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Medical 
Park 
Gruppe
Bewertung

Aus Protest gekündigt

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2020 bei Medical Park gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Folgender Text spiegelt meine persönlich gewonnenen Eindrücke während meiner 2-jährigen Beschäftigung bei Medical Park Bad Rodach als Abteilungsleiter in der Therapie da. Dabei ist zu beachten, dass andere Personen möglicherweise andere Erfahrungen gemacht oder dieselben Erfahrungen wie ich anders beurteilt oder dass die beschriebenen Zustände sich inzwischen eventuell geändert haben. Hoffe ich jedenfalls.
Hierbei unterteile ich meinen Kommentar über diesen Anbieter in zwei verschiedene jedoch miteinander verbundene Beurteilungen, einmal jene von Medical Park als Gesamtunternehmen und einmal jene vom Standort Bad Rodach.
Dazu möchte ich noch Folgendes vorweg ergänzen. Ich wünsche keinen Kommentar seitens Medical Parks unter meiner Bewertung. Nachdem ich nach der von mir eingereichten Kündigung weder zu einem Exit-Gespräch bei der Therapieleitung noch bei der Personalabteilung eingeladen wurde, würde ich es als eine respektlose Frechheit interpretieren, das übliche Geblabber bzw. die gleichen inhalts- und bedeutungslosen Floskeln wie unter allen anderen Bewertungen hier unter der meinen zu finden.
Positives bezüglich Medical Park (MP):
1. Medical Park, als familiengeführtes Unternehmen mit Bezug zum Hotel- und Immobiliengewerbe, achtet sehr auf Selbstdarstellung, Marketing und Außenwirkung. Es werden regelmäßig Innovationen in Technik und Therapie eingeführt, und diese medienwirksam vermarktet. Auch der englische Name, spricht dafür, sich international etablieren zu wollen, womit nicht nur internationale Gäste gerne beherbergt, sondern auch entsprechende Weiterentwicklungen mit Neugier begrüßt werden.
2. Das Streben nach Außenwirkung spiegelt sich auch in den Vorteilen für Mitarbeiter wider. Hier, den üblichen Angeboten voran, die breitflächig aufgestellten Corporate Benefits und ein monatlicher Sachbezugswert, der auf das Gehalt oben draufkommt. Corporate Benefits kannte ich vor meiner Anstellung bei Medical Park nur in „kleiner Form“ als vereinzelte Vergünstigungen für Mitarbeiter bei lokalen Marken oder Einrichtungen. Bei Medical Park gibt es jedoch Rabatte für viele Unternehmen und dies praktisch Monat für Monat neu. Online-Shopping mit Prozenten. Das kann sich sehen lassen. Dies wird für mich fortan eine Standartfrage und Erwartung in Vorstellungsgesprächen sein.
3. Die Unternehmensgrundsätze sind durchdacht, gut formuliert und nachvollziehbar. Das Ziel Qualitäts- und Marktführer zu werden ist klar. Es beißt sich in der Praxis zwar etwas mit dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und der Mitarbeiterzufriedenheit, aber ich konnte zu jederzeit die patientenzentrierte Motivation der Mitarbeiter spüren. In diesem Sinne dienten mir diese Grundsätze als Motivator, um mein Bestes zu geben. Auch seitens des Konzerns gibt es in dieser Richtung Initiativen zur stetigen Verbesserung. Hier erkennt man den Einfluss aus dem Hotelgewerbe, um aus Patienten Gäste zu machen, die sich in der Rehabilitation wohlfühlen können.
Positives bezüglich MP Bad Rodach:
1. In meinem Vorstellungsgespräch war ich beeindruckt. Wie im oberen Punkt 1 beschrieben, findet sich auch hier ein hohes Bestreben nach Ästhetik. Das Gebäude wurde vor einigen Jahren umfänglich renoviert und dabei auf einen nachwirkenden Eindruck geachtet. Entgegen den Einrichtungen, die ich bei Konkurrenten kennengelernt habe, die meistens von dem Satz „die Patienten sind hier zur Reha und nicht im Urlaub“ und der Beschreibung durch die Patienten als „Trainingslager“ begleitet wurden, empfand ich die Außen- und Inneneinrichtung eher einem mittelgroßen Hotel entsprechend. Die im letzten Jahr renovierten Zimmer sehen praktisch wie Hotelzimmer aus. Auch die Technologie im Erdgeschoss, wo sich sämtliche Gerätschaften wie auch Schwimmbäder befinden, ließ mich staunen. Es fühlte sich ästhetisch gut an hier zu arbeiten.
2. Die Angebote für die Mitarbeiter, bzw. deren Versorgung erschienen mir im Schnitt besser als was ich bisher kennengelernt hatte. Neben den oben erwähnten Vorteile von Medical Park, existieren hier ein Parkhaus mit freien Stellplätzen für Mitarbeiter und eine Küche, wo das Essen im Allgemeinen schmeckt, wenn auch das Mitarbeitercasino in einem Kabuff im Keller ist. Hervorzuheben möchte ich das breite Angebot an Sportgeräten und den Bade-/Saunabereich, den man als Mitarbeiter außerhalb der Öffnungszeiten für Patienten beinahe ganz für sich allein hat, und die Zuwendung von Getränken und Eis bei Hitzewellen.
3. Das Team im Bereich der Therapie besteht weitestgehend aus motivierten, bodenständigen und freundlichen Mitarbeitern aus der näheren Umgebung. In meiner Zeit als Abteilungsleiter habe ich nur kleinere Konflikte managen müssen. Insgesamt könnte man sagen, dass das Arbeitsklima innerhalb dieses Fachbereiches, dem einer guten Familie entspricht. Für viele meiner Mitarbeiterinnen war dies tatsächlich auch einer der Hauptgründe im Unternehmen zu bleiben.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Negatives bezüglich Medical Park:
1. Obgleich in puncto Wirkung viel Aufwand betrieben wird –„Das Firmenlogo sollte überall drauf sein“-, existieren meines Erachtens deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Standorten. Wie kann es sein, dass jedes Haus ein verschiedenes Therapiekonzept besitzt? Warum gibt es an einem Standort Gruppe XY, an einem Anderen aber nicht? Sowas kann ich bei einer Firma, die sich in meinem Vorstellungsgespräch als Familienunternehmen präsentiert hat, nicht nachvollziehen.
2. Ein weiteres Problem ist, dass Therapieleiter, traditionell aus dem Bereich der körperlichen Therapien rekrutiert, die letzte Entscheidungsgewalt über sämtliche Therapieangebote haben. Worst-case hat man damit Jemanden, der seine inhaltliche Meinung den anderen Therapiebereiche überstülpen will. Warum gibt es keine standortübergreifende Fachkompetenzleiter, um die Inhalte der verschiedenen Therapiebereiche und Häuser abzustimmen?
3. Ich habe vor meiner Anstellung von meinem Bekanntenkreis kein einziges positives Wort über Medical Park gehört. Es war die Rede von „mickrigem Gehalt“, „schlechten Arbeitskonditionen“ und „Fließbandarbeit“. Das Image der Firma ist scheinbar schon in vielen Berufsschulen und Universitäten nicht so besonders. Ich konnte auch keinen meiner früheren Kollegen und Kolleginnen überzeugen hierher zu wechseln.
Negatives bezüglich MP Bad Rodach:
1. Die Führungsphilosophie war nach meinem Verständnis archaisch und veraltet. Die Kommunikation Top-Down musste funktionieren, Down-Up war vieles nicht mehr wichtig oder ging auf dem Weg irgendwie verloren. Gefühlt mussten alle Entscheidungen erstmal mehreremale hinterfragt und dann zentralisiert getroffen werden, zum Leidwesen der Effizienz.
2. So konnte ich zwar in meinem Entscheidungsbereich gut 20 kleinere Projekte und Verbesserungen umsetzen. Fast alle Vorhaben, die höhere Entscheidungsprozesse voraussetzten, blieben jedoch in den Startlöchern. Und das obwohl ich ursprünglich zum Aufbau der Abteilung, bzw. zur Einrichtung der Abteilung als Referenzzentrum in Deutschland eingestellt wurde.
3. Zudem schien es mir so, als ob es egal war, welche Kompetenzen man als Abteilungsleiter aufwies, solange alles irgendwie „ruhig“ blieb. Eine Einarbeitung oder Weiterbildung in Führungsfähigkeiten erhielt ich jedenfalls nicht. Auch das Mitarbeitergespräch im Januar diesen Jahres mit meinem Vorgesetzten, wurde erst abgesagt und dann vergessen.
4. Das Thema Weiterbildung war ein eigenständiges Problem. Ich würde schätzen, dass in meiner Zeit nur ca. 1 von 5 Weiterbildungsanträgen Erfolg hatte. Und da spreche ich nur von denen, die es bis zum Antrag geschafft haben.
5. Bereits am Anfang meiner Probezeit erstellte ich ein Budget für dringend notwendige Investitionen und Modernisierungen des Materials. Daraus wurde in den 2 Jahren leider nicht viel, vielleicht auch weil die Hausbesichtigungen sich hauptsächlich auf die körperlichen Therapie beschränkt hatten. Letztendlich musste ich Material selbst kaufen. Auch das schon vorhandene Arbeitsmaterial musste ich trotz wiederholter Beanstandungen selbst ausbessern.
6. Obgleich die Mitarbeiterzufriedenheit in den Unternehmensgrundsätzen verankert ist, konnte ich in dieser Richtung wenig Mühen beobachten. Ganz im Gegenteil, nach einer Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage (Great Place to Work) samt Workshops, wo insbesondere von Therapeuten mehrere Ideen kamen, wurde sogar beim wichtigsten Streitpunkt in meinen Augen ohne Berücksichtigung der Workshop-Ergebnisse eigentlich genau das Gegenteil durchgedrückt. Schade. Für mich erklärt sowas, warum Medical Park unter den "Besten Arbeitgebern" gar nicht erst auftaucht.
7. Dazu fand ich, dass während der Zeit meiner Anstellung der Betriebsrat kleingehalten wurde. Dabei ist mir ein Ereignis besonders im Gedächtnis geblieben, das zusammengefasst zwar nicht den gesamten Kontext wiedergibt aber für mich doch als Beispiel für die Einstellung der Leitung gegenüber den Arbeitnehmervertretern dienen kann. Bei einer kurzfristig angesetzten Versammlung mit den Mitarbeitern und der Geschäftsleitung bezüglich des von mir im Punkt 6 geschriebenen letzten Satzes drohte man dem Vorsitzenden des Betriebsrates mit Hausverbot, falls dieser im Protest nicht seinen Mund halten sollte. Aha...
Die letzten beiden Punkte besiegelten meine Entscheidung zum Kündigen. Wer möchte in einem Unternehmen tätig sein, das seine eigenen Grundsätze nicht respektiert? Mitarbeiterzufriedenheit? Als ich wegen der Coronapandemie eine E-Mail mit diversen Vorschlägen zur Verbesserung der Mitarbeitersicherheit und -zufriedenheit meiner Abteilung versendete, darunter die Idee die Teammeetings entgegen der Enge der Büros im Freien zu machen, kam nur zurück, dass sich die Welt scheinbar stark um die Mitarbeiter dreht. HALLO?

Verbesserungsvorschläge

TL; DR:
Meine Meinung zum Konzern, wie er sich in Bad Rodach zeigt:
Außen hui, Innen „hnnnnnggg“. In finde MP Bad Rodach schafft es nur sehr begrenzt kompetente oder passionierte Mitarbeiter zu halten. Entweder trifft man jemanden, der noch 5 Jahre bis zu Rente durchhalten muss, oder jemanden Neues, der das Unternehmen als Sprungbrett für etwas besseres nutzt, sofern er bis dahin nicht ökonomisch (Kinder/Haus) verhindert wird.
Aktuell als Arbeitgeber, insbesondere im Bereich der Therapie, außer wenn man sich mit den oben beschriebenen Lebenszielen identifizieren kann, nicht zu empfehlen. Schade, ansonsten ist die Region ein Traum.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Ihr Medical Park PersonalteamPersonalreferentin

Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,

wir bedauern, dass Sie mit uns als Arbeitgeber nicht zufrieden waren und das Unternehmen verlassen haben! Dennoch danken wir Ihnen für Ihre offenen und ehrlichen Wort und die Ausführlichkeit mit der Sie die positiven aber auf kritischen Faktoren beschrieben haben.

Wir nehmen Ihr Feedback sehr ernst und werden dies gemeinsam mit den verantwortlichen Kolleg*innen vor Ort prüfen und an Lösungen bzw. Verbesserungen arbeiten. Ich bitte um Ihr Verständnis, dass wir in diesem Rahmen nicht auf alle Ihre genannten Punkte eingehen können.

Zufriedene Mitarbeiter und eine lange Mitarbeiterbindung sind unser Ziel. Schade, dass wir das bei Ihnen nicht geschafft haben. Wir versichern Ihnen jedoch, dass wir kontinuierlich an den Arbeitsbedingungen und der Arbeitsatmosphäre arbeiten um für unsere bestehenden und neuen Mitarbeiter*innen die erste Wahl zu sein.

Wir wünschen Ihnen beruflich und privat alles Gute!

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