Die Qualität eines guten Managements zeigt sich besonders in schwierigen Zeiten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Besonders hervorzuheben ist die vertrauensvolle Handhabung von Homeoffice und flexiblem Arbeiten. Die Möglichkeit, eigenverantwortlich und frei zu arbeiten, wird nicht nur eingeräumt, sondern aktiv gefördert. Diese Form der Arbeitsgestaltung stärkt das gegenseitige Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften und trägt entscheidend zur Zufriedenheit und Produktivität bei.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Strategische Führung und Nachwirkungen früherer Entscheidungen:
Das aktuelle Management steht vor der Herausforderung, die überambitionierten Wachstumsinitiativen aus den Jahren 2021/2022 und 2022/2023 auszugleichen. Diese Phase war geprägt von hoher Dynamik, vielen Projekten und schnellem personellen Ausbau – teils ohne nachhaltige strategische Fundierung. Die Folgen sind heute deutlich spürbar: Das Unternehmen muss sich konsolidieren, Strukturen neu ordnen und Ressourcen begrenzen.
Dabei fällt auf, dass die Kommunikation früher klarer, offener und einbindender war. Heute hingegen wirkt sie oft zurückhaltend und wenig transparent. Gleichzeitig werden engagierte und qualifizierte Fachkräfte ausgebremst – sei es durch fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten, stagnierende Karrierepfade oder mangelnde Beteiligung an wichtigen Entscheidungsprozessen. Diese Situation führt zu Frustration und dem Verlust wertvoller Motivation bei Mitarbeitenden, die eigentlich zum Kern jeder positiven Entwicklung gehören.
Verbesserungsvorschläge
Transparente Führung stärken:
Entscheidungen sollten nachvollziehbar begründet und offen kommuniziert werden. Eine regelmäßige, strukturierte Kommunikation – z. B. in Form von Townhall-Meetings oder Führungssprechstunden – könnte das Vertrauen in die Leitungsebene spürbar verbessern.
• Leistungsorientierte Vergütung:
Einführung eines fairen und transparenten Vergütungssystems, das Engagement, Verantwortung und nachweisbare Leistungen belohnt – unabhängig von Alter, Geschlecht oder „Nasefaktor“.
• Karrierepfade sichtbar machen:
Konkrete Entwicklungsmöglichkeiten und interne Programme zur Förderung von Talenten sollten geschaffen oder aktiviert werden, damit gute Leute bleiben und ihr Potenzial entfalten können.
• Kultur der Anerkennung fördern:
Erfolgreiche Projekte, besonderes Engagement und kollegiale Beiträge sollten regelmäßig gewürdigt werden – ob durch öffentliche Anerkennung, Benefits oder gezielte Weiterentwicklung.
• Personalführung modernisieren:
Gruppenleiterrollen (sog. „Wasserköpfe“) sollten kritisch und regelmäßig hinterfragt werden – nach klaren Kriterien wie Wirkung, Verantwortungsbereich und Teamfeedback – statt nach gewohnter Struktur.
• Generationenübergreifende Zusammenarbeit fördern:
Langjährige Mitarbeitende sind wertvoll, aber auch in der Verantwortung. Eine offene Feedbackkultur und klare Erwartungshaltungen können helfen, dass Erfahrung und Leistungsbereitschaft sich ergänzen.
• Nachhaltige Kundenbindung nutzen:
Die emotionalen Beziehungen zu Kundinnen und Kunden sollten stärker als strategisches Kapital verstanden und gepflegt werden – etwa durch persönliche Ansprechpartner, Produktnähe und ehrlichen Dialog.
Arbeitsatmosphäre
Das Betriebsklima ist angespannt und von Misstrauen geprägt. Viele Führungskräfte halten zentrale Informationen bewusst zurück, anstatt Transparenz und Zusammenarbeit zu fördern. Entscheidungen werden oft ohne nachvollziehbare Begründung getroffen, was Unsicherheit und Frustration im Team verstärkt. Statt Vertrauen und Dialog setzt die Führung in Teilen auf Kontrolle und Einschüchterung.
Kommunikation
Besonders auffällig ist der inkonsistente Umgang mit Führungspositionen: In einigen Bereichen werden Gruppenleiter (“Wasserköpfe”) reduziert – teilweise sinnvoll. In anderen Bereichen hingegen entstehen neue Führungsstrukturen ohne klare Begründung oder erkennbaren Bedarf. Diese widersprüchliche Entwicklung sorgt für Unverständnis und trägt weiter zur Verunsicherung bei.
Kollegenzusammenhalt
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist der Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen bemerkenswert. Man unterstützt sich gegenseitig, tauscht Informationen aktiv aus und hilft einander, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Dieser Teamgeist ist ein Lichtblick im Arbeitsalltag und trägt wesentlich dazu bei, die Situation erträglich zu halten.
Work-Life-Balance
Ein echter Pluspunkt ist die moderne und gut strukturierte Arbeitszeitgestaltung. Die 35-Stunden-Woche bietet Flexibilität und ist durch eine ausgewogene Homeoffice-Regelung optimal ergänzt. Die Kombination aus Präsenz- und Remote-Arbeit funktioniert reibungslos und ist sinnvoll auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt. Alles wurde transparent in einer Betriebsvereinbarung geregelt – vorbildlich!
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten vieler Vorgesetzter wirkt zunehmend intransparent und kaum nachvollziehbar. Entscheidungen, die direkte Auswirkungen auf Teams und Prozesse haben, werden oft ohne eine plausible oder nachvollziehbare Begründung getroffen. Der Austausch mit der Belegschaft ist stark eingeschränkt, Rückmeldungen oder kritische Fragen finden kaum Gehör. Dabei war das früher anders: Es gab Zeiten, in denen Entscheidungen nachvollziehbar kommuniziert und in den Teams diskutiert wurden. Heute hingegen hat sich eine Führungskultur etabliert, die Vertrauen eher abbaut als stärkt.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit an den Produkten macht nach wie vor Freude – nicht zuletzt, weil sie einen echten Mehrwert bieten und bei den Kunden geschätzt sind. Besonders bemerkenswert ist die langjährige Kundenbindung, die weit über reine Funktionalität hinausgeht. Viele Kundinnen und Kunden identifizieren sich mit den Produkten von Phoenix, was vor allem den persönlichen Beziehungen zu verdanken ist, die über Jahre hinweg entstanden und gepflegt wurden. Diese Verbindung schafft Sinnhaftigkeit im Arbeitsalltag und motiviert viele Mitarbeitende trotz der aktuellen Herausforderungen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung und faire Leistungsbewertung sind nach wie vor eine große Herausforderung. Oft entsteht der Eindruck, dass Entscheidungen nicht ausschließlich auf objektiver Leistung beruhen, sondern von subjektiven Faktoren wie persönlicher Nähe, Geschlecht oder anderen äußeren Merkmalen beeinflusst werden. Erfolgreiche Arbeit wird leider häufig nicht ausreichend anerkannt, was dem Anspruch auf Fairness und Wertschätzung widerspricht. Eine Kultur der Leistung und Gerechtigkeit würde nicht nur die Motivation steigern, sondern auch langfristig zur Qualität und Stabilität im Unternehmen beitragen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit langjährig beschäftigten Mitarbeitenden ist überwiegend positiv und von Respekt geprägt. Viele Kolleginnen und Kollegen sind seit Jahrzehnten im Unternehmen und bringen wertvolles Erfahrungswissen mit. Diese Beständigkeit trägt wesentlich zur Stabilität und Identifikation im Team bei. Gleichzeitig zeigt sich vereinzelt, dass der Status der „Unkündbarkeit“ von wenigen ausgenutzt wird – etwa durch geringes Engagement oder mangelnde Kollegialität. Hier wäre ein sensibler, aber konsequenter Umgang seitens der Führung gefragt, um ein ausgewogenes und faires Miteinander zu fördern.
Arbeitsbedingungen
Das ist sehr gut. Höhenverstellbare Tische sind eigentlich in jedem Gebäude vorhanden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man versucht sich zu fokussieren. Könnte aber noch mehr machen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung ist insgesamt sehr gut und liegt teilweise über dem Branchendurchschnitt. Aus persönlicher Sicht wirkt die Vergütung in einigen Fachabteilungen stellenweise überproportional – besonders im Vergleich zu den tatsächlichen Aufgaben oder Verantwortungsbereichen. Das führt gelegentlich zu Unmut und dem Eindruck, dass Leistung und Entlohnung nicht immer im ausgewogenen Verhältnis stehen. Gerade bei jüngeren Kolleginnen und Kollegen fällt auf, dass ihr hoher Einsatz und ihre große Leistungsbereitschaft nicht angemessen honoriert werden. Trotz deutlich höherer Arbeitsbelastung bleibt ihnen der Zugang zu vergleichbaren Gehaltsniveaus verwehrt, die in anderen Bereichen offenbar leichter erreichbar sind. Das sorgt zunehmend für Frustration und das Gefühl mangelnder Wertschätzung – besonders bei jenen, die sich stark engagieren und sichtbar zum Erfolg beitragen.
Image
Aktuell noch gut. Nimmt aber stark ab.
Karriere/Weiterbildung
Derzeit sind kaum echte Entwicklungsmöglichkeiten erkennbar. Karrierepfade wirken blockiert oder existieren nur auf dem Papier. Viele leistungsstarke Mitarbeitende haben das erkannt und wenden sich vermehrt Wettbewerbern zu, die gezielt Talente abwerben. Besonders bitter: Es sind häufig die besten Kräfte, die zuerst gehen – jene, die das Unternehmen über Jahre mit aufgebaut und geprägt haben. Das Fehlen attraktiver Perspektiven gefährdet damit nicht nur die Motivation, sondern langfristig auch die Substanz des Unternehmens.


