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Octapharma 
Biopharmaceuticals 
GmbH
Bewertung

Pharmazeutische Ahnungslosigkeit

1,5
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2014 bei Octapharma Biopharmaceuticals GmbH in Heidelberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt gratis Kaffee aus der Espressomaschine, Wasser aus dem Wasserspender und einen wöchentlichen Obstkorb.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Aufgrund mangelnder Bodenhaftung der Geschäftsleitung und der Informationsblockade auf mittlerer Ebene, hat man oben absolut keine Ahnung, was sich unten tut. Bei der eben erfolgten Verschlechterung der Arbeitszeiten herrscht auch völliges Unverständnis dafür, warum die Arbeiter ihre (erzwungenen) Bereitschaftsdienste bzw. die sich daraus ergebenden gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten nicht mit eigenen Überstunden ausgleichen wollen.

Verbesserungsvorschläge

Die Geschäftsleiter sollten allesamt 1 Woche in der Produktion mitarbeiten. Dann würden sie vielleicht sehen, dass man nicht eben einfach Kuchen essen kann, wenn man kein Brot mehr hat.

Arbeitsatmosphäre

Momentan eine Massenaustrittswelle. Das sollte für sich sprechen.

Kommunikation

Existiert zwischen den Hierarchien so gut wie gar nicht. Die Mitglieder der Geschäftsführung wissen gerade mal, dass da unten jemand existiert.

Kollegenzusammenhalt

Im Produktionsbereich sehr starker Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Wenn man schon sonst nichts hat.

Work-Life-Balance

Wurde gerade eben verschlechtert, indem man Bereitschaftsdienst mit den eigenen Überstunden (!) bezahlen muss.

Vorgesetztenverhalten

Komplett unrealistische Timelines werden an massiv unterbesetzte Produktionsteams verteilt.
Extrem hierarchisches System, wie der Firmeninhaber addressiert werden muss, wird gleich bei der Einstellung geschult. Kaum Kontakt oder Kommunikation zwischen den hierarchischen Ebenen.
Die Führung hat wenig Ahnung von GMP und pharmazeutischen Zulassungsgrundvoraussetzungen, daher wird der Teil der Belegschaft komplett vernachlässigt.

Interessante Aufgaben

Könnte interessant sein, wenn sie einem nicht so schwer gemacht würde. Extremer Spargedanke aufgrund Unwissens der Geschäftsführung. So werden wichtige Arbeitsutensilien oder Wartungsverträge nicht finanziert.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt kaum Mitarbeiter über 40.

Arbeitsbedingungen

Das Gebäude sieht groß aus, genutzt wird davon de facto aber nur ein Drittel. Von diesem gehört der Produktion auch nur die Hälfte, man tritt sich gegenseitig auf die Füße.

Gehalt/Sozialleistungen

Kein Weihnachtsgelt, keine Boni, keine Gehaltserhöhungen. Einmal ausverhandelter Lohn bleibt fixiert.

Image

Aufs Image wird sehr geachtet. Ein verglastes Granitgebäude, ein aufwändiges kinetisches Kunstwerk im riesigen Empfang. Aber wenn es um Dinge geht, die keinen Eindruck schinden wie Labormaterial, Arbeitsausstattung oder Weiterbildung der Mitarbeiter, gilt oberstes Sparprinzip.

Karriere/Weiterbildung

Man wird nicht mal richtig in bestehende Prozesse eingeschult, von Weiterbildung kann man nur träumen.


Gleichberechtigung

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe/r (ehemalige/r) Kolleg/in,

vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für eine ausführliche Bewertung genommen hast. In manchen Kritikpunkten steckt ein wahrer Kern, andere möchte ich gerne noch aus einem anderen Blickwinkel betrachten und kommentieren.

- Die Timelines sind bei uns tatsächlich herausfordernd, werden aber auch individuell an geänderte Umstände angepasst. Daher bauen wir ja auch die Teams beständig aus und stellen neue Mitarbeiter ein.

- Was den Kontakt zwischen den Ebenen angeht, so haben sowohl unsere Abteilungsleiter, wie auch Carola Schröder als Geschäftsführerin und ich (Christoph Färber) als Personaler immer ein offenes Ohr. Es würde mich sehr freuen, wenn Du für ein persönliches Gespräch nochmals auf mich zukommen könntest.

- Wir wandeln uns als Standort in Heidelberg derzeit von einem reinen Forschungsbetrieb zu einem Betrieb mit Forschung (R&D) und klinischer Produktion (GMP). Durch die „zwei Herzen in unserer Brust“ handelt es sich bisher noch nicht um volles und reines GMP, wie für ein bereits auf dem Markt befindliches Produkt. Aber daher sind eben auch nicht mehr sämtliche Freiheiten der Forschung in allen Bereichen unseres Unternehmens möglich. Dadurch kommt eventuell der Eindruck einer gewissen Vernachlässigung eines Bereiches zustande, der aber keinesfalls unserer Intention entspricht.

- Auch müssen wir selbstverständlich das gute kaufmännische Prinzip der Sparsamkeit beachten und können nicht jede gewünschte Anschaffung tätigen. Dennoch sind unsere Geräte in einem sehr guten Zustand und haben alle einen gültigen Wartungsvertrag. Wir haben alleine in den letzten Jahren mehr als 25 Mio € in Gebäude, Geräte und Anlagen investiert.

- Der Kritikpunkt der engen Räumlichkeit ist sicherlich in Teilen richtig, und wir sind daher auch in der Planung eines weiteren Ausbaus des Gebäudes und der Reinräume. Ein solcher Ausbau erfordert natürlich etwas Vorlauf und eine gründliche Planung.

- Weiterbildungsmöglichkeiten existieren bei uns auf allen Ebenen, seien es Statistikkurse, Englischkurse, fachliche Schulungen oder die Unterstützung bei einem nebenberuflichen Studium. Auch existiert bei uns ein (allerdings freiwilliger) Bonus und eine jährliche Überprüfung und ggf. Anpassung der Gehälter. Im April letzten Jahres erhielten alle Mitarbeiter einen Bonus und eine Gehaltserhöhung, die länger als sechs Monate im Unternehmen waren. Ich muss daher vermuten, dass Du aufgrund einer kurzen Betriebszugehörigkeit von beidem nichts mitbekommen konntest. Boni und Gehaltserhöhungen hängen selbstständlich von persönlicher Leistung und dem Geschäftsergebnis ab, aber alle Mitarbeiter (ab einer Mindestzugehörigkeit) konnten im letzten Jahr davon profitieren.

Von meiner Seite daher nochmals vielen Dank für Deine ausführliche Kritik und die dringende Bitte, Dich gerne nochmals mit mir auszutauschen. Einzelne Punkte können wir dann eventuell klären, andere nehmen wir gerne als Verbesserungsvorschläge auf.

Mit freundlichen Grüßen

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