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MADSACK 
Mediengruppe
Bewertung

Selbstbeweihräucherung steht an der Tagesordnung

2,4
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei MADSACK Mediengruppe in Leipzig gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass er in Vollzeit und ohne Befristung (mit Ausnahmen) einstellt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die neue Gestaltung der offenen Arbeitsräume. Die Tische sind winzig, es ist laut und man wird krank. Keiner fühlt sich für etwas verantwortlich, es gibt keine zentralen Anlaufstellen und bei Problemen muss man sich überall durchfragen, nicht selten auch ohne Lösung.

Die in Hannover so hoch gepriesene Kantine gibt es hier leider nicht. Stattdessen wird Essen unterster Schublade serviert, das zichmal wiederverwertet wird. Da kann es mal passieren, dass man Gulasch (ist immer das Ende der Kette) bekommt, in dessen Fleischstücken Löcher sind, die aussehen wie von Schaschlik-Spießen, die es Anfang der letzten Woche gab. Gewürze sind ein Fremdwort, Portionsgrößen entsprechend der Grundschulspeisung und veräppeln wollen die einen auch noch:
Es gibt ein angebliches Mitarbeiter-Menü, bei dem der Arbeitgeber 2 € beisteuert, damit der Mitarbeiter nur 2,20-2,50 € bezahlen muss. Gäste von außerhalb bezahlen den vollen Preis. Das Essen müsste also qualitativ mit den anderen Menüs für rund 4,50€ übereinstimmen, oder? Nix da, selbst die 5g Krümelkäse auf der Pasta mit Soße kosten gelegentlich 30 Cent extra.
Dann lieber Kantine schließen und 2 €-Verzehrgutscheine für die umliegenden Gastronomen.

Verbesserungsvorschläge

Endlich mal Versprechen einhalten und sich weniger selbst auf die Schulter klopfen, die trägt nämlich die Last gar nicht. Kritik von Mitarbeitern anhören und danach handeln, am besten an zentraler Stelle und nicht in der üblichen Hierarchie. Zusätzliche Schulungsmöglichkeiten an den Standorten schaffen. Bessere Ausstattung mit Arbeitsmitteln, bessere Einarbeitung, bessere Kommunikation, es gibt sehr viel zu verbessern.

Arbeitsatmosphäre

Eigentlich (böses Wort) könnte alles so schön sein, wenn jeder (besonders Führungskräfte) auch das umsetzen würden, was sie versprechen:
- Umstrukturierungen sollen den Arbeitsalltag erleichtern
- mit der Digitalisierung kommen wir in der Neuzeit an
- die Interessen der Kunden müssen stärker im Fokus stehen
- mit frischen Ideen soll die junge Zielgruppe wieder erreicht werden
usw.

Aber wir machen lieber weiter wie bisher und verstecken uns nur hinter einem neuen Logo und einer neuen Farbe. Funktioniert bei allen anderen Unternehmen ja auch.

Kommunikation

Ob es die Kommunikation mit den Mitarbeitern ist, oder die mit Kunden, Partnern und Konkurrenten, es gilt stets das Motto: lieber erstmal nix sagen und dann vor vollendete Tatsachen stellen. Das heizt natürlich die Gerüchteküche enorm an, es wird spekuliert und die Motivation sitzt in der Tiefgarage.
Das schlimme daran: im Endeffekt sind die vollendeten Tatsachen dann tatsächlich die schlimmste Spekulation, die aber hätte verhindert werden können, wenn zeitnah der Kontakt und die Kommunikation gesucht worden wäre. Denn dann hätten kreative Lösungsansätze, unterschiedliche Gesichtspunkte und Erfahrungswerte ausgetauscht werden können.

Fun Fact: Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass mit Kunden und Mitarbeitern von Seiten der Führungsetage kommuniziert wird, dann sind die Inhalte und Aussagen gegenüber den Parteien vollkommen unterschiedlich, sodass man als Mitarbeiter zwangsläufig ins offene Messer läuft. Das ist dann aber das Problem des Mitarbeiters.

Kollegenzusammenhalt

Der ist überraschend gut, wenn man davon absieht, dass hinter dem Rücken und unter vorgehaltener Hand trotzdem gelästert wird. Aber das ist ja normal.
Sobald es über die Grenzen der eigenen Abteilung hinausläuft, wird schikaniert und verprellt. Das ist aber auch so gewollt, schließlich darf die Führung selber nie Schuld an einem Fehler sein, sondern immer "diese anderen vom XYZ", die haben ja nicht zugearbeitet, oder sind zu langsam.
Dass quasi alle Abteilungen unterbesetzt sind, von Jahr zu Jahr mit mehr Aufgaben zugeschüttet werden, die mit der eigentlichen Stelle nichts zu tun haben, oder schlichtweg Weiterbildung, technische Ausrüstung und Motivation sehr zu wünschen übrig lassen, sollte dabei berücksichtigt werden.

Work-Life-Balance

Ständige Erreichbarkeit, sinnlose Veranstaltungen, die künstlich in die Länge gezogen werden, damit sich Führungskräfte mit monotonen Monologen selbst darstellen können, versprochene Team-Events, die nie veranstaltet werden und ein fehlender Freizeitausgleich sind kennzeichnend für die Mediengruppe.
Selbst Außendienstmitarbeiter werden ständig im Büro am veralteten IBM-Rechner erwartet, haben ein iPad mit Exchange-Konto-Kopplung, die nicht richtig funktioniert und auf Nachfrage eine fernsteuerbare Windows-Oberfläche, die ohne Maus aber kaum bedienbar ist, anstatt einfach einen funktionierenden und modernen Laptop zu bekommen.
Und anstatt diese Arbeit zeiteffizient im Homeoffice oder von unterwegs aus koordinieren zu können, werden die gesamte Abwicklung und sämtliche Innendiensttätigkeiten zusätzlich mit abgefordert, am Arbeitsplatz, im Büro...

Vorgesetztenverhalten

Der direkte Vorgesetzte ist im Grunde auch nur Mittelsmann, der die willkürlichen und kurzfristigen Entscheidungen nach unten abfedert, aufweicht und versucht den Mitarbeitern als nicht so dramatisch zu verkaufen. Nach oben hingegen werden Wünsche und Kritik ebenso gefiltert, da man ja Vertreter dieses "meckernden Haufens" ist und solche Sachen schnell missverstanden werden können.
Ein undankbarer Job mit noch weniger Freizeitausgleich.

Interessante Aufgaben

Werden in Aussicht gestellt, aber das normale Tagesgeschäft wie vor 25 Jahren ist einfach zu gewohnt. Daran wird nichts geändert, kreative Ausübung wird unterdrückt und Versprechungen verlaufen sich im Sand.
Aber hey: wer dennoch Lust darauf hat kann seine Freizeit und private Mittel gerne dafür opfern.

Gleichberechtigung

Die Mitarbeiter werden im Grunde alle gleich schlecht behandelt, ein großes Plus also.
Keiner bekommt nach der Umstrukturierung mehr Geld, eher weniger. Niemand bekommt Zugeständnisse und für keinen wird eine Ausnahme gemacht. Also bis zu einer bestimmten Hierarchieebene natürlich...

Umgang mit älteren Kollegen

Der ist top! Die älteren Mitarbeiter, die nicht mit der heute als normal und alltäglich geltenden Technologie aufgewachsen sind, werden auch nicht an diese herangeführt und vertraut gemacht. Da man ja hauptsächlich ein über 400 Jahre altes Printprodukt vertreibt, sind diese digitalen Spielereien, die es ja erst seit einem geringen Bruchteil dieser Zeit gibt, vollkommen unwichtig.
Und selbst wenn ein solcher Mitarbeiter z. B. mal ein iPad an die Hand bekommt: wie das funktioniert, was man damit macht, wie man es einrichtet und wieso, weshalb, warum überhaupt, bleibt am Ende jedem selbst überlassen. Dafür hat man seine Freizeit oder die seiner jüngeren Kollegen.

Arbeitsbedingungen

Ein aufgeschlossenes Unternehmen, dass seinen Mitarbeitern modernes, kreatives und stressfreies Arbeiten ermöglicht, diese motiviert, weiterbildet, trainiert und ihnen Haltung und Ideale vorlebt... ist es nicht. Wie bereits beschrieben werden veraltete Abläufe mit veralteten Arbeitsmitteln von schrumpfenden Arbeitsplätzen aus für ein sich selbst in den Ruin reißendes Geschäftsmodell aus gesteuert. Die dabei entstehenden Lasten werden auf die Schultern der Mitarbeiter geladen, die Verbesserungsvorschläge anbringen, Kritik äußern oder kreative Einwände darlegen. Aber entweder man belässt einfach alles beim Alten (Never touch a running system!) oder man kürzt, lagert aus, zentralisiert und strukturiert um, bis keiner mehr weiß, für wen die Arbeit eigentlich gemacht wird, wer Verantwortung trägt, wer Ansprechpartner ist, woher man Informationen beziehen kann oder wann man eigentlich endlich mal aus dem andauernden Provisorium heraus kommt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hauptprodukt ist eine Zeitung, aus Papier, die mit LKWs hin und her gefahren wird...
Das einzige Umweltbewusste sind die 20 Jahre alten Computer, man muss ja nicht ständig was neues kaufen, das wäre Ressourcenverschwendung!
Ansonsten läuft die Klimaanlage im Sommer auf Höchstleistung, produziert dabei steife Nacken und ballert fröhlich weiter, wenn man das Fenster öffnet, da man selbst nirgends ein Thermostat oder ähnliches hat. Ach und elektrische Poolfahrzeuge in Verbindung mit ÖPNV-Tickets für die Ökobilanz sind nicht erwünscht, dann kommt jeder lieber mit seinem privaten Pkw und nutzt diesen für Kundentermine.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist ganz gut, wenn man denn alle Umsatzziele (inkl. jährlicher Steigerung), Sondervereinbarungen und außerordentliche Tätigkeiten meistert. Das ist natürlich Utopie, das weiß man auch in Führungskreisen und der Personalabteilung. Dort wurde ja auch nur ein verschwindend geringer Teil noch weit unter Mindestlohn-Niveau als Grundgehalt festgelegt, der Rest ist Provision. Und wenn man dann genauso viel verdienen möchte wie im Vorjahr, dann musst man den Umsatz im neuen Jahr steigern, sonst gibt's weniger. Burn-Out vorprogrammiert sozusagen.

Image

Als Gruppe unbekannt, aber die einzelnen Produkte kennt eigentlich jeder. War ja früher mal eines der wichtigsten Informationsmedien. Zugezogene und jüngere Menschen kennen aber auch diese nicht.
Das Image der Hauptprodukte (Tageszeitungen und Anzeigenblätter) ist sehr angeschlagen. Neue Wege werden versucht in Angriff zu nehmen, man ist aber noch sehr versteift in Uralten Gebaren. Wie z.B. dass Werbeträger-Produkte wie eine AboKarte oder Infoscreens den Geschäftspartner monatlich eine Stange Geld kosten, damit wir als Verlag damit werben können. Sprich: der Kunde soll uns Geld geben, damit er unsere Werbung zeigen darf. Dass wir regelmäßig den Vogel gezeigt bekommen liegt wohl auf der Hand.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt Schulungen, während derer das provisionsabhängige Tagesgeschäft liegen bleibt. Dafür gibt es keinen Ausgleich, das muss nachgearbeitet werden. Gerne sind diese Schulungen ganztägig und an mehreren Tagen hintereinander. Es werden also die Pausen und der eigentliche Feierabend dazu genutzt, seine Kunden nicht komplett im Regen stehen zu lassen.
Schulungen, die nicht zum Pflichtprogramm gehören, finden zentral in Hannover statt. Für Mitarbeiter aus anderen Verlagen also ein unzumutbarer Zeitaufwand. Diese können sich folglich niemals über den Tellerrand hinweg weiterbilden, Defizite aufarbeiten oder den Horizont erweitern. Aber das ist ja bestimmt auch nicht gewollt, würde ja auch zu viel kosten.

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