Der Fisch stinkt vom Kopf und zwar gewaltig
Gut am Arbeitgeber finde ich
s.u.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nachdem die Belegschaft aufgefordert worden ist, hier positive Bewertungen ab zu geben, möchte ich die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, ein ungeschminktes Bild der Firma Pixum abzugeben. Wer dies nicht glauben möchte, möge sich bitte die Daten der letzten Bewertungen ansehen. So viele Postings an einem einzigen Tage...
Nun ja, Pixum ist eine Firma, die man wählen sollte, wenn man als Berufseinsteiger frisch von der Uni kommt, um Berufserfahrungen zu sammeln oder wenn man gerade arbeitslos und froh ist, einen neuen Job zu bekommen. Das Gehalt rangiert verglichen mit Kölner Verhältnissen, am unteren Rand der Skala und auf Gehaltserhöhungen sollte man sich auch keine großen Hoffnungen machen. Dies gilt für alle Abteilungen, ob es der Kundenservice, das Marketing oder die IT ist. Urlaubs- und Weihnachtsgeld Fehlanzeige, dafür aber bislang nach dem stressigen Weihnachtsgeschäft (inklusive Überstunden, die vorzugsweise im Kundenservice extra vergütet werden) immer ein nettes Geschenk (z.B. Tablet oder Kamera) oder eine kleine Zulage monitärer Art.
Abgesehen von ein paar Ausnahmen ist Pixum karrieretechnisch gesehen eine Sackgasse. Beförderungen sind selten und wenn, dann trifft es meist diejenigen, die am lautesten “Hier!” geschrien haben. Leistung ist meist nicht das Kriterium für eine Beförderung. Wertschätzung gegenüber Untergebenen oder gar Lob ebenfalls leider nein. Auf der anderen Seite werden gerne die Ideen der Kollegen oder Untergebenen für eigene ausgegeben und dafür Lob kassiert. Abgesehen davon ist das Arbeitsklima unter den Kollegen sehr gut.
Allen Mitarbeitern wird gerne vorgelogen, dass Kritik erwünscht und immer geäußert werden soll. Tappt man in die Falle und nimmt dies ernst, wird einem gerne mal zum Vorwurf gemacht, man wäre nicht teamfähig. Fazit: Es wird aktiv nach Fehlern gesucht, die man dem Mitarbeiter dann im Jahresgespräch aufs Butterbrot schmieren kann, damit dieser ja nicht auf die Idee kommt, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Außerdem sollte man ja nicht den Eindruck erwecken, man stünde nicht 100%ig hinter dieser Firma. Also bitte immer schön an allen Team-Events teilnehmen, ansonsten könnte es passieren, dass man von übergeordneter Stelle zur Seite genommen und gefragt wird, ob es einem überhaupt noch gefalle, dort zu arbeiten. Pixum macht in dieser Hinsicht nicht den Eindruck einer Firma, sondern mehr einer Sekte. Kollerische oder mobbende Vorgesetzte hat Pixum auch zu bieten. Da ist es kein Wunder, dass bereits mehrere Arbeitnehmer mit Burn-Out ausgefallen sind.
Die Gründung eines Betriebsrates konnte von oben ebenfalls recht erfolgreich verhindert werden. Stattdessen wurde eine Art Pseudo-Betriebsrat installiert, den man nur ernst nehmen muss, wenn einem dessen Entscheidungen passen. Sollte dies nicht der Fall und die Mitglieder weiterhin uneinsichtig sein, so kann man diese auch gerne mal unter der Hand durch Einzelgespräche unter Druck setzen. Dieser Druck wird auch gerne mal von oben nach unten über die Hierarchie-Ebenen weiter gegeben. Einige Verbesserungen hat dieser Kulturrat tatsächlich erreicht, so z.B. die Erhöhung der Urlaubstage von anfänglich 24 Tagen (20 Tagen). Nun werden die Tage in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit erhöht.
Mangels Betriebsrat ist auch zu erklären, dass einfach mal von heute auf morgen im Kundenservice die Arbeitszeiten geändert worden sind. Anfangs waren es normale Büro-Öffnungszeiten. Jetzt wird im Schichtsystem Mo - Fr. von 8 - 22 h und Sa/So von 12 - 20 h gearbeitet. Das gleiche gilt auch für das Homeoffice, welches einfach abgeschafft worden ist, nachdem die Arbeitszeitänderungen erfolgreich durchgedrückt wurden. Am Sonntag in die Firma fahren ist doch etwas Feines. Von einem Privatleben kann man sich da jedenfalls verabschieden. Dies ist besonders bitter, wenn man den Job unter ganz anderen Vorzeichen angefangen hat.
Fazit: Man sollte sich gut überlegen, ob diese Firma zu einem passt.
Verbesserungsvorschläge
s.o.