Vollkatastrophe
Arbeitsatmosphäre
Dass die Firma noch existiert ist ein Wunder und eine Frage der Zeit. Ich habe 2,5 Jahre lang für damals noch Flexbase, inzwischen Pontoon, gearbeitet. Damals waren wir über 50 Mitarbeiter, inzwischen sind es weniger als 10. Von Mitarbeiterführung in irgendeiner Form kann nicht die Rede sein. Ich wurde noch am ersten Tag ins kalte Wasser geworfen und musste mir alle Prozesse und Fachwissen selbst aneignen. Die Fluktuation ist extrem hoch, wer länger als 2 Jahre dabei ist ist bereits ein alter Hase. Mitarbeiterförderung ist hier ein Fremdwort, es gibt keine Schulungsmaßnahmen oder Weiterbildungsaktivitäten, man lernt ja "on the job". Die Veränderungen in der Firmenstruktur (i.d.R. Standortschließungen, Projektniederlagen etc.) werden immer sehr positiv beschrieben, man müsse ja "aus der Komfortzone heraus". Dennoch wird der Mitarbeitereinsatz keineswegs belohnt, das großzugige verbale Lob hat keinerlei Auswirkung auf das Gehalt, weil "dieses Jahr es halt keine Gehaltserhöhungen in der Firma gibt, es ist nun mal so". Mit Beförderungen sieht es auch nicht besser aus, das Management beschwert sich aber auch nicht, wenn die Mitarbeiter ihre 50-60-Wochenstunde schieben. Das einzig Positive in diesem sogenannten "Unternehmen" ist die Tatsache, dass die Kollegen sehr eng zusammenhalten und die negativen Arbeits- und Rahmenbedigungen ausgleichen.
Ach ja, die Firmenfeier sind sehr großzügig, der Mutterkonzern spart kein Geld und Mühe für die Mitarbeiter und lässt das Deutsche Fernsehbalett für die Weihnachtsfeier antanzen, aber Gehaltsverbesserungen sind nun mal nicht drin.