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mitNORM 
GmbH
Bewertung

Gehirnwäsche mit wenig dahinter

1,9
Nicht empfohlen
Ex-FreelancerHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei mitNORM GmbH in Hannover gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Im Gegensatz zur Konkurrenz, versucht man hier immerhin kein Schneeballprinzip, sondern unterstützt die neuen Kollegen um sie in der Branche zu halten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Es ist die niedrigste und unwürdigste Stufe des Vertriebs.

Verbesserungsvorschläge

- Zumindest von Beginn an ehrlich und ungeschönt sagen was Sache ist und nicht andauernd alles schön reden.
- Nicht solche halb legalen, unerwünschten Akquiseaktionen vor Unis oder Jobmessen starten, sondern Geld in die Hand nehmen und sich zumindest wie eine seriöse Firma offiziell zeigen.

Arbeitsatmosphäre

Im Büro ist die Atmosphäre eigentlich immer gut. Allerdings verbringt man im ersten Jahr dort nicht viel Zeit weil man die meiste Zeit des Tages auf der Straße steht und Fußgänger ansprechen muss, was natürlich selten eine "nette" Atmosphäre ist.

Kommunikation

Insbesondere im Bewerbungsprozess werden viele essentielle Informationen geschönt, verschwiegen oder umschifft, um die Bewerber nicht abzuschrecken. Beispielsweise die Selbstständigkeit oder die Kaltakquise von Studenten vor der Uni sind Merkmale der Arbeit, die zunächst gezielt verschwiegen werden.
Auch wird das teilweise Darelehen, dass man als Starthilfe erhält, zunächst "Fixgehalt" genannt, was schlichtweg gelogen ist, wenn man plötzlich mehrere Tausend Euro schulden hat.
Wahrheitsgemäße und ungeschönte Antworten bekommt man leider nur auf Nachfrage.

Kollegenzusammenhalt

Darauf wird sehr viel Wert gelegt. Es gibt oft gemeinsame Mittagessen und Morgenrunden,
allerdings dient insbesondere letzteres auch einer Art Gehirnwäsche.

Work-Life-Balance

Im Bewerbungsprozess hieß es man arbeitet 40-45 Stunden, je nachdem wie effizient man eben ist. Hierbei sei die Lernzeit für die IHK-Scheine, die man erwerben soll wohl inbegriffen. Die Realität sieht hier anders aus. Man sollte sich auf mindestens 45-55 Wochenstunden einstellen, um die Vorgaben für das "Fixgehalt" zu erfüllen. Gesetzliche Feiertage gelten für einen nicht, denn es wird stets betont, dass man Selbstständig ist und Zielorientiert zu arbeiten hat.

Vorgesetztenverhalten

Grundsätzlich hilfsbereit und unterstützend. Die Führungskraft gibt Ziele vor, die
zwar hoch gesteckt, aber für den Erfolg in der Branche auch essentiell sind. Man erhält hier
tatsächlich viel Unterstützung. Für diese Unterstützung hat die Führungskraft jedoch auch einen sehr starken monetären Anreiz, weil vom eigenen Umsatz auch die Führungskraft immer einen (zu Beginn großen) Teil erhält.

Interessante Aufgaben

Meiner Meinung nach weniger interessante Aufgaben. Etwa die Hälfte des Tages steht man an der Uni und versucht Leute zu akquirieren (Übrigens ohne jegliche offizielle Kennzeichnung, wie einen Stand oder eine einheitliche Bekleidung, die suggerieren würde, dass man ein seriöses Unternehmen vertritt). Die akquirierten Leute telefoniert man anschließend durch und zwar so lange und so oft bis die eigene Nummer
(Privathandy übrigens, selbständig und so) entweder blockiert wird, oder man jemanden erreicht.
Ansonsten einiges an Datenerfassung/Verarbeitung und wenn jemand zu einem Termin kommt, dann kann man auch etwas präsentieren bzw. später versuchen eine Versicherung zu verkaufen. Das Wort "Verkaufen" ist hierbei bewusst gewählt, mit Beratung hat das
Ganze eigentlich kaum was zu tun.
Weiterhin wird man zum "Karrierecoach" ausgebildet und hält Karriereseminare.
Dies kann durchaus Spaß machen, enthält allerdings auch einen unangenehmen Vertriebsteil, in dem man "auffällig unauffällig" die Zuhörer dazu animieren will sich beraten zu lassen.

Gleichberechtigung

Auf jeden Fall gegeben. Geschlecht, Religion oder Ethnie sind egal. Es zählt einzig und allein
der Umsatz den man erwirtschaftet oder am Anfang eben stellvertretend die Menge der Kontakte, die man akquiriert.

Umgang mit älteren Kollegen

Die einzigen älteren Kollegen sitzen im Management des Unternehmens. Ansonsten sind
alle Kollegen aufgrund der extrem hohen Fluktuation (nach meiner Schätzung etwa 70%) sehr jung (ca. 20-30).

Arbeitsbedingungen

Man bekommt ein möbiliertes Büro gegen eine Büromiete zur Verfügung gestellt.
Kaltakquise erfolgt bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit, komplett in ziviler Kleidung, ohne jegliche Kennzeichnung oder Genehmigung von der jeweiligen Hochschule, sodass viele Studenten (verständlicherweise) sehr verunsichert sind.
Man wird oft zur Firmenzentrale nach Hannover für verschiedene Trainings oder
Gesamtmeetings bestellt, natürlich zahlt man alles selbst, man ist ja schließlich selbstständig.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt: Man versucht Papier zu sparen, klappt man mehr mal weniger gut, aber der Fokus ist vorhanden.
Sozialbewusstsein: Das Unternehmen trägt keinerlei sozialer Verantwortung für seine "angestellten" bzw. Vertriebspartner. Scheidet man (freiwillig oder unfreiwillig) aus dem Unternehmen aus, wird ein Teil des "Fixgehalts" zurückverlangt (mehrere tausend Euro).

Gehalt/Sozialleistungen

Selbstständigkeit, keine Sozialleistungen oder sonstige sinnvolle Benefits
Das Gehalt ist zu 100% von den eigenen Verkaufszahlen abhängig, normalerweise in den
ersten Jahren jedoch sehr knapp. Man bekommt natürlich gesagt, das man ja als
selbstständiger nicht in die Rentenkasse einzahlen muss, allerings sollte man bedenken, dass man dafür das doppelte an KV zahlt (Arbeitnehmer+Arbeitgeberanteil).
Eine Art Benefeits werden in Form von Incentives geboten: Verkauft man gut, gewinnt man schöne Reisen.
Die besten Verkäufer werden zudem hoch angepriesen und hervorgehoben um den Anschein zu erwecken, diesen Erfolg würden alle Teilen, was, wie ich später erfahren habe, vollkommener Quatsch ist. Nur die allerwenigsten klettern im erwarteten Tempo die Einkommensleiter hoch und viele haben auch nach Jahren nicht wirklich viel zum Leben.

Image

Katastrophal, mir ist in Deutschland keine (legale) Branche bekannt, die einen solch miserablen Ruf hat. Dies spürt man täglich an den Reaktionen der Studenten, die man anspricht.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt regelmäßige Trainings am eigenen Standort, sowie Weiterbildungen in der Firmenzentrale oder auf speziellen Tagungen in Hotels. Anfahrt und Unterkunft zahlt man stets selbst, man ist ja selbstständig.

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Arbeitgeber-Kommentar

Jörg Jacob

Danke für Ihr Feedback. Wir bedauern es sehr, dass Sie sich derart über uns äußern. Es sieht so aus, als ob wir wesentliche Informationen nicht rechtzeitig absetzen konnten, wir würden uns über eine Kontaktaufnahme durch Sie freuen.

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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