Leider mit negativem Trend
Gut am Arbeitgeber finde ich
-Die Hemmschwelle jemanden zu entlassen ist hoch. Wer nur entspannt (und relativ sicher) seine Zeit absitzen will, kann hier glücklich werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Sind glaub ich genug aufgeführt.
Verbesserungsvorschläge
-Die Uhr drei bis vier Jahre zurückdrehen
-Das Unternehmen wieder verschlanken und sich wieder auf das eigentliche Kerngeschäft der Entwicklung fokussieren
-Leute anständig bezahlen und ihnen eine langfristige Perspektive bieten
-Wirklich hinschauen, wer den Laden am laufen hält (und nicht, wer am besten so tut)
-Aufhören "Big Business" im Management zu spielen und sich auf die echten Probleme konzentrieren
-Die Firma hatte mal gut Voraussetzungen und eine gute Vision für die Zukunft. Dann aber ist irgendwas passiert (man munkelt intern, dass sich das Management von einer Unternehmensberatung hat "beraten" lassen) und alles ist den Bach runter gegangen.
Arbeitsatmosphäre
Geprägt von Umbrüchen und Unsicherheit. Seit der großen internen Umstrukturierung (intern "Donut" genannt) nur noch hin und her. Viele Kollegen sind inzwischen genervt von falschen Versprechungen und Aussagen, die manchmal schon nach Wochen wieder obsolet sind. Vom ehemaligen "netzkern Spirit" der noch vor wenigen Jahren geherrscht hat, ist nicht mehr viel übrig.
Kommunikation
Das Board empfindet Kommunikation schon immer als nervig. Der negative Trend der Kommunikation gipfelte vor einiger Zeit im "Pull Prinzip" bei dem überhaupt nichts mehr proaktiv mitgeteilt wurde und jeder Mitarbeiter alles "erfragen" sollte. Am Ende hatte der Flurfunk die komplette Hoheit über die Informationsverbreitung. Wer ein gutes internes Netzwerk hatte, wusste alles, der Rest wusste nix. Inzwischen hat man das erkannt und versucht zum Stand von vor einigen Jahren zurückzukehren. Frische Ideen hat man allerdings trotzdem noch nicht.
Kollegenzusammenhalt
War lange DAS Alleinstellungsmerkmal der Firma. Viele fachlich und menschlich tolle Kollegen. Man hat sich zusammengetan und an einem Strang gezogen. Dabei sind auch viele übergreifende Freundschaften und Gruppen entstanden. Inzwischen sind viele langjährige Kollegen aber gegangen und was nachgekommen ist, lässt manchmal an der Recruiting Strategie zweifeln. Persönliche Konflikte und Konkurrenzdenken haben stark zugenommen und abgesehen von einigen eingefleischten Cliquen beschränken sich die Beziehungen inzwischen auf den normalen Arbeitsalltag.
Work-Life-Balance
Jeder ist seines Glückes Schmied. Wer 60h die Woche schuften will, findet sicher genug Arbeit. Einige Rollen und Mitarbeiter sind seit Jahren chronisch überlastet. An anderer Stelle drehen Leute Däumchen und bekommen trotzdem noch mehr Personal. Je nach Tätigkeit und Team wird sehr unterschiedlich viel gearbeitet. Am Ende ist auch ein gewisses Blendertum dabei. Einige Kollegen versuchen sich mit besonders viel Arbeit beim Management zu profilieren.
Vorgesetztenverhalten
"Flache Hierarchien" und "selbstorganisierende Teams" sind die Ausrede, wenn keine Entscheidung getroffen werden kann oder will. Entscheidungen sind nicht konsequent sondern heute mal so und morgen so. Teilweise wurden Leute ins Board berufen, deren Führungserfahrung und -befähigung mehr als fraglich sind. Verantwortlichkeiten sind so absurd geregelt, dass nicht mal ein riesiges Diagramm im Unternehmenswiki wirklich Aufschluss darüber liefert, an wen man sich wenden kann. Teilweise müssen selbst Boardmember erst beim eigentlichen Vorstand nachfragen, bevor sie eine Entscheidung treffen können.
Interessante Aufgaben
Nach ein paar Monaten hat man alles gesehen. Interessante und neuartige Aufgaben werden ohnehin nur an einen begrenzten Kreis von Leuten vergeben.
Gleichberechtigung
Es sind alle Altersgruppen und Herkunfsländer vorhanden. Da kann man definitiv keinen Vorwurf machen. Intern gibt es jedoch durchaus unterschiedliche Wertigkeiten der Mitarbeiter. Für die Lieblinge wird alles gemacht und der Rest muss quasi betteln.
Umgang mit älteren Kollegen
Es sind alle Altersgruppen vorhanden. Manchmal wird Alter mit Erfahrung gleichgesetzt, was jedoch nicht bei allen Kollegen aufgeht.
Arbeitsbedingungen
Agentur oder besser IT-typisch. Großraumbüro. Hardware formal relativ neu, aber seit Jahren problembehaftet. Zwei Monitore nur, wer Glück oder einen Fürsprecher hat. Getränke außer Wasser kostet Geld.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man macht viel für soziale Organisationen. Aktionen wie z.B. das Jobrad sollen Umweltbewusstsein suggerieren, stehen aber im Kontrast zur internen Firmenwagenregelung.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich und glücksabhängig. Um Gehälter wird in der Firma ein riesiges Geheimnis gemacht. Darüber zu sprechen ist sogar laut Arbeitsvertrag verboten. Wird natürlich trotzdem gemacht und was bei rauskommt ist erschreckend. Die Unterschiede zwischen vergleichbaren Kollegen sind teilweise immens. Einige Kollegen die schon lange dabei sind (und ein gutes Standing haben), sind deutlich überbezahlt, während der Rest deutlich unterbezahlt ist. Nicht zuletzt sind Gehaltserhöhungen davon abhängig, bei wem man fragt. Kein Wunder, dass man seit Jahren Probleme hat, qualifiziertes Personal zu bekommen. Kollegen die wechseln haben nicht selten einen hohen zweistelligen Prozentzuwachs.
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Relativ unbekannte Agentur.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine Karriere und Weiterbildung nur für wenige Auserwählte. Beförderungen oder Karrierewege gibt es nicht, weil man glaubt nicht an formale Titel. Der einzige Weg voranzukommen, ist sich selber zu befördern (was schon vorgekommen ist) oder sein Glück außerhalb zu suchen.