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Österreichischer 
Wirtschaftsverlag 
GmbH
Bewertung

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Ein Verlag im Umbruch mit vielen hausgemachten Problemen

2,0
Empfohlen
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Gut am Arbeitgeber finde ich

Derzeit kommt es mehr und mehr zu einer Veränderung der Unternehmenskultur, wenn auch sehr gemächlich. Es ist erfreulich und positiv zu bewerten, dass einige engagierte Kräfte versuchen, dem Unternehmen nun eine neue Ausrichtung zu geben. Manches davon wird auch wahrgenommen. So gibt es beispielsweise Kräfte, die erstmals ein allgemein gültiges Schema entwerfen und umsetzen, nachdem die Qualität der Arbeit mehr bewertet werden sollte als die Quantität. Auch neue Regelungen betreffend Honorierung geben Hoffnung, dass der Verlag seine Mitarbeiter mehr und mehr nach transparenten und nachvollziehbaren Kriterien entlohnt. Bisher herrschte Willkür, Privilegien an Mitarbeiter wurden in vielen Fällen nach Sympathie vergeben.

Darüber hinaus kann man dem Verlag im Bereich CSR / Nachhaltigkeit bemerkenswerte Schritte ansehen. Diese Bemühungen rund um das Thema CSR / Nachhaltigkeit haben auch gezeigt, dass es möglich ist, verschiedene Abteilungen zu einer gemeinsamen Sache zu motivieren, wenn die Personen die dahinter stehen es verstehen, mit den Leuten richtig umzugehen und sie zu motivieren.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Dieses Verlagshaus ist im Moment zwar bemüht einige hausgemachte Probleme der letzten Jahrzehnte in den Griff zu bekommen, leider ist der Effekt aber noch etwas weiter entfernt, Bewegung und Umdenken ist jedoch spürbar.
Sehr viele Probleme gehen auf fragwürdige Personalentscheidungen zurück. Der Verlag führt zudem noch sehr viele „gewachsene Strukturen“. Für Außenstehende ist leider schwer ersichtlich, warum manche Mitarbeiter manche Stellen besetzen. Bei genauerer Nachfrage erfährt man, dass diese Personalentscheidungen zu einem früheren Zeitpunkt getroffen wurden und seither scheinbar einfach nicht mehr hinterfragt wurden.
Es gibt Abteilungen, wo Schlampigkeitsfehler am laufenden Band passieren, Konsequenzen gibt es jedoch keine. Die betreffenden Personen, die diese Fehler auslösen bleiben, ambitionierte Kräfte verlassen diese Teams dann dafür.
Auch andere Abteilungen haben mit den Führungsverhalten ihrer Vorgesetzten zu kämpfen. Sehr, sehr lange Entscheidungswege, viel Bürokratie und wenig Motivation behindern das Vorankommen. Auch hier wird wenig bis keine Reaktion darauf seitens GF gezeigt.

Generell wird den einzelnen Mitarbeitern wenig bis gar keine Entscheidungsfreiheit bei alltäglichen Angelegenheiten eingeräumt. Überall braucht es eine Freigabe durch den Vorgesetzten, scheinbar vertraut man den Mitarbeitern oder besser gesagt in deren Kompetenzen nicht.
Dieses Misstrauen ist im Haus leider nicht nur auf die Kompetenzen gerichtet, sondern auch unter den Mitarbeitern spürbar. Wohl auch ein Verdienst des mittleren Managements: die Abteilungen arbeiten untereinander noch nicht ausreichend zusammen. Viel Missgunst und Gerede entsteht, weil im Verlagshaus oft die eine Abteilung nicht ausreichend im Bilde ist, was die andere den ganzen Tag lang macht bzw. leistet. Auch hier fehlt der Austausch. Die GF fördert dieses Gerede leider oft, indem sie sich selbst verleiten lässt, über die einen vor den anderen zu sprechen. Ein Tipp wäre ab jetzt die bewusste Vernetzung der Abteilungen zu fördern bzw. gegen zu steuern, indem man es vermeidet, über Personen zu sprechen, die nicht persönlich anwesend sind. Denn solche Aussagen dringen immer zu den Betreffenden durch und verbessern den internen Zusammenhalt nicht unbedingt.

Ebenfalls zu bemängeln ist der enorme Leistungsdruck, welcher dieser Tage in Unternehmen zwar allgemein üblich ist, im Wirtschaftsverlag jedoch täglich augenscheinlich wird. Der Verlag ist seitens Mutterkonzern gezwungen Mitarbeiter einzusparen, die Umsatzziele werden jedoch jährlich merklich angehoben. Leider hat man hier noch nicht am Radar, dass die Print- & Verlags-Branche im Zeitalter der Digitalisierung anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, als noch vor 10 Jahren. Eine stagnierende Print-Branche erschwert dem Wirtschaftsverlag den gewachsenen Umsatzerwartungen des Mutterkonzerns Stand zu halten. Neue Alternativen zu den althergebrachten Print-Titeln findet man seitens Verlag nur sehr langsam und der Ausbau dieser Medienprodukte geht eben aufgrund der Personaleinsparungen nur sehr zögerlich voran, zumal auch „innovative Geister“ nur schwer im Verlag gehalten werden können. Das Innovations-Klima lässt zu wünschen übrig. Es gibt viele alteingesessene Mitarbeiter, welche Innovationen skeptisch gegenüber stehen oder ihre Arbeit noch schlichtweg wie in alten Zeiten verrichten (der Wirtschaftsverlag gehörte früher zur WKO, eine gewisse „Beamten-Mentalität“ ist geblieben).

Derzeit ist der Wirtschaftsverlag noch ein Haus, indem sicher all jene besser aufgehoben sind, die sich mit Beständigem, Althergebrachten wohl fühlen und keine allzu großen Ambitionen haben, Arbeitsprozesse und Ansichten umkehren zu können, beziehungsweise Neuerungen einzuführen. Die Uhren ticken im Verlag nicht nur anders, sondern vor allem etwas altmodischer und langsamer.

Verbesserungsvorschläge

Wünschenswert wäre es, den Mitarbeitern generell mehr Möglichkeit zur Mitsprache zu bieten. Es fehlen Plattformen für einen ungezwungenen Austausch. Manche Kollegen die zu rauchen aufhörten, beklagten, dass sie in Folge dessen nichts mehr mitbekämen „was sich im Verlag tut“. Denn „offizielle Treffen“ zum ungezwungenen Austausch wurden bis dato gar nicht angeboten, manche sind jetzt erst im Entstehen.

Zudem wäre es empfehlenswert vermehrt junge und auch branchenfremde Kräfte ins Haus zu holen, um neue Perspektiven / Inputs zu erhalten. In einem Unternehmen, indem gerade mal eine Hand voll unter 30-Jähriger tätig ist, darf man sich nicht wundern, wenn junge Geister eher wieder das Haus verlassen. Es fehlen auch Leute, die Mut haben, sich für Veränderungen einzusetzen. Natürlich ist es nicht verwunderlich, dass man in Zeiten eines unsicheren Arbeitsmarktes eher lieber im Hintergrund und still hält, bevor es vielleicht schlecht um den eigenen Job steht.
Es bräuchte daher ein Signal von der Leitung des Hauses bzw. vom mittleren Management, welches eindeutig klar macht, wie sehr neue Inputs und Veränderungen gewünscht sind. Dann würde vielleicht weniger darüber gesprochen, was und warum alles falsch läuft, sondern mehr darüber, wie man es anders machen kann.
Ein Anreizsystem könnte ebenfalls behilflich sein, um Mitarbeiter für „Neues“ zu begeistern. Derzeit bangt jeder nur darum, ob die vorgegebenen Umsatzzahlen erreicht werden, sodass für neue Ideen erst recht kein Raum entsteht. Wenn „Neues“ entsprechend gelobt, wertgeschätzt, honoriert werden würde, hätten viele Mitarbeiter vielleicht auch mehr Lust weiter zu denken.
Zumal Innovationen auch eine Anlaufphase brauchen, bis sie Geld abwerfen. Diese Zeit sollte eingeräumt werden. Nicht jede Idee führt gleich unmittelbar zu einer neuen Einnahmequelle. Mit etwas mehr Geduld und einem finanziellem Polster tätigen sich neue Projekte oft leichter in der Umsetzung.
Fazit: es gibt Ansätze die Hoffnung geben, dass sich die derzeitige Situation im Verlagshaus ändert. Derzeit sind aber einige Arbeits-Bedingungen noch nicht zeitgemäß. Wünschenswert wäre daher, dass Menschen den Verlag bereichern, die die allgemeine Situation in dieser Branche zwar realistisch einschätzen, Durchhaltevermögen haben und trotzdem den Willen und die Motivation aufbringen Neuerungen herbei zu führen. Man sollte mit Sicherheit einen langen Atem besitzen, wenn man hier arbeiten möchte. Hat man sich aber mit den Gepflogenheiten des Hauses erst einmal arrangiert, kann der Wirtschaftsverlag einen guten Arbeitgeber darstellen, der im Moment jedenfalls viel unternimmt, um die Situation seiner Mitarbeiter zu verbessern.


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