Linde 

Aktiengesellschaft

als Arbeitgeber

Die Arbeitsatmosphäre bei Linde ist durchaus gemischt. Einerseits werden regelmäßig Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit organisiert, die zur Teamstärkung beitragen. Das Bürogebäude ist modern und gut ausgestattet, was einen angenehmen Arbeitsplatz schafft. Besonders im Bereich Logistik wird die Atmosphäre als sehr gut empfunden. Die Kolleg:innen sind freundlich und die Vorgesetzten nett.

Andererseits gibt es auch Herausforderungen. Die Arbeitsmoral leidet unter dem ständigen Stellenabbau und der Angst vor weiteren Umstrukturierungen. In Zeiten hoher Arbeitsbelastung kann die Atmosphäre leiden, was jedoch im Projektgeschäft nicht ungewöhnlich ist. Seit der Übernahme durch Praxair und aufgrund der stark getriebenen Firmen- und Sparkultur hat sich die Arbeitsatmosphäre verschlechtert. Es gibt eine Duz-Kultur, aber auch ältere Kolleg:innen, deren Anwesenheit geschätzt wird. Einige Mitarbeiter:innen empfinden die Führungskräfte manchmal als hochnäsig.

Bei Linde variieren die Gehälter je nach Lohngruppe und Position. Während einige Mitarbeiter:innen die Lohngruppen als unzureichend empfinden, wird das Gehaltsniveau insgesamt als überdurchschnittlich für die Region angesehen. Es gibt 14,7 Monatsgehälter und oft sogar mehr aufgrund erreichter Ziele. Zusätzlich werden Bonuszahlungen, Weihnachts- und Urlaubsgeld pünktlich ausgezahlt.

Die Gehälter basieren auf der IG-Metall, allerdings werden neue Mitarbeiter:innen seit Jahren in niedrigeren Eingruppierungen eingestellt. Einige Mitarbeiter:innen äußern Bedenken hinsichtlich der Gerechtigkeit dieser Praxis. Darüber hinaus gibt es Kritik an der Bezahlung von Reisekosten, die als unzureichend empfunden wird.

Trotzdem bietet Linde eine gute Vorsorgeplanung und Gratifikationen an. Es ist jedoch zu beachten, dass das Gehalt unter dem Durchschnitt in München liegt, entgegen gegenteiliger Aussagen. Insgesamt wird das Gehalt bei Linde als fair und gut bewertet.

Bei Linde ist der Kollegenzusammenhalt ein gemischtes Bild. Innerhalb der Abteilungen und Regionen wird ein starker Zusammenhalt berichtet, wobei die globale Vernetzung noch Zeit und klare Regeln benötigt. Es gibt auch Hinweise auf regelmäßige private Veranstaltungen, die den Zusammenhalt fördern. Allerdings gibt es auch Berichte über Mobbing und Mitarbeiter:innen, die das System ausnutzen.

Die Beziehungen zu Vorgesetzten scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen, wobei einige Kolleg:innen ihre Beziehung zum/zu der Vorgesetzten über die Teamarbeit stellen. Die Pandemie hat den allgemeinen Zusammenhalt beeinträchtigt, aber es gibt Anzeichen dafür, dass der Zusammenhalt im eigenen Fachbereich stark bleibt. Trotz einzelner Herausforderungen wird die Zusammenarbeit bei Linde oft als familiär beschrieben.

Die Führungskultur bei Linde scheint gemischte Gefühle hervorzurufen. Einige Mitarbeiter:innen berichten von ungleicher Unterstützung durch Vorgesetzte, wobei einige gut und andere weniger gut sind. Es gibt Bedenken hinsichtlich des individualistischen Verhaltens einiger Vorgesetzter, die jedoch im Allgemeinen ihre Teams unterstützen und für deren Interessen eintreten. Trotzdem wird die Unabhängigkeit des Denkens oft eingeschränkt, was das Einbringen von Ideen erschwert.

Die Kommunikation wird als offen und ehrlich beschrieben, obwohl es an Substanz und Kompetenz mangelt. Die Hierarchien sind starr und die Entscheidungsbefugnisse der direkten Vorgesetzten begrenzt. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich Bevorzugung und einer geschlossenen Clique bei der Auswahl von Führungskräften. Positive Erfahrungen wurden insbesondere mit den Vorgesetzten in den IT- und Salesforce-Abteilungen gemacht, die freundliche und realistische Erwartungen haben.

Insgesamt scheint es Verbesserungsbedarf im Bereich des Vorgesetztenverhaltens bei Linde zu geben, um eine konsistentere und inklusivere Führungskultur zu fördern.