Let's make work better.

Magna International Logo

Magna 
International
Bewertung

Nie! hätte ich gedacht, dass ich mal bei Telemotive kündige!

2,2
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei MAGNA Telemotive GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Naja, ich habe gekündigt und oben auch schon viele negative Sachen geschrieben - vielleicht bin ich hier jetzt nicht gerade die beste Informationsquelle :-).
Aber vielleicht eines noch: Bei Magna / Magna Steyr / Magna Telemotive arbeiten immer noch viele tolle Menschen welche fähig und motiviert sind gemeinsam etwas Gutes für die Firma, die Kunden, die Gesellschaft zu tun. Würde es wirklich so weh tun, wenn man auf diese Mitarbeiter und ihre Vorschläge eingeht?

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Hier möchte ich dem Konzern selbst eine Frage stellen: Wieso habt ihr Telemotive gekauft!? Ich bin der festen Überzeugung, gemeinsam hatte man ein riesen! Potential Großes zu erreichen. Leider hat man nicht erlaubt, das Potential zu heben.
In 2016 hatte man viele Million Euro bezahlt - in 2021 wird man haben:
- ehemalige Mitarbeiter,
- ehemaliges Know-How,
- ehemalige Projekte
- und ehemalige Kunden.

Verbesserungsvorschläge

Es gibt eigentlich nichts, was nicht meine Kollegen und ich schon in unzähligen Gesprächen intern gesagt hätten. Die Geschäftsführung hat ihre Anweisungen von oben, und sie selbst hat weder den Mut noch die Macht diese selbst in Frage zu stellen.
Wenn es die oberste Führung nicht schafft, die machthungrige Kruste im oberen Management (GM, VP, etc.) aufzubrechen, und ein Mindset zu installieren welches übergreifend!! kooperativ ist - sehe ich keine Zukunft für Magna.

Arbeitsatmosphäre

Ich denke, um meine Bewertung der Arbeitsatmosphäre zu verstehen, sollte man am Besten meine erste Bewertung auf dieser Plattform vom September 2017 lesen (“Wer Work-Life Balance, die Chance sich einzubringen, und super Kollegen will - der ist bei Telemotive.”). Über sehr viele Jahre war die Stimmung zwischen Kollegen, Führungskräften und Vorständen immer der große Pluspunkt dieser Firma. Was im allgemeinen als “Telemotive-Spirit” bekannt war, wurde von MAGNA Steyr Engineering erst belächelt, dann gefürchtet, und wird nun letztendlich systematisch niedergemacht.
Das Resultat ist eine tief verwurzelte Frustration bei den Telemotive Führungskräften, welche sich seit Jahren für den Erhalt des “Telemotive-Spirits” aufreiben, und eine “mir ist alles egal” Einstellung bei der Belegschaft. Das Potential, welches hier von Magna Steyr Engineering vernichtet wurde, ist grenzenlos.

Kommunikation

Das monatelange Einwirken auf das Management, dass eine klare, ehrliche, und direkte Kommunikation zur Belegschaft bei Telemotive extrem wichtig sei, schien zunächst eine positive Wirkung zu haben. Es wurden Mitarbeiter-Informations-Veranstaltungen eingeführt, welche technisch gesehen ein guter Weg waren um die Belegschaft direkt auf dem Laufenden zu halten. Leider wurde die Magna Steyr Geschäftsführung es bald müde ständig konstruktive kritische Rückfragen zu beantworten. Die Leute, welche einen tiefen Einblick in die Organisation haben, blicken aktuell nur noch fassungslos auf die Veranstaltung und die Aussagen welche dort getroffen werden. Eine ehrliche Kommunikation ist mittlerweile themenabhängig und optional.

Kollegenzusammenhalt

Früher war dies die ganz besondere Stärke von Telemotive. Vom Praktikanten bis zum Vorstand haben alle für die gemeinsamen Ziele gearbeitet. Heute sind viele der ehemaligen Leader bereits gegangen oder gegangen worden. Was bleibt ist ein zerrütteter Haufen an Mitarbeitern und Führungskräften welche soweit wie möglich versuchen den einstigen Zusammenhalt zu bewahren. Respekt! an alle welche noch Kämpfen! Wenigsten gibt es noch das Gemeinschaftsgefühl beim “Magna-Bashing” in der Kaffeeküche.

Work-Life-Balance

Diese ist je nach Bereich sehr unterschiedlich. Wer im Lieblings-Panik-Projekt der Geschäftsführung arbeitet hat schon seit Monaten seine Kinder nicht gesehen. In anderen Bereichen - wo alte Telemotive Führungskräfte noch die Hand über ihre Mannschaft halten - gibt es eine gesunde Work-Life-Balance. Aktuell wird gerade einer Führungskraft nach der anderen das Messer auf die Brust gesetzt, dass sie die neue All-in-Verträge unterschreiben. Die Aussichten in dieser Kategorie sind also eher schlecht.

Vorgesetztenverhalten

Führungskräfte: Ich selbst habe erkannt, dass mein Weg und der meiner Mannschaft nie mit dem Weg der Geschäftsführung zusammenpassen wird. Somit habe ich die Regeln im Spiel geändert. Ich darf ein großes Lob für viele Führungskräfte aussprechen, welche sich nach wie vor mit sehr viel Engagement für ihre Mitarbeiter, ihre Projekte und ihre Kunden einsetzen.

Geschäftsführung: Vorweg - das sind keine bösen Menschen! Sie haben Freunde und sind bestimmt auch lieb zu ihrer Familie - aber Sie versuchen einen eigenwilligen Laden mit starken Charakteren von oben herab zu regieren. Genauso haben sie es in der 80er-Jahre Management Schule gelernt, und auch genauso werden sie selbst von oben herab behandelt. Dies kann und wird niemals ein einvernehmliches Ende finden. Der Kollateralschaden welcher dabei entsteht ist extrem traurig.

Interessante Aufgaben

Interessante zukunftsträchtige Themen wurden alle mit dem Vorwand der Sparsamkeit eingestellt. Man bezeichnet sich selbst als technologische Speerspitze. In Anbetracht der Kündigungswelle von wichtigen Know-How Trägern ist das reiner Hohn. Was nach außen als technische hochinteressante Aufgaben verkauft wird, sind tatsächlich oft Fire-Fighter-Jobs bei welchem es weniger um Technik, sondern eher um Projektmanagement im Dauer-Eskalationsmodus geht. Wer genau das sucht - ja, der findet hier durchaus interessante Aufgaben ;-).

Gleichberechtigung

Allgemein hatte ich, auch unter der Magna Steyr Herrschaft, nicht das Gefühl, dass hier Mitarbeiter je nach Geschlecht, sexueller Orientierung oder Religion unterschiedlich behandelt werden. Ich vertraue auch darauf, dass die Teammitglieder selbst dies untereinander auch nie zulassen würden.

Umgang mit älteren Kollegen

Mir ist nicht bekannt, dass hier zwischen älteren oder jüngeren Kollegen ein Unterschied gemacht wird. Wenn die Geschäftsführung jemanden loswerden will, wird er gefeuert, egal ob er jung oder alt ist. Und davon wurde in den letzten beiden Jahren reichlich Gebrauch gemacht. Also diesbezüglich herrscht durchaus Gleichberechtigung :-).

Arbeitsbedingungen

Die Stimmung in der Firma ist verheerend! Das sorgt natürlich nicht unbedingt für gute Arbeitsbedingungen. Die Büros sind würde ich sagen Standard und werden je nach Engagement der Mitarbeiter und Führungskräften lieblos gelassen oder verschönert. Zur Vollintegration von Telemotive in Magna Steyr Engineering zum Jahreswechsel steht auch der Umzug in die neuen Magna Cubes an. Es ist davon auszugehen, dass das neue Gebäude auch ein paar Annehmlichkeiten mit sich bringt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

In der Außenwirkung gibt man sich hier natürlich so gut wie möglich, nach innen spielt dies keine große Rolle. Wobei man hier auch in der Dienstleistungsbranche nicht unbedingt viel falsch machen kann. Ich würde sagen der Wille ist da.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt war bei Telemotive auch schon früher nie das Höchste der Branche, dafür hatte man viele Goodies und eine tolle Firma. In diesem Jahr gab es - außer für Leute in “exponierten Positionen” und nahe der Geschäftsführung - eine Nullrunde im Gehalt. Gestrichen wurden Sozialbudget (z.B. für gemeinsame Abendessen mit dem Team) oder Teamevents. Dem Schulungsbudget ist es auch nicht besser ergangen. Fairerweise muss man sagen, dass diese Kürzungen nicht auf Grund der Sparwut gemacht wurden, sondern weil man sich an die schlechteren Leistungen von Steyr Engineering anpassen musste.

Image

Die Kunden verlieren nachweislich das Vertrauen in die Marke Magna genauso wie in die Marke Telemotive. Dass sehr viele Mitarbeiter über ihren Arbeitgeber schimpfen - im Volksmund “Magna-Bashing” genannt, hilft dem Image auch nicht unbedingt.
Der Mutterkonzern Magna und auch die Magna Steyr hatten zumindest früher mal einen respektablen Ruf. Inwieweit dieser in den letzten Jahren gelitten hat, sollte man am Besten die Kunden fragen.

Karriere/Weiterbildung

Hier herrscht aufgrund der Sparwut aktuell ziemliche Ebbe. Wobei ich davon ausgehe, dass dies bei vergleichbaren Unternehmen in der Branche ähnlich ist. Vielleicht sollte man an dieser Stelle darauf hinweisen, dass in einem Dienstleistungsunternehmen die Mitarbeiter und ihr Know-How das einzige Produkt sind, mit welchem die Firma Gewinne erwirtschaften kann.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden