Kleinkind im Körper eines Erwachsenen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nicht mehr viel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Gefühl, in einer Monarchie ganz unten zu sein.
Verbesserungsvorschläge
Wirklich auch das leben, was in der Energiezukunft erzählt wird. Mal ganz tapfer nach vorne gehen: Gemeinwohlökonomie, Transparenz, BR anstelle einer Parallelstruktur von Gnaden des Herrn.
Arbeitsatmosphäre
Wenn man naiv rangeht, arbeitet man für eine Gute Sache mit guten Leuten in einer großen Familie und kann damit gut leben. Kleinunternehmer-Mief, keine gelebte Nachhaltigkeit, Firmenpolitik autoritär-hegemonial mit einem subversivem, allgegenwärtigen Kontrollzwang sind meine Empfindungen.
Kommunikation
Die Defizite mehren sich, je höher die Hierarchiestufe ist. Dialog ist nicht gewünscht (z.B. beim monatlichen großen Meeting). Wenn dann mal was kommt, dann werden oft nur Fakten präsentiert. Friss Vogel, oder stirb.
Kollegenzusammenhalt
Viele sind super, schlechte Führung bringt ja auch wieder Zusammenhalt. Zu viele sind aber auch hinterhältig, karrieregeil oder einfach nur patholgisch interessant. Die große Masse ist neutral-unambitioniert und kein "Klimaschützer" Die Fassade der hochgelobten Naturstrom-Familie bröckelt arg, wird sie mit Realität abgeglichen.
Work-Life-Balance
Bei der Sollarbeitszeit zu bleiben ist machbar. Aber es gibt keine Zeiterfassung, gestrige Regeln zum Home-Office, Palaver wegen Überstunden-Ausgleich. Überstunden-Auszahlung ist ein Fremdwort. Dafür hört man aber öfters den Spruch "bei Vertrauensarbeitszeit gibt es keine Überstunden".
Vorgesetztenverhalten
Kein roter Faden erkennbar, oft an der Grenze zur Willkür. So langsam wird hier und da guter Nachwuchs rangezogen. Aber viele Leute sind in Positionen, mit denen sie nicht klar kommen. Das schnelle Wachstum nach Fukushima hat sie zu schnell dorthin gebracht. Druck von oben wird spürbar weitergereicht. Die Konzernführung macht mir seit längerem den Eindruck, als sei die Bodenhaftung abhanden gekommen.
Interessante Aufgaben
Es gibt sie, die seltenen Lichtblicke. Ansonsten ist es nach kurzer Zeit öde. Gleichschaltung und Kleinhalten, man soll sich wohl ersetzbar fühlen.
Gleichberechtigung
Erziehungsurlaub sogar bei männlichen Abteilungsleitern, Frauen in Führungspositionen, alt und jung arbeiten Hand in Hand. Schlecht: Eine Person mit bräunlicher Gesinnung ist bekannt, wird aber vom Vorgesetzten gedeckt. Der Umgang mit Mobbing ist teils bemüht, aber unprofessionell.
Umgang mit älteren Kollegen
Mir sind zwei Fälle bekannt, bei denen ich mehr erwartet hätte. Insgesamt scheint es aber gut zu laufen.
Arbeitsbedingungen
Probleme werden oft wegdiskutiert oder gar polemisch angegangen. Kein Dialog auf Augenhöhe. Wird mit neuem BR langsam besser. Aus Angst vor weiteren BR wurde auf wundersame Weise eine "Alternative" initiiert und ein peinliches Werbevideo vom Vorstand an die Belegschaft geschickt. Heizung und Klimatisierung ist grottenschlecht, selbst Außenjalousien können nicht angemessen genutzt werden, weil die Steuerung immer wieder ausfällt. Während die einen im Sommer das Fenster öffnen, damit sie trotz Pullover nicht tiefgekühlt werden, läuft ein paar Meter weiter der Schweiß. Die technische Ausstattung am Arbeitsplatz ist gut, aber die ist ja elementar für die Arbeitsleistung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt: Gelebte Bigotterie vom Feinsten. Nachhaltigkeit seit Jahren intern quasi auf Eis, weil offensichtlich keine Relevanz darin gesehen wird. Aber hier ein Hybrid-SUV im Fuhrpark, da ein Akustikauspuff und viele Diesel-PS im Firmenwagen. Tonnenweise Papier, was sinnlos bedruckt oder gar ungenutzt entsorgt wird. Keine einzige Solarzelle auf dem Dach der Zentrale. -zig PKW-Stellplätze sind kostenlos, ÖPNV-Nutzer kriegen aber keinen einzigen Euro Zuschuss. Keine einzige Steckdose in der Tiefgarage. E-Autos müssen sich eine Ladesäule mit drei Steckern teilen. Energieverwendung durch amoklaufende Klimaanlagen, offene Türen und Fenster.
Sozial: Sportraum und Sportangebote, hin und wieder Abendveranstaltungen, scheinbar kinderfreunlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Mit Glück peinliche "Erhöhungen" um 50 Euro jährlich beim Gehalt, die noch nichtmal die Inflation ausgleichen sind an der Tagesordnung. Knickerigkeit allenorts. Externe Fortbildungen gibt es kaum. Weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld und auch kein 13. Gehalt. Gewinnbeteiligung wird mehr und mehr reduziert oder gestrichen, die Dividende der Aktionäre aber munter erhöht. Bei Blick auf die Aktionärsstruktur wird schnell klar, warum.
Image
Durch eine riesige Marketing-Maschine steht die Firma nach außen gut da. So lassen sich Kunden und Kollegen ködern. Wehe dem, der voller Glauben in eine bessere Welt mit Ambitionen und Ehrlichkeit seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt. Schon mehrere Personen erlebt, die daran zerbrochen sind.
Karriere/Weiterbildung
Erfolgsrezept: A) Bück dich hoch B) Ellbogen ausfahren C) Sich selbst mit viel Blabla und Klüngel gut verkaufen.
Jährliche Mitarbeiterfahrt wird vermutlich als Weiterbildung verbucht, dadurch angeblich hoher Einsatz des Arbeitgebers für seine Schäfchen. Spüren kann man davon aber nichts, externe Fortbildungen sind Mangelware. Man dümpelt vor sich her. Fortbildungen könnten einen ja qualifizieren, woanders mehr Geld und Wertschätzung für dieselbe Arbeit zu bekommen.