Investor beschleunigt den Absturz. In der aktuellen Konstellation keine Empfehlung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele tolle und kluge Menschen in allen Bereichen. Ein gesellschaftlich relevantes Produkt. Work-Life-Balance ist möglich. Das Geld kam immer pünktlich. Es hatten immer alle ein offenes Ohr und waren hilfsbereit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass man durch Gier und falsche oder keine Entscheidungen ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen binnen kürzester Zeit an die Wand gefahren hat. Aktuell herrscht der pure Aktionismus. Die Mitarbeiter haben Angst vor dem Investor. Dadurch werden in Zukunft viele kluge Mitarbeiter die Abwerbungsversuche der Konkurrenz nicht mehr zurückweisen und gehen. In der aktuellen Konstellation (Vorstand/ Investor) kann man niemandem empfehlen zu MACH zu gehen.
Verbesserungsvorschläge
Man weiss gar nicht wo man anfangen soll:
- Führungsebene überprüfen und auswechseln
- Software modernisieren und veraltete Software abschaffen
- Wieder anfangen vertrieblich zu arbeiten
- Offene und ehrliche Kommunikation einführen
- Einheitliche Datenablage und/ oder ein vernünftiges CRM-Tool
- Weniger reden, mehr machen
- Frischen Wind von außen in die Führungsebenen mit aufnehmen.
Arbeitsatmosphäre
Großprojekte belasten das Unternehmen seit mehreren Jahren. Vorstand und Führungskräfte flüchten sich in Aktionismus, gehen die eigentlichen Probleme des Unternehmens nicht an. Darunter litt die Stimmung bereits sehr stark . Mit dem Einstieg einer Heuschrecke (Investor, der nicht investiert, sondern nur auf besseren Verkaufserlös aus ist) im Herbst kippt die Stimmung endgültig. Unternehmen hat knapp 15% der Belegschaft (auch alleinerziehende und ältere Mitarbeiter, die knapp 20 Jahre im Unternehmen gearbeitet haben) entlassen. Zurzeit folgen freiwillige Abgänge guter Mitarbeiter.
Kommunikation
Die Unternehmenskommunikation gibt sich redlich Mühe, die katastrophale Kommunikationspolitik des Vorstands aufzufangen.
Das Unternehmen hat vor 2-3 Jahren ein modernes Kommunikationstool eingeführt, welches rege genutzt wird und einiges vereinfacht hat.
Kollegenzusammenhalt
Ein absolutes Plus bei MACH. Wer eine Frage hat, bekommt fast immer eine qualifizierte Antwort. Hilfsbereitschaft wird hier groß geschrieben. Auf den Feiern des Unternehmens, die in Zukunft wohl aus Kostengründen ausfallen werden, herrschte oft eine ausgelassene Stimmung.
Work-Life-Balance
Es gibt Unternehmensbereiche, in denen viel gereist werden muss und wo die Work-Life-Balance nicht stimmt. In Bereich, wo ich gearbeitet habe, war dies in Ordnung. Man konnte sich seine Arbeitszeit frei einteilen und dadurch auch private Termine wahrnehmen. Hauptsache, man hat seine Arbeit geschafft.
Vorgesetztenverhalten
Hier kommt es ganz darauf an, in welchem Bereich man arbeitet. In einigen Unternehmensbereichen ist das Vorgesetztenverhalten sicher gut, in anderen Bereichen leider ganz und gar nicht. Ein desaströses Bild gibt die oberste Führungsebene ab. Über die "stets offene Tür des Vorstands" lachen die Kollegen nicht nur hinter vorgehaltener Hand.
Interessante Aufgaben
Die Produkte sind grundsätzlich sinnstiftend und bis vor kurzem hat MACH versucht, Innovationen zu fördern. Mit der Zeit sind leider viele tolle Projekte gestoppt worden, weil die Priorität immer wieder auf die Großprojekte geschoben wurde. Hat bei vielen Kollegen für hohe Frustration gesorgt. Aber: Wer sich einbringen möchte, hat immer die Chance sich zu beteiligen.
Gleichberechtigung
Wenige weibliche Führungskräfte, obwohl es dem Unternehmen wirklich gut tun würde. Dabei liegt die Quote der Frauen im Unternehmen bei über 40%.
Umgang mit älteren Kollegen
Bis vor kurzem wurden Wissensträger und erfahrene Kollegen geschätzt. Bei der Entlassungswelle im Dezember kam das Gefühl auf, dass einige Kollegen gehen mussten, weil sie durch ihre lange Betriebszugehörigkeit zu teuer geworden sind.
Arbeitsbedingungen
Je nach Standort unterschiedlich moderne Büroräume und -austattung. Alles aber in einem vernünftigen Maß. Die zur Verfügung gestellte Hardware ist in Ordnung und lässt das Arbeiten zu Hause zu. Keine einheitliche Datenablage, dadurch viel Zeit fürs Suchen erforderlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
100% Ökostrom, das Reisen findet vornehmlich per Bahn statt. Es gab mal einen Nachhaltigkeitsbericht, aus dem aber keine Konsequenzen gefolgt sind.
In der Coronazeit wurden ausrangierte Laptops zwei Schulen zur Verfügung gestellt. Eine wunderbare Aktion, die von Mitarbeitern vorschlagen wurde.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist ok, Sozialleistungen nicht mehr als Standard. Betriebliche Altersvorsorge ist ein verpflichtendes Angebot, der Sportpass wird von einigen Kollegen genutzt.
In 2018 gab ich einen extra Tag Urlaub für alle.
Image
MACH hat viel getan, um ein gutes Image zu pflegen, die Marketingabteilung holt das Maximum raus. Bei den Kunden ist das Bild deutlich schlechter, viele Kunden spielen mit dem Gedanken zu anderen Anbietern zu wechseln.
Karriere/Weiterbildung
Bis vor 2 Jahren gab es eine Weiterbildungswoche mit internen Workshops, die immer gut ankam, nun aber abgeschafft wurde, um zusätzliche Zeit für Projektarbeit zu erhalten. Hier wird an der falschen Stelle gespart. Externe Coaches nur für den Vorstand und die Führungskräfte im Vertrieb, die ihre Termine auch in Hotels außerhalb abhalten.