Let's make work better.

Ihr Unternehmen?

Jetzt Profil einrichten
Kein Logo hinterlegt

Mitutoyo 
Europe 
GmbH
Bewertung

Ihr Unternehmen?

Jetzt Profil einrichten

Ein Bewerbungsverfahren wie Zähne ziehen... ohne Narkose.

2,2
Bewerber/inHat sich 2014 bei diesem Unternehmen beworben.

Verbesserungsvorschläge

In den modernen Personalabteilungen setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, wonach sich ein Arbeitgeber im Bewerbungsverfahren gleichermaßen bei einem Kandidaten bewerben sollte, wie dieser bei ihm selbst – schließlich geht es für beide Seiten um einen möglichen Win-Win für die Zukunft. So gesehen ist Mitutoyo’s Bewerbung bei mir leider ganz unten im Papierkorb gelandet. Speziell in den Punkten Dynamik und Verbindlichkeit verliert das Unternehmen auf ganzer Linie.

Vorab eine Kurzfassung für Eilige: Fast viereinhalb Monate Zeit verstreichen zwischen Bewerbung und selbst mühsam eingeholter Absage – ohne irgendeine Erläuterung. Dazwischen: ein Vorabgespräch, ein Bewerbungsgespräch, ein Test, noch ein Bewerbungsgespräch, dazu zahlreiche Telefonate mit einem zwischengeschalteten Personaldienstleister. Auf der anderen Seite Mitutoyo: im direkten Gespräch stets freundlich aber auch langsam, passiv und komplett unverbindlich.

Doch fangen wir vorne an: Im Februar bewarb ich mich auf eine Stellenanzeige im Internet bei einem Personaldienstleister. Bereits wenige Tage später wurde ich von diesem kontaktiert und nach einem ersten telefonischen Interview wurden meine Daten an dessen Kunden (Mitutoyo, wie sich viel später herausstellen sollte) weitergeleitet. Nach einiger Zeit dann die Antwort, der Kunde sei „an mir interessiert“. Oha, das hört man gern! Nun, dann kann es ja losgehen – dachte ich.

Falsch gedacht, denn bis zum Vorstellungsgespräch sollte es rund zwei Monate dauern. Zwischenzeitlich hatte ich die Sache bereits abgehakt, denn echtes Interesse sieht, zumindest in meiner Welt, anders aus. Es gab keinen Zwischenbescheid, auch wusste noch immer nicht, um welches Unternehmen es sich handelt, und der bedauernswerte Personaldienstleister konnte mir nichts sagen, da er selbst in der Luft hing, permanent vertröstet und ignoriert von seinem mysteriösen „Kunden“.

Dann endlich, rund zehn Wochen nach der Bewerbung, bekam ich einen Termin bei Mitutoyo. Das Gespräch selbst war weitgehend professionell, allerdings mit irritierenden Schlenkern – so wurde die von mir ausgedruckte und mitgebrachte Stellenbeschreibung mit einer beiläufigen Handbewegung abgetan, nach dem Motto: „Ist ja nur ´ne Stellenbeschreibung, Sie wissen ja, die taugen ja nichts“.

Nein, wusste ich nicht. Ich dachte immer, man scheibt das rein, was man sucht, jedenfalls halte ich das für keine schlechte Idee und, wie man so schön sagt, zielführend. Aber da ich schon mal da war, nahm ich auch diese Wendung ungebrochen optimistisch zur Kenntnis. Genauso wie die Tatsache, dass meine bisherige Laufbahn, Unterlagen und Meilensteine auf null Interesse stießen: „Es ist mir egal, was Sie vorher gemacht haben, mich interessiert nur, was Sie für MICH tun können“. Klingt archaisch, ist es auch. Aber was soll‘s, ich war ja nur zu Gast!

Als nächsten Schritt wurde eine Aufgabe angekündigt, die ich per E-Mail bekommen und zu Hause lösen sollte. Danach würde man sofort sehen, ob ich der Richtige sei.
Hierzu musste allerdings wieder umständlich ein Termin vereinbart werden, so dass ich am Ende weitere 10 Tage auf eine einfache E-Mail warten musste – das geht sicherlich besser. Dass die Beurteilung der Aufgabe noch mindestens zwei weitere Wochen in Anspruch nehmen würde, hatte ich erwartet. Allerdings nicht, dass sich nicht Mitutoyo mit dem Ergebnis melden würde, wie zuvor angekündigt, sondern wieder einmal nur der Personaldienstleister! Und ich hatte schon gedacht, wir beide, also Mitutoyo und ich, wären uns ein wenig näher gekommen und hätten diese Verkuppelei hinter uns gelassen! Immerhin war schon Juni – zur Erinnerung: meine Bewerbung war vom Februar.

Und was war das Testergebnis? Es gibt ein zweites Vorstellungsgespräch! Huch!? Ich hatte verstanden, schon der Test sollte Klarheit bringen? Egal, war wohl ein Missverständnis, immerhin war der Termin schon etwa eine Woche später, also gefühlt sofort. So fuhr ich meine zweiten 100 Km, um die nächsten anderthalb Stunden in angenehmer Atmosphäre bei einem Tässchen Kaffee zu verbringen. Wieder wurde deutlich, die Stelle im Unternehmen hat mit der Stellenbeschreibung im Internet nur sehr bedingt etwas zu tun, aber das wusste ich ja schon. Nach diesem zweiten Gespräch und dem Test fuhr ich nach Hause im festen Glauben, es kann es sich nur noch um Tage bis zur Entscheidung handeln. Wieder falsch! Der nächste Anruf kam (Überraschung!) vom Personaldienstleister – Mitutoyo „ließ fragen“, wie dringend es mir mit der Entscheidung sei, denn man hätte da noch einen anderen Kandidaten...

„Wie dringend?“ Eine herrlich rhetorische Frage vier Monate nach der Bewerbung! Ich beendete das „Stille Post“-Spiel und rief direkt bei Mitutoyo an, wo man mir versicherte, dass ich noch im Rennen sei, die Entscheidung jetzt kurzfristig fallen würde und ich – unabhängig vom Ausgang – in jedem Fall bis zum Ende Juni ein persönliches (Halleluja!) Feedback mit Begründung bekomme. Gerne gab ich die zu diesem Zweck erfragte Telefonnummer, und wartete gespannt auf die erste persönliche Kontaktaufnahme durch Mitutoyo nach all der Zeit!

Mitutoyo jedoch tat… nichts. Der Juni verging, der versprochene Anruf kam nicht, kein Feedback erfolgte. An diesem Punkt hatte ich dann endlich genug und beschloss, diese Farce durch Setzen einer Frist zu beenden. Ohne einen Hauch Verbindlichkeit der anderen Seite war mir das Ergebnis inzwischen egal und mein Bild von Mitutoyo nachhaltig geschädigt. Über den Personaldienstleister (wen sonst?) erfuhr ich dann, Mitutoyo hätte sich für einen anderen Kandidaten entschieden. Zum Glück. Eine Begründung benötigte ich auch nicht mehr – ich habe meine eigene.

Fazit: Wer an „der Weg ist das Ziel“ glaubt und Geduldspiele mit hohem Frustpotenzial liebt, dem sei eine Bewerbung hier ans Herz gelegt. Allen anderen widme ich hier das Zitat von Hans Kasper - "Ob Geduld eine Tugend ist, hängt vom Objekt ab."


Zufriedenstellende Reaktion

Schnelle Antwort

Erwartbarkeit des Prozesses

Professionalität des Gesprächs

Vollständigkeit der Infos

Angenehme Atmosphäre

Wertschätzende Behandlung

Zufriedenstellende Antworten

Erklärung der weiteren Schritte

Zeitgerechte Zu- oder Absage

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden