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MADSACK 
Mediengruppe
Bewertung

Traditionsverlag im Abstiegskampf.

2,3
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei MADSACK Mediengruppe in Hannover gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die Stimmung in den Büros ist häufig schlecht und von Job-Ängsten getrieben. Dies wird durch Corona aktuell verstärkt, war aber auch schon vorher so zu beobachten. Viele haben sich einen Sarkasmus zugelegt, um mit der Situation umzugehen.

Kommunikation

Vieles erfährt man in der Regel zuerst über den Flurfunk. Größere Entscheidungen werden dann nachträglich über Betriebsversammlungen verkündet. Es gibt ein Intranet, in dem aber zu 90 % Erfolgsmeldungen verbreitet werden. Diese werden dann vierteljährlich auch nochmal in ein Mitarbeiter-Magazin verpackt, so dass sich die Geschäftsführung und ein Zirkel immer gleicher Führungskräfte präsentieren können. Mitarbeiter sind dabei nur Staffage, die z.B. Urlaubsbilder beisteuern dürfen. Einmal jährlich gibt es eine Info-Veranstaltung der Geschäftsführung, die tatsächlich ganz informativ ist.

Kollegenzusammenhalt

Die Kolleg/innen bilden teilweise eine Art Schicksalsgemeinschaft und arbeiten auf Sachbearbeiter / Facharbeiter-Ebene sehr gut zusammen. Sie sind es, die den Laden am Laufen halten und häufig mit großem Engagement gegen den unaufhaltsamen Abstieg (sinkende Auflagen, sinkende Anzeigenumsätze usw.) anarbeiten.

Work-Life-Balance

In allen Bereichen wird an Personal gespart. Gleichzeitig wird versucht, mit immer neuen aufwändigen Produkten oder Marketingaktionen die sinkenden Umsätze im Kerngeschäft irgendwie aufzufangen. In der Folge fällt für immer weniger Mitarbeiter, immer mehr Arbeit an.

Vorgesetztenverhalten

Die Teamleiter und Abteilungsleiter mittlerer Ebene versuchen den Druck der von den höheren Ebenen aufgebaut wird, zu kanalisieren und gefiltert an ihre Teams weiter zu leiten. Auf Bereichsleitungsebene herrscht ein extrem schroffer Umgangston, der dem Unternehmen MADSACK einfach nur unwürdig ist.

Interessante Aufgaben

An spannenden, neuen Aufgaben und Projekten fehlt es nicht. Hier wird sehr viel unternommen und zahlreiche Innovationen angestoßen. Leider wirkt dies bei der Viezahl der Themen oft nicht sehr nachhaltig und teilweise chaotisch. Gerade noch wird ein Projekt als das Zukunftsthema schlechthin verkauft, da wird auch schon die nächste "Sau durchs Dorf getrieben". Viele Themen, die anfangs extrem gehypt werden, geraten also so schnell wie sie gekommen sind auch wieder in Vergessenheit.

Gleichberechtigung

Im Vertrieb/Marketing sind Frauen nur in der zweiten Reihe (Teamleitung) tätig. Im Top-Management ist keine Frau vertreten. In den kaufmännischen Abteilungen gibt es teilweise weibliche Führungskräfte.

Umgang mit älteren Kollegen

Mit 50, sollte man den Sprung mindestens in das mittlere Management geschafft haben, sonst steht man auf dem Abstellgleis. Häufig gibt es dann mit Ende 50 enstprechende einvernehmliche Vereinbarungen. Dass Mitarbeiter geregelt in die Rente gehen, dürfte wohl in Zukunft eher die Ausnahme sein.

Arbeitsbedingungen

Durch Corona hat das Thema Home-Office (wurde bisher eher kritisch beäugt - die Mitarbeiter sitzen zuhause ja nur vor Netflix...) extrem an Fahrt aufgenommen und viele Abteilungen arbeiten aktuell von zuhause aus - mit Erfolg. Es bleibt zu hoffen, dass die Möglichkeit zumindest gelegentlich vom Home-Office zu arbeiten auch nach Corona bestehen bleibt.

Am Arbeitsplatz herrscht anonsten aktuell der Trend zum Großraumbüro. Die bisherigen Büros (2, 4 oder 6 Mitarbeiter) werden also aufgelöst und größere Einheiten geschaffen (20, 30 Leute). Hierfür gibt es viele Argumente, warum das ach so toll ist und sich die Mitarbeiter hierüber freuen können. Für vertrauliche Gespräche gibt es ja auch entsprechende Einzelkabinen. Man fragt sich dabei nur, warum die Führungskräfte, die dies entscheiden, weiter in ihren Einzelbüros sitzen...

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nachdem alle Druckereien mittlerweile geschlossen wurden, wird nichts mehr von MADSACK selbst sondern nur über Dritt-Unternehmen im eigentlichen Sinne produziert. Was das Soziale anbelangt, hat man mit der HAZ-Weihnachtshilfe eine sehr finanzkräftige Benefizaktion und unterstützt auch sonst viele regionale Initiativen.

Gehalt/Sozialleistungen

Alt-Verträge und Gehälter für Mitarbeiter mit Führungsverantwortung sind attraktiv dotiert. Neue Mitarbeiter, die frisch von der Uni kommen, steigen mit niedrigen Gehältern ein und erhalten häufig auch mittelfristig nicht die Chance, sich finanziell zu verbessern. Eine hohe Fluktuation ist die Folge. Neben dem Gehalt gibt es attraktive Zusatzleistungen: günstiges Zeitungsabo, Job-Ticket, teilweise VL (je nach Tochterunternehmen).

Image

Das Image bei den Lesern und Kunden ist nach wie vor sehr gut. Als Arbeitgeber hat MADSACK in den letzten 10 Jahren extrem an Strahlkraft eingebüßt. Das hängt mit einem konsequenten Stellenabbau zusammen und der Schließung zahlreicher Tochterunternehmen und Druckereien.

Karriere/Weiterbildung

In den letzten 5 Jahren hat sich auch hier Vieles zum Schlechteren gewendet. Interessante Positionen werden häufig extern besetzt. Eigene Azubis verlassen das Unternehmen häufig nach der Ausbildung, um zu studieren und kommen dann nicht zurück. Auch der eigene Führungskräfte-Nachwuchs aus dem Trainee-Programm wird wohl zu wenig gefördert. Es ist jedenfalls auffällig, dass viele von Ihnen das Unternehmen von sich aus verlassen.

Die extrem hohe Fluktuation in einigen Bereichen, lässt auch darauf schließen, dass vor allem junge Mitarbeiter MADSACK mittlerweile als Zwischenstation für den Berufseinstieg nutzen, um dann bei nächstbester Gelegenheit das Unternehmen zu wechseln.

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