Wird dem guten Firmenruf nicht gerecht
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die gibt es sicherlich, allerdings an Standorten an denen die Strukturen gefestigter sind und man eher die Firmenphilosophie lebt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Im Schnitt extrem junges Team mit entsprechenden Defiziten in den Bereichen Erfahrung und Teamwork, die jedoch konsequent übersehen werden. Statt jenes zu festigen und den Leuten Zeit zur Weiterentwicklung zu geben werden alle permanent übers Limit gebracht um den Umsatz mit der Brechstange ständig weiter nach oben zu schrauben. Ob dies von höherer Stelle so vorgegeben wird oder an den Ambitionen der Standortleitung festgemacht werden kann, ist schwer zu sagen da man eher wenig Infos von weiter oben erhält.
Kommunikation ist und bleibt unter aller Sau. Organisationsstruktur wie z.B. interne Datenhaltung ist ein völliges Chaos. Altlasten sammeln sich aufgrund der aktuellen Arbeitsbelastung eher an als dass sie abgearbeitet werden.
Der Bereich hat eigentlich zig Probleme derer man sich annehmen müsste, doch es wird konsequenterweise alles vor sich hergeschoben und dem unkontrollierten Wachstum untergeordnet.
Verbesserungsvorschläge
- im Mittelpunkt sollte die Entwicklung und Förderung des jungen Teams stehen statt der Umsatzzahlen
- die Ausbildungsphilosophie junger Führungskräfte sollte gründlich überdacht werden. Eine gewisse "Geht nicht gibts nicht"-Mentalität mag zwar Ergebnisse liefern, jedoch auch viele Kollegen vor den Kopf stoßen.
- Mitarbeiter die völlig offensichtlich unkooperativ und inkompetent sind gehören konsequenterweise entlassen. Deren Leistungsdefizit schafft nur Unruhe und interne Lästereien.
Arbeitsatmosphäre
Aufgrund ständiger Überbeanspruchung sind viele angespannt und leicht reizbar. Nerven liegen schnell blank. Die obligatorische Mehrarbeit/Überstunden wird so gut wie garnicht gesehen geschweige denn in irgendeiner Form anerkannt.
Kommunikation
Unterirdisch. Viel über Flurfunk. Führung versucht oftmals das aktuelle Geschehen mit einzelnen Mitarbeitern zu kommunizieren, anstatt dies im größeren Rahmen zu tun. Somit ist die breite Masse relativ schlecht informiert. Nicht selten muss man wichtige Informationen den Kollegen regelmäßig aus der Nase ziehen, sonst gehen essentielle Dinge für die eigene Arbeit unter.
Kollegenzusammenhalt
Überraschend gut, da die Altersverteilung sich sehr eng im Bereich 30-40 Jahren konzentriert und man persönlich oftmals auf einer Wellenlänge ist. Leider gilt das wie oben erwähnt im seltensten Fall für berufliche Belange. Somit ist die Zusammenarbeit eher miserabel.
Work-Life-Balance
Nicht vorhanden. Abarbeiten von (offiziel nichtexistenten) Überstunden kaum möglich, da man rund um die Uhr zu 120% mit Arbeit überhäuft wird. Firmenevents außer Weihnachtsfeier gibt es nicht, außer auf Initiative von einzelnen Mitarbeitern. Im Vorjahr war nichtmal ein Sommerfest drin....
Vorgesetztenverhalten
Unbestreitbar kompetent, jedoch noch mehr am Limit als die Ebene darunter, da sie aufgrund fehlender Erfahrung vieler Bauleiter ständig im Tagesgeschäft mitmischen und auf diversen Baustellen Feuerwehr spielen müssen sobald die Dinge aus dem Ruder zu laufen drohen. In Sachen Führungsstil gilt Wertschöpfung über allem, der Mensch der sich dort aufreibt ist eher nachrangig. Eine Philosophie die völlig offensichtlich zu bereits oben genannten Problemen bzgl. Kommunikation&Zusammenarbeit führt.
Interessante Aufgaben
Sind definitiv vorhanden, werden einem jedoch in der Regel durch die Mängel im Teamwork und der Arbeitsbelastung jenseits aller Limits vermiest.
Gleichberechtigung
Eines der wenigen Dinge die bei der Firmenphilosophie bis hierher durchdringen.
Umgang mit älteren Kollegen
Prinzipiell hervorragend und aufgrund von Erfahrung&Kompetenz geschätzt. Sind jedoch sowohl bei den Angestellten als auch bei Gewerblichen kaum vorhanden. Altersschnitt ist für die Baubranche SEHR niedrig.
Arbeitsbedingungen
Büro platzt aus allen Nähten. Die Hälfte der Belegschaft ist bereits in Bürocontainern nebenan untergebracht, jedoch sitzen auch da drei oder mehr Personen in einem "Raum". Jene Container erweisen sich als Saunas im Sommer und Kühlschränke im Winter. Ein Ausbau wird seit Jahren angekündigt, allerdings ständig verschoben und so gut wie gar nicht kommuniziert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bereichsintern noch nie ein Thema gewesen, solang es nicht umsatzfördernd ist. Auf Baustellen wird mit Material und Maschinen oftmals vollkommen sorglos umgegangen.
Gehalt/Sozialleistungen
Grundgehalt dem üblichen Branchentarif entsprechend. Volles 13. Monatsgehalt als Weihnachtsgeld. Erfolgsprämie für alle Mitarbeiter vorhanden, jedoch eher dürftig. Für Bauverhältnisse alles in allem doch überdurchschnittlich. Setzt man dies allerdings mit dem Arbeitspensum ins Verhältnis, bei dem eine 40h-Woche übers ganze Jahr eher unrealistisch ist (da kommt man eher auf 50+), sieht die Sache doch ganz anders aus...
Image
Innerhalb der Baubranche oftmals sehr gut, was jedoch keineswegs den aktuellen Verhältnissen an diesem Standort entspricht.
Für Auftraggeber im Rhein-Neckar-Kreis dagegen nicht selten ein rotes Tuch.
Karriere/Weiterbildung
Die LW-Akademie bietet eine große Menge an Weiterbildungsmöglichkeiten an. Ob man die Zeit hat diese zu nutzen, steht jedoch auf einem anderen Blatt.