Lagebedingt mittelprächtiges Arbeitsklima, freundliches Team, Unternehmen sollte sich zukunftsweisender präsentieren
Gut am Arbeitgeber finde ich
- flache Hierarchien
- nettes Team in der Filiale
- großzügige Rabatte für Mitarbeiter
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- keine Abwechslung bei der Arbeit
- Druck bei den Pflegemitteln
- nur Mindestlohn
Verbesserungsvorschläge
- Aufbau einer modeneren Firmenstruktur
Arbeitsatmosphäre
Lagebedingt (ländlich bis dörflich) war die Arbeitsatmosphäre insgesamt Note 3. Viele ältere Kunden und junge Familien mit Kindern, die (trotz offensichtlicher Selbstbedienung!) von einer studentischen Aushilfskraft (mir) eine top Beratung erwarteten und für viel Unordnung im Laden sorgten.
Kommunikation
Die Kommunikation innerhalb des Verkaufsteams lief zumeist gut. Dennoch wurden vereinzelt Kenntnisse vorausgesetzt, die ich als absoluter Neuling im Verkauf gar nicht haben konnte.
Kollegenzusammenhalt
Nette, geradezu familiäre Arbeitsatmosphäre. Trotz großer Altersunterschiede (ich war mit Abstand die Jüngste im Team) gegenseitiger Respekt und Wertschätzung. Dennoch vereinzelte, flapsige und unangebrachte Kommentare bezüglich meines jungen Alters seitens der älteren Kolleginnen. Diese meinten das nur im Scherzund nicht böse, genervt hat es trotzdem.
Work-Life-Balance
Flexibilität wird bei einer studentischen Aushilfskraft vorausgesetzt, obwohl sie offensichtlich durch die universitären Verpflichtungen zeitlich eingeschränkt ist. Weitestgehend wurde hierauf durch die Vorgesetzte bei der Arbeitsplangestaltung Rücksicht genommen.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten habe ich größtenteils als fair und gerecht empfunden. Dennoch einige unangebrachte Kommentare (diese betrafen zumeist die Kolleginnen, die mir dann berichteten). Arbeitsklima war häufig von ihrer tagesaktuellen Stimmung (und diese vom Umsatz) abhängig, was ich als unprofessionell empfand. Außerdem viel Druckmacherei beim Verkauf von Pflegemitteln (regelmäßige "Standpauken", wenn zu wenig davon verkauft wurde, etc.)
Interessante Aufgaben
Keine Abwechslung bei den Tätigkeiten (es switchte zwischen Verkauf, Aufräumen des Ladens und vereinzelten Warenpräsentations-Aktionen). Vor allem zum Ende hin für mich persönlich beinahe unerträglich und ermüdend. Stumpfsinnige Sisyphos-Arbeit vom Feinsten.
Gleichberechtigung
Keine geschlechtsspezifischen Unterscheidungen zwischen Kolleginnen und Kollegen. Dennoch Förderung eines absolut sexistischen Denkens (vor allem beobachtet bei Kinderschuhen) durch Kunden (ländlicher Raum) und auch die Kolleginnen. Unter der Hand teilweise rassistische Bemerkungen der Kolleginnen, wenn ein/e offensichtlich ausländische/r Kunde/in den Laden betrat.
Umgang mit älteren Kollegen
Auf körperliche Beschwerden der älteren Kolleginnen wurde seitens der Vorgesetzten vereinzelt keine oder wenig Rücksicht genommen. Ansonsten wurde keine Unterschiede bei der Behandlung zwischen Jung und Alt in der Belegschaft gemacht.
Arbeitsbedingungen
Große, in die Jahre gekommene Filiale mit Selbstbedienung. Keine Klimaanlage, lediglich ein lächerlicher Ventilator vorn an der Kasse. Im Sommer wurden im Laden an heißen Tagen bis zu 35 Grad Celsius Innentemperatur gemessen, dann wurde es unerträglich. Inventar ebenso in die Jahre gekommen, teilweise beschädigt/nicht vorhanden. Görtz investiert kaum in diese Filiale und das fällt teilweise sogar den Kunden schon auf. Dicker Minuspunkt!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Aushändigung mehr von Plastiktüten an die Kunden, das ist löblich. Enorm viel Papiermüll, bedingt durch die vielen Schuhkartons. Wenig Plastikmüll.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich kann nur für Aushilfen sprechen, da ich meine Kolleginnen nie nach ihrem Gehalt gefragt habe.
Mindestlohn, nicht mehr und nicht weniger. Kein Weihnachtsgeld. Ist in Ordnung, Anreize zum Anwerben von neuen Mitarbeiter/innen sehen allerdings anders aus.
Image
Görtz pflegt nach außen hin -mehr gewollt als gekonnt- ein modernes, sauberes Image. Dennoch werden weiterhin viele Schuhe in Billiglohnländern und mit tierischen Produkten gefertigt. Viele Pflegemittel sind voll mit Chemikalien und Treibhausgasen. Görtz tritt auf der Stelle, hier herrscht Verbesserungsbedarf.