein, sodass sich auch Entwicklungen die nicht groß kundgetan werden, sich sehr schnell verbreiten.
Karriere/Weiterbildung
Leider gibt es - auch bei guter oder sehr guter Leistung relativ wenig Weiterentwicklungsmöglichkeiten. LeasePlan hat viele Mitarbeiter aufgrund von Perspektivlosigkeit verloren. Vorgesetzte (sämtliche in der Berichtslinie) fühlen sich für die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter nicht zuständig.