Hier gehen die Uhren rückwärts. Zwei Monate und nicht länger!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vergütung und die Arbeitgeberleistungen. Für Mitarbeiter mit Kindern ist es sicher ein toller Arbeitgeber.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass hier Herumsitzerei nicht geahndet wird. Die Angestellten verbringen zum Teil drei Stunden am Tag damit (inkl. Mittagspause) bei irgendwelchen Gelegenheiten Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. So etwas habe ich noch nie erlebt und möchte es auch nicht wieder erleben.
Verbesserungsvorschläge
Bessere Nachwuchsförderung. Wenn ihr euch plietsche Leute ins Haus holt, nutzt auch was von ihrem Knowhow und fordert sie. Da könnt ihr sicher auch von profitieren! Mehr für die Umwelt tun und gesündere Nahrungsmittel in der Kantine anbieten.
Arbeitsatmosphäre
Die Vorgesetzten hatten in meiner Abteilung eher mit sich selbst und Kaffee trinken zu tun. Keine Aufgaben? Egal. Keine Herausforderung? Ist doch schön! Ja, es ist ein Großkonzern, aber das hier wirklich einer der schlimmen, behäbigen Sorte. Die Kollegen kochen unter sich ihr eigenes Süppchen.
Kommunikation
Hinter dem Rücken funktioniert sie gut, doch vor allem Probleme oder Unstimmigkeiten werden hier nicht angesprochen. Immerhin Weekly Stand-Ups finden statt.
Kollegenzusammenhalt
Es gab eine Clique, die sich auf früheren Tagen in einer Agentur kannte und auch privat super dicke ist. Die anderen hatten das Nachsehen, was sich auch in Beförderungen niedergeschlagen zu haben scheint. (Mein Eindruck). Da aber insgesamt so wenig Stress ist, da die Budgets schier unendlich zu sein scheinen, muss man auch bei nichts zusammenhalten.
Work-Life-Balance
Die wird durchgesetzt, hier würde nie jemand länger arbeiten oder auf seine Pause verzichten. Es gibt zudem genug Angebote, durch die man die Arbeit aussetzen, eine weitere Pause einbauen und sich "weiterbilden" o.ä. kann.
Vorgesetztenverhalten
Eher desinteressiert und mit sich selbst beschäftigt. Ein Kollege war zum Teil Stunden verschwunden (ohne Meeting!) und hat es nicht sonderlich interessiert was ich mache oder ob ich ausgelastet bin. Die Vorgesetzten untereinander scheinen sich zudem nicht sonderlich grün zu sein. Als ich einem Kollegen von meinem Wunsch, das Unternehmen zu verlassen erzählte, fiel ihm nicht mein ein als "Ich wäre auch lieber Delfin-Trainer geworden".
Interessante Aufgaben
Ein klares: Nein! Nicht herausfordernd, nicht interessant, sondern stupides Zuarbeiten und Excellisten-Pflege. Zumindest in meine Abteilung war niemand bedacht darauf, Nachwuchsförderung zu betreiben bzw. Werkstudenten und Praktikanten zu fördern. Ich habe mitbekommen, wie PraktikantEN (man braucht ja drei in einer zehnköpfigen Abteilung) nach der Mittagspause nichts mehr zu tun hatten und bis zum Abend ihre Zeit abgesessen haben. Auch ich hatte angesichts der billigen Aufgaben Mühe, meine 16 Stunden voll zu kriegen, ohne Zeit zu schinden. Hier arbeitet sich niemand zu Tode und anspruchsvolle Aufgaben sind auch nicht erwünscht!
Gleichberechtigung
Wird tatsächlich gelebt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die gibt es, auch in den höheren Etagen.
Arbeitsbedingungen
Manche Büros sind schön, manche sehen aus wie bei Stromberg. Die Heizung funktionierte im Winter nicht richtig, sodass manche Kollegen in Handschuhen und mit Wärmedecke da saßen. Die Fenster lassen sich nicht öffnen, was ich ehrlich gesagt sehr befremdlich fand. Für ein Großraumbüro war die Lautstärke in Ordnung. Alle hatten höhenverstellbare Tische, was ich sehr gut fand.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozial ja, Umwelt nein - die Umweltschützerkappe darf man vor allem nicht in der Kantine auf haben.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr gute Bezahlung, gute Arbeitgeberleistung - Großunternehmen halt.
Image
Auch hier: die einen so, die anderen so. Vom Glanz vergangenener Tage (wenn man ihn so nennen kann) ist nicht mehr viel da. In Hamburg ist es ein angesehener Name, doch man sollte dem Gerede über große Innovationen nicht glauben. Die gehen die Uhren rückwärts.
Karriere/Weiterbildung
Ja, man kann aufsteigen und kennt sich in seinem Bereich sicher gut aus. Weiterbildungsmaßnahmen werden auch gestellt, doch ob das Erlernte dort immer so umgesetzt wird, möchte ich anzweifeln.