Pharmazeutische Ahnungslosigkeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt gratis Kaffee aus der Espressomaschine, Wasser aus dem Wasserspender und einen wöchentlichen Obstkorb.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Aufgrund mangelnder Bodenhaftung der Geschäftsleitung und der Informationsblockade auf mittlerer Ebene, hat man oben absolut keine Ahnung, was sich unten tut. Bei der eben erfolgten Verschlechterung der Arbeitszeiten herrscht auch völliges Unverständnis dafür, warum die Arbeiter ihre (erzwungenen) Bereitschaftsdienste bzw. die sich daraus ergebenden gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten nicht mit eigenen Überstunden ausgleichen wollen.
Verbesserungsvorschläge
Die Geschäftsleiter sollten allesamt 1 Woche in der Produktion mitarbeiten. Dann würden sie vielleicht sehen, dass man nicht eben einfach Kuchen essen kann, wenn man kein Brot mehr hat.
Arbeitsatmosphäre
Momentan eine Massenaustrittswelle. Das sollte für sich sprechen.
Kommunikation
Existiert zwischen den Hierarchien so gut wie gar nicht. Die Mitglieder der Geschäftsführung wissen gerade mal, dass da unten jemand existiert.
Kollegenzusammenhalt
Im Produktionsbereich sehr starker Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Wenn man schon sonst nichts hat.
Work-Life-Balance
Wurde gerade eben verschlechtert, indem man Bereitschaftsdienst mit den eigenen Überstunden (!) bezahlen muss.
Vorgesetztenverhalten
Komplett unrealistische Timelines werden an massiv unterbesetzte Produktionsteams verteilt.
Extrem hierarchisches System, wie der Firmeninhaber addressiert werden muss, wird gleich bei der Einstellung geschult. Kaum Kontakt oder Kommunikation zwischen den hierarchischen Ebenen.
Die Führung hat wenig Ahnung von GMP und pharmazeutischen Zulassungsgrundvoraussetzungen, daher wird der Teil der Belegschaft komplett vernachlässigt.
Interessante Aufgaben
Könnte interessant sein, wenn sie einem nicht so schwer gemacht würde. Extremer Spargedanke aufgrund Unwissens der Geschäftsführung. So werden wichtige Arbeitsutensilien oder Wartungsverträge nicht finanziert.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt kaum Mitarbeiter über 40.
Arbeitsbedingungen
Das Gebäude sieht groß aus, genutzt wird davon de facto aber nur ein Drittel. Von diesem gehört der Produktion auch nur die Hälfte, man tritt sich gegenseitig auf die Füße.
Gehalt/Sozialleistungen
Kein Weihnachtsgelt, keine Boni, keine Gehaltserhöhungen. Einmal ausverhandelter Lohn bleibt fixiert.
Image
Aufs Image wird sehr geachtet. Ein verglastes Granitgebäude, ein aufwändiges kinetisches Kunstwerk im riesigen Empfang. Aber wenn es um Dinge geht, die keinen Eindruck schinden wie Labormaterial, Arbeitsausstattung oder Weiterbildung der Mitarbeiter, gilt oberstes Sparprinzip.
Karriere/Weiterbildung
Man wird nicht mal richtig in bestehende Prozesse eingeschult, von Weiterbildung kann man nur träumen.