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Deutschland
Bewertung

Nicht fit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts - Digitale Transformation? - Themaverfehlung

2,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Homeoffice, 37,5 Stunden Woche und ein paar Benefits.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die so genannte Digitale Transformation ist leider bislang eine Themaverfehlung. Es ist eine reine Reorganisation, sämtliche Kernbotschaften von Digital Leadership, kompromisslosem Kundenfokus, Freiraum für Agilität, Entscheidungsbefugnisse der Teams / POs... werden ignoriert. Die Kommunikation im Unternehmen ist stark von "oben" nach "unten" gerichtet. Es gibt viel zu viele Hierarchieebenen und die gelebte Firmenkultur zeugt von Werten, die wenig Identifikationspotential für Menschen mit persönlicher Integrität haben.

Verbesserungsvorschläge

1. To Do für einen neuen Geschäftsführer: eine von Herzen gefühlte Vision / Mission mit den Mitarbeitern abstimmen und regelmäßig kommunizieren und dazu im Dialog bleiben.
2. To Do: Eine von Werten getragene Unternehmenskultur definieren und sich von allen trennen, die nicht für diese Werte stehen, insbesondere im Management.
3. Management gegen Leadership tauschen. Mitarbeiter wollen nicht gemanaged werden, sondern suchen Führung, der es um die Sache geht, nicht um persönliche Vorteile. Leadership ist Coaching, kein Micromanagement.
4. Hierarchie radikal abschaffen, Selbstorganisation rigoros einführen, um Agilität Luft zum Atmen zu geben.
5. Absoluter Kundenfokus: Das Unternehmen ist kein Selbstzweck, sondern der Multichannelplatzhirsch für Consumer Electronics und sollte den Kunden ein entsprechendes Erlebnis liefern. Kunden müssen bei allem Tun im Fokus stehen.
6. Digital First: Digitale Transformation hat viele Facetten, eine davon ist die Digitalisierung der Services / Produkte.
7. KVP / Continuous Improvement: Das gesamte Tun der Organisation kontinuierlich verbessern und endlich lean werden.
8. Fairness und Gleichberechtigung von Frauen, Abschaffung des Boy's Club

Arbeitsatmosphäre

Exodus-Feeling sowohl in Ingolstadt als auch in MUC01

Kommunikation

Die größte Schwachstelle des "Managements". Statt durch coachende Kommunikation zu führen und Mitarbeiter einzubeziehen und mitzunehmen, werden Entscheidungen des Managements derart kommuniziert, dass Org-Charts mit vielen Männernamen der Belegschaft präsentiert werden. Soziale Medien wie Rocket Chat oder Yammer sollen Abhilfe schaffen, aber da wird lieber über Kicker & Bier kommuniziert oder man nutzt Yammer als persönliche Marketingplattform. Eigentlich sind alle Kommunikationskanäle völlig verstopft und woran es krankt, kommt ganz oben überhaupt nicht an.

Kollegenzusammenhalt

War früher besser, aber jetzt verlassen so viele das Schiff, dass kaum noch Leute da sind, die zusammen halten könnten. Die meisten Mitarbeiter fühlen sich seit Monaten sehr allein gelassen. Was eint, ist leider eher ein gemeinsamer Groll auf das größtenteils schlechte "Management", die Vetterleswirtschaft unter den "Managern", der schlechte Umgang mit dem Budget, fehlende Vision & Unternehmensleitbild und die Themaverfehlung zur Digitalen Transformation. Ein paar letzte Mohikaner in letzten Inseln der Glückseligkeit, arbeiten noch gemeinsam an der Sache.

Work-Life-Balance

Wenn man damit leben kann, dass man für den Papierkorb arbeitet, hat man zumindest ein sehr ausgewogenes Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit.

Vorgesetztenverhalten

Nachdem nur noch sehr wenige Vorgesetzte da sind, die man respektieren kann, ist das ein heikler Punkt. Offiziell ist die Aussage, dass man hin will zur Agilität à la Spotify. De facto wurde die Hierarchie nur in eine andere Organisationsstruktur gepresst. Es gibt sehr viel Micromanagement und unheimlich von sich überzeugte "Manager", die wenig auf die Mitarbeiter eingehen. Außerdem verschwendet das Management das Geld der Firma an den falschen Stellen, sodass es dann an den richtigen nicht mehr verfügbar ist. Generell wenig Verantwortungsbewusstsein und persönliche Reife seitens der "Manager" zu erkennen. Meetings haben keine Agenda, schippern um den heißen Brei und am Ende hat niemand konkrete To Dos. Die meisten Absprachen werden in Ingolstadt beim Kaffee getroffen. Oft wird gegenüber dem Vorgesetzten Unterstützung kommuniziert, aber in der Realität gegeneinander gearbeitet. Einigen Einzelpersonen in Schlüsselrollen geht es leider nicht langfristig und nachhaltig um die Sache, sondern um kurzfristige persönliche Vorteile. Leistung wird aufgrund von einseitigem Feedback von oben beurteilt und nicht honoriert. Feedback zu schlechten Führungskräften hat keinerlei Konsequenz.

Interessante Aufgaben

Nachdem sich unsere Abteilung im Auflösungsstadium befand, gab es zuletzt keine spannenden Aufgaben mehr. In spannende Projekte wurde man anfangs noch einbezogen, aber dann wurden diese vom Management auf Eis gelegt bzw. wurde man aus dem Kommunikationsloop genommen. Von wirklich spannenden und innovativen Projekten erfahren die meisten Mitarbeiter bestenfalls per Zufall oder Beziehungen.

Gleichberechtigung

Frauen werden ganz eindeutig benachteiligt, wenn es um die Förderung und Führungspositionen geht. Unfähige, unreife Männer werden eher mit einer Rolle im "Management" betraut als fähige, menschlich reifere Frauen.

Umgang mit älteren Kollegen

Wirklich ältere (ü60) Kollegen gibt nicht nicht so viele, mit ü50 wird nicht anders umgegangen als mit anderen.

Arbeitsbedingungen

Offices sind ok, Arbeitsgeräte und Netzwerksituation sind eher peinlich für einen Konzern, der eigentlich für Technik stehen sollte. Man muss pausenlos F5 auf seinem Windows-Laptop drücken, damit Seiten laden. Zugriffe auf zahlreiche Seiten (Slideshare, etc.) sind gesperrt, die Laptops laufen noch mit Windows 7. Als Entwickler kann man von zu Hause besser arbeiten als aus dem Büro. Büro ist extrem laut, sodass man den ganzen Tag mit Kopfhörer da sitzen muss.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Eher durch Mitarbeiter und Betriebsrat getrieben gibt es da eine Handvoll Bestrebungen. Werte oder eine von Werten getragene Unternehmenskultur kennt dieses Unternehmen nicht.

Gehalt/Sozialleistungen

Kein Kantinenzuschuss und kein Mitarbeiterticket für München. Die betriebliche Altersvorsorge hört sich erst mal toll an, führt aber aufgrund der Einschränkungen bei der Anlage vielleicht mal zu 100 Euro Rente (vor Steuern und KV). Wirkt alles sehr fragmentiert, nicht durchdacht.

Image

Wenn Mitarbeiter am Arbeitsplatz offen und laut darüber reden, dass der Laden bald dicht macht, und sich gegenseitig Stellen und Headhunter-Kontakte vermitteln, dann spricht das für sich. Gleichzeitig merkt man, dass Mitarbeiter des Unternehmens für Headhunter bundesweit zum Freiwild geworden sind.

Karriere/Weiterbildung

Karriere nein, denn da zählt Qualifikation nicht, Weiterbildung teilweise, wenn man einen Vorgesetzten hat, der sich darum kümmert.

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