Einsatz ohne Wertschätzung – schwierige Probezeit bei der Messe Berlin Capital Services
Gut am Arbeitgeber finde ich
Vielfältige Aufgaben mit internationalem Kontakt
Frühe Verantwortung möglich
Kreativer Gestaltungsspielraum, wenn man ihn sich selbst schafft
Spannender Arbeitsort mit direktem Messeerlebnis
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kündigung während Krankschreibung, am letzten Tag der Probezeit – ohne Gespräch
Versprochene Gehalts- und Titelanpassung nach Probezeit wurde abgestritten („Daran kann ich mich nicht erinnern.“)
Trotz Lob und Bonusankündigung im Probezeitgespräch: plötzliche Kündigung ohne Angabe von Gründen zwei Wochen später
Auf Planungsbitte wegen Dauerbelastung: „In der Eventbranche kann man nicht planen!“
Nach der Bitte um Schichtplanung, oder ein freies Wochenende nach 3 durchgearbeiteten Wochenenden mit Arbeitszeiten von bis zu 10 Stunden täglich: „Du bist halt eine andere Generation (die nicht mehr arbeiten will).“
Psychische Erschöpfung wurde ignoriert, Führungskraft reagierte mit Ironie, Mail-Anweisungen und demonstrativem Schweigen
Studentische Aushilfen wurden heimlich bei der Agentur gemeldet und entlassen (z. B. wegen Wanderschuhen) – statt ihnen direkt Feedback zu geben
Eine Kollegin wurde mehrfach laut als „nicht schlau" bezeichnet – sie entwickelte massive Angst, gekündigt zu werden
Aufrichtiges Verhalten wie: „Das besprechen wir bitte nicht direkt neben den Menschen um die es geht“ wurde mit Unverständnis quittiert
Verbesserungsvorschläge
Ehrlichkeit und Transparenz im Bewerbungsprozess
Konsequente Gesprächskultur – nicht nur wenn es gerade passt
Führung durch Vertrauen statt Kontrolle
Kein Mobbing, keine Herabwürdigung – schon gar nicht durch Vorgesetzte
Keine Abstrafung psychischer Erschöpfung
Konstruktiver Umgang mit Ex-Mitarbeitenden, statt informelle Blockadehaltung
Arbeitsatmosphäre
Ich startete mit Motivation und Leistungsbereitschaft bei der Messe Berlin Capital Services. Nach Wochen permanenter Überlastung bei mehreren Eigenveranstaltungen hintereinander, mangelnder Rückendeckung und psychischer Grenzbelastung wurde ich am letzten Tag der Probezeit – während meiner Krankschreibung – fristlos gekündigt. Rückblickend wurde ich belogen, verheizt, kontrolliert und entsorgt. Besonders bitter: Selbst bei einer späteren Bewerbung in einem anderen Konzernteam wurde ich trotz Fachkenntnis sofort abgelehnt. Offenbar reicht ein Wort von oben – und man ist intern erledigt.
Die Arbeitsatmosphäre war nach außen freundlich, intern oft kalt, kontrollierend, abschottend. Vertrauen wurde durch Kontrolle ersetzt. Zwischen den Tochtergesellschaften und dem Hauptkonzern wurde permanent Unruhe gestiftet.
Kommunikation
Unklar, widersprüchlich, häufig ironisch oder passiv-aggressiv. Echte Gespräche? Nur, wenn man nicht widerspricht. Konflikte wurden vermieden und mit anderen drüber gelästert. Bei Problemen gab es nicht die Möglichkeit, sich an den Betriebsrat zu wenden, da dieser aus befreundetet Kolleg*innen bestand. Man fühlte sich verloren.
Kollegenzusammenhalt
Bis auf die Führungskräfte, denen man Unehrlichkeit und Taktik oft direkt ansah, habe ich tolle, unterstützende Menschen auf anderen Ebenen kennengelernt. Der Zusammenhalt unter den nicht-führenden Mitarbeitenden war menschlich, ehrlich und respektvoll – leider wurde genau dieser Spirit von oben oft untergraben.
Work-Life-Balance
Während der messefreien Zeit war Homeoffice grundsätzlich möglich, aber meistens musste man es begründen. Doch während der Messephasen – also in genau den intensivsten Zeiten – war aufgrund mangelhafter Personalplanung kaum ein Leben außerhalb der Arbeit möglich. Rückfragen dazu galten als Schwäche.
Vorgesetztenverhalten
Mikromanagement, Doppelmoral, Rückzug bei Belastung. Kritik an Mitarbeitenden erfolgte hinter ihrem Rücken, Lob war selten oder taktisch. Kollegin wurde mehrfach lautstark beleidigt – völlig unprofessionell.
Interessante Aufgaben
Die Stelle wurde mir als innovatives Projekt mit Entwicklungsperspektive verkauft – am Ende wurde ich aus allen Projektthemen herausgehalten und ausschließlich im operativen Service eingesetzt, was ich so nie machen wollte, wofür ich überqualifiziert war und das auch klar kommuniziert hatte.
Gleichberechtigung
Bezeichnet sich als Arbeitgeberin.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleginnen wurden als "nicht schlau" und "langsam" vorm restlichen Team bloßgestellt.
Arbeitsbedingungen
Technisch okay. Strukturell durch hohe Auslastung und intransparente Prozesse schwierig. Nicht vorhanden. Wer müde oder erschöpft wirkt, oder krank, wird fallen gelassen oder indirekt beschuldigt. Eine Kollegin wurde nur als "Dramaqueen" abgestempelt, als sie um Hilfe für eine Schulung bat, als sie komplett erkältet war.
Gehalt/Sozialleistungen
Zunächst akzeptabel, aber gemessen an Ausbildung, Verantwortung und Stresslevel nicht angemessen. Versprochene Gehaltsentwicklung wurde verweigert.
Image
Nach außen: modern, wertschätzend, weltoffen. Intern: überfordert, strukturell veraltet, menschlich oft enttäuschend.
Karriere/Weiterbildung
Nicht erkennbar. Entwicklung war kein Thema – außer man wollte mehr leisten, ohne mehr zu fordern. Vom "Entwicklungspfad" war plötzlich nicht mehr die Rede.