Ein überdurchschnittlicher Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Paessler pflegt nach wie vor eine sehr offene und faire Unternehmenskultur. Wer will, kann sich auf vielen Ebenen aktiv einbringen und sowohl seinen Arbeitsplatz als auch das Unternehmen in einem gewissen Rahmen mitgestalten. In den meisten Abteilungen funktioniert das Miteinander vorbildlich, Teamzusammenhalt wird gelebt.
Der Umgang mit Corona und die gebotene Flexibilität sind beispielhaft und die Arbeitsbedingungen (Büro, Hardware) top.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nicht alles Positive trifft für jedes Team zu: Das individuelle Umfeld spielt eine entscheidende Rolle für das persönliche Wohlbefinden. Das Thema Unternehmenszweck (Rettung des Weltklimas) begeistert manche Mitarbeiter, andere sehen das allerdings eher kritisch und teilweise auch recht genervt. Grundsätzlich wird zu viel geredet und geplant.
Verbesserungsvorschläge
Paessler ist nach wie vor ein Unternehmen im Umbruch - weg vom inhabergeführten Familienunternehmen hin zur mittelgroßen AG. Dieser Umbau bedarf einer sensiblen Führung, erfordert aber auch ein Umdenken bei vielen Mitarbeitern.
Wichtig ist dabei, einen Fokus auf das Halten langjähriger Mitarbeiter in Schlüsselpositionen zu setzen. Hier ist eine gefährliche Tendenz zu sehen: Fehlende Anerkennung (auch in Form von Gehaltserhöhungen) und mangelnde Mitsprachemöglichkeiten (viele Schlüsselpositionen werden mit neu eingestellten Kollegen besetzt) führen zu Frustration und Abwanderung.
Arbeitsatmosphäre
In den meisten Teams top, aber natürlich nicht überall gleich und manchmal vermutlich auch nicht so toll. Ich fühle mich bei der täglichen Zusammenarbeit mit meinen Kollegen nach wie vor sehr wohl.
Kommunikation
Nach wie vor und zu Pandemie-Zeiten insbesondere nicht so einfach. Man ist bemüht, es klappt aber nicht immer so wie es sollte. Dabei wird eher zu viel als zu wenig kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Das Pfund mit dem man wuchern kann. Seit Urzeiten zeichnet sich das Unternehmen durch seinen hervorragenden Kollegenzusammenhalt aus. Fast überall findet sich ein Miteinander statt eines Gegeneinanders. Aber natürlich ist bei einem Unternehmen mit mehr als 300 Mitarbeitern auch nicht immer alles nur top.
Work-Life-Balance
Eine zwiespältige Angelegenheit und stark von der Abteilung und der Persönlichkeit des Mitarbeiters abhängig. Grundsätzlich ist Paessler sehr bemüht und in weiten Teilen funktioniert das auch. Mit Corona hat ein vorbildliches Umdenken in Hinblick auf Flexibilität stattgefunden, praktisch jedes Arbeitszeit- und -platzmodell ist möglich.
Auf der anderen Seite steigt die Arbeitslast ständig an, OKRs schaufeln Zusatzaufgaben auf das eh schon nicht unerhebliche Tagespensum und relativ viele Kollegen verlassen das Unternehmen und werden nur nach und nach ersetzt. Hier muss ein Umdenken stattfinden und vielleicht doch mal die ständige Maximierung des EBT in Frage gestellt werden um eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens nicht zu gefährden.
Vorgesetztenverhalten
Grundsätzlich und in weiten Teilen positiv. Es gibt natürlich immer Ausrutscher, persönliche Animositäten und Führungspersonal, das seiner Aufgabe nicht gewachsen ist. Krasse Ungerechtigkeiten sind aber eher die Ausnahme und werden auch behandelt - es gibt Ansprechpartner und Probleme lassen sich lösen.
Interessante Aufgaben
Natürlich ist das von Position zu Position unterschiedlich, das Unternehmen ist aber sehr engagiert dabei, Mitarbeitern, die sich langweilen, interessante neue oder Zusatzaufgaben zu bieten.
Gleichberechtigung
Top, soweit ich das beurteilen kann.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Mitarbeiter werden nicht benachteiligt und ernst genommen. Allerdings gibt es keine Modelle in Hinblick auf Alterteilzeit oder ähnliches.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich top, sowohl was das Büro als auch die Ausstattung mit Arbeitsmitteln (Computer, Bildschirme etc) angeht. Auch der Umgang mit Corona war durchgehend vorbildlich. Ein ganz großes Lob an die Personalabteilung und die IT, die das beispielhaft gemanaged haben. Kleiner Kritikpunkt: Die Ausstattung mit Bürostühlen für das Corona-bedingte Home-Office. Da wurde nichts angeboten. Aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein fokussiert sich auf die Rettung des Klimas. Das Unternehmen denkt hier ziemlich amerikanisch: Tue Gutes und rede drüber. Das kann man mögen oder nicht. Ein gewisses Bewusstsein ist jedenfalls da und wird auch diskutiert.
Was das soziale Engagement angeht, so findet das in Form von regelmäßigen Spenden des Untenernehmens an lokale, gemeinnützige Einrichtungen die von den Mitarbeitern vorgeschlagen werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Paessler ist kein Großkonzern. Gehälter sind durchschnittlich - aber dafür stimmt das Drumherum. Da muss jeder die persönliche Entscheidung treffen, ob ihm Arbeitsumfeld, Kollegenzusammenhalt und Unternehmenskultur etwas weniger Gehalt wert sind. Kritisch zu sehen ist eher, dass viele Mitarbeiter über zu wenige und geringe Gehaltserhöhungen klagen. Da geht es dann nicht nur um "mehr Geld", sondern auch eine Form von Anerkennung, die über ständiges loben hinausgeht.
Image
Das Unternehmen hat weltweit einen hervorragenden Ruf. In seiner Nische ist es international extrem erfolgreich. Derzeit arbeitet paessler an einer Erweiterung seiner Nische wobei ich viel Potenzial sehe, den Weg auch weiter so erfolgreich zu gehen. Allerdings gibt es da derzeit auch noch viel zu tun.
Karriere/Weiterbildung
Man ist bemüht, aber wirkliche Aufstiegschancen gibt es nur in Form von Management-Karrieren. Weiterbildung erfolgt auf Eigeninitiative und wird nach Firmenermessen gefördert. Das geht besser.