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Postbank
Bewertung

Der Vertriebserfolgs heiligt die Mittel

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Postbank in Bonn gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gehalt kam immer pünktlich. Gratis Gehaltakonto, fast wie bei einer Online Bank.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Vertriebsdruck
- Holy Time
- Provisionsmodell
- Gehaltsmodell, das mit Bank nichts zu tun hat
- Corona ist nur ein Wort. Nur der Umsatz zählt! Und mit den Plexiglaswänden KANN man auch gar kein Corona mehr bekommen. (sic!)

Verbesserungsvorschläge

- Qualifikation honorieren. Wenn ein Bankkaufmann das gleiche bekommt wie ein Verkäufer, dann laufen die Fachkräfte weg. Was bleibt, sieht man an den Reklamationen. Außerdem blieben dann die Berater länger, die ständigen Wechsel nerven den Kunden. Ich hörte nach 2 1/2 Jahren: "So lange wie Sie hat es hier noch keiner ausgehalten!"
- Weg von der Provision, hin zu einem fairen Gehalt. Das würde dafür sorgen, dass die Beratungsqualität steigt und langfristiges Geschäft möglich ist.

Arbeitsatmosphäre

Es kommt auf die Filiale und das Team an. Manche Filialen sind top, andere haben ein so eisiges Klima, bei dem nur Abfackeln etwas auftauen kann.
Darüber hinaus sind viele Filialen alt, dreckig und viel zu laut. Man kann sich nicht richtig um die Belange der Kunden kümmern, weil nur wichtig ist, dass man Umsatz schreibt. Kunden finden das, verständlicherweise, blöd und das treibt den Druck in die Höhe. Wenn Kunden etwas wollen, Verweis an die Hotline. Hotline schickt in die Filiale. Meistens sind Kollegen krank, dass alles an einer Person hängt. Ausgeschriebene Stellen werden nicht besetzt, oder mit Leuten, die denken, mit einer Ausbildung zur Bäckreifachverkäuferin habe man eine ausreichende Qualifikation - und werden durch Einstellung bestätigt. Wer nur Peanuts zahlt, muss sich nicht wundern, wenn man nur Affen bekommt.

Kommunikation

Meistens ist der Kontakt: Es sind viel zu wenig Termine! Termine sind das Allheilmittel!
Dann gibt es Telko, um die Zahlen hochzubringen. Je nach Kompetenz der Führungskaft besteht die Telko aus einem reinen "ZDF" - Zahlen, Daten, Fakten. Auch auf Meetings (vor Corona): Betreutes Lesen und gleichzeitige Vorwürfe.

Kollegenzusammenhalt

Wie oben in der Arbeitsatmosphäre beschrieben, kommt es auf die Kollegen an. Durch das neue Provisionsmodell weit mehr Hauen und Stechen, wohl gewünscht von oben. Abschlüsse zu mir, Service zu den anderen - gerade bei selbsternannten Topverkäufern (meist auch keine andere Ausbildung als Einzelhandel) das Motto.

Work-Life-Balance

Kommt auf den LMG an. Manche lassen zu, dass man auch mal an gewünschten Tagen frei bekommt. Andere lassen nichts zu. Man darf gern zusätzlich Tage kommen, um kranke Kollegen zu ersetzen, einen freien Tag dafür kann man nicht erwarten. FGL hat mir mit ü40 Überstunden auf dem Plan gesagt, dass ich dafür gern mal, nach Absprache, mal ein oder zwei Stunden später kommen könnte, wenn der Betrieb es zulasse. Wichtig ist Vertrieb, danach hat sich alles zu regeln. Zu Beginn habe ich das Spiel mitgemacht, 38,5 Stunden auf dem Plan und 10-12 Stunden tatsächlich mehr. Als ich ausgebrochen bin, gab es viel böses Blut. Das ginge nicht, man könne mit mehr Stunden mehr Umsatz haben (und angeblich mehr Provisionen bekommen).

Viele Filialen haben ihre Stunden während Corona reduziert bei gleichem Gehalt, wir nicht, nur unsere Dienstzeiten würden angepasst. Dafür mussten wir uns anhören, für das Mehr an Freizeit könnten wir ja mehr Leistung bringen.

Vorgesetztenverhalten

Ich habe viele kommen und gehen sehen. Und viele ehrliche Gespräche geführt, und jeder sagte: "Wir sind keine Führungskräfte." Auf dem Papier hatte man vielleicht Kompetenzen, hatte aber nichts in der Hand, alle Macht lag in der FGL. Je nach FG gibt es wohl gute FGL, meins (NICHT Bonn) hatte keine. Mir schien, dass Kompetenz kein Kriterium zur Beförderung war. Letztendlich wollte aber auch keiner den LMG machen. Wenn man Kollegen fragte (oder selbst gefragt wurde), begann fast jeder zu lachen. Den Stress auszuhalten grenzt an ein Wunder, dadurch ist nachvollziehbar, dass der Druck direkt weitergegeben wird. Hilft nur nicht bei der Motivation. Wird nur leider nicht besser, RBL sind ein Schreckgespenst und jeder hat vor der nächsten Instanz Angst.

Interessante Aufgaben

Es hätte ein toller Job sein können. Ich kam von einer echten Bank und merkte: Kredit. (OK, machte mir am meisten Spaß.) Bausparen. (OK, passt ja manchmal.) Versicherung. Und hier fängt es an: Jeder Girokunde soll einen Bausparvertrag abschließen. Und eine Versicherung. Am besten zwei. Versicherungen laufen nicht? Dann haben wir Vorsorgewochen mit dem Ziel: 2 pro Woche. Wenn also vorher eine oder mehrere Wochen nichts in dem Bereich lief, wurde es sicher besser durch den Druck und ständiges Erinnern an das Produkt.
Man musste jeden Bereich immer zu 100% abdecken. Produkt passte nicht zum Kunden? Egal, was ist an einem dritten Bausparvertrag schlimm? Wenn er nicht will, hast du versagt und keine Ahnung.
Irgendwann kamen sie auf die Idee: Kunde will keine Restschuldversicherung? Kein Thema, der LMG kommt ins Gespräch und überzeugt den Kunden. Zwischenzeitig hieß es: Kein Kredit mehr ohne RSV! Bankenwunsch schlägt Kundenwunsch - das schöne Postbank Quartett.
Wenn kein Kunde da ist, heißt es telefonieren. 5 Stunden sind dann auch mal nötig, um die Termine zu erreichen - manchmal nicht mal das. Nie wieder.

Gleichberechtigung

Alle werden ziemlich gleich behandelt. Nur manche KB nehmen sich mehr heraus, hängen am Telefon und lassen die Kollegen die Arbeit tun.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich konnte keine Benachteiligung feststellen oftmals hatten sie noch Altregelungen, die sie besser stellten.

Arbeitsbedingungen

Zu dunkel, zu laut. Wenn etwas gebraucht wird, ist selbst mitbringen angesagt. Arbeitsbedingungen, wie sie eigentlich nicht sein sollten. Kunden können vor der Tür alles hören, was man über den vor einem sitzenden Kunden bespricht. Systeme, die gern abstürzen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Digital und persönlich ist das Motto. Digital ist aber nur die Homepage. Es wurde am Ende zunehmend besser, Systeme wurden auch übersichtlicher und es musste weniger gedruckt werden. In Hochzeiten hatte ich gut und gern 1500- 2000 Blatt Papier die Woche verbraucht - und wenn ich Kundendaten digital verwalten wollte, wurde das abgeschmettert, da der LMG sehen musste, was man gemacht hat. Das Gemachte sollte aber auch eingetragen werden. Man muss nicht alles verstehen.

Gehalt/Sozialleistungen

Du willst ein Gehalt eines Regaleinräumers zu den Bedingungen und dem Stress eines Managers? Komm zur Postbank! Wobei, ein Manager muss sich von Kunden nicht beschimpfen lassen. Dafür wird als Ausgleich die Provision Jahr für Jahr gekürzt. Die Zielerhöhungen wurden gern runtergespielt, wer nachgerechnet hat, bemerkte: Die veralbern einen. Alles für das höhere Ziel: Mehr Gewinn und höhere Gehälter für die anderen.

Image

Post. Keine richtige Bank. Kollegen nannten sie auch gern "Kinderpost" oder "Möchtegernbank".
Wenn Kunden wegen der Online Konditionen (die echt gut waren) kamen, waren sie bestenfalls entsetzt, unsere Konditionen zu hören. Wucher kam nicht selten als Reaktion. Seitens der Vorgesetzten hat man versagt, wenn der Kunde nicht den dreifachen (oder noch höheren) Zins akzeptiert hat. Dafür musste man länger telefonieren, hatte keine Zeit für Service und die Kunden waren verärgert, weil keiner Service macht. Ein Teufelskreis.

Karriere/Weiterbildung

Es kam auf den Vorgesetzten an, ob man auf Seminare durfte. Die waren meist recht gut organisiert, inhaltlich überschaubar - aber der Austausch mit den Kollegen fand ich immer gut. Half, mal zwischenzeitig den Trott zu vergessen. Aber: Anfahrtszeit ist Freizeit, und wenn man sechs Stunden fährt, hat man sich gut erholt. Eine aus dem FG wollte dann meine Echtzeit anrechnen am Tag, als ich nur bis ein Uhr Seminar hatte. Die sieben Stunden Rückfahrt waren genug Erholung, um den Samstag zusätzlich zu arbeiten. Hier brauchte es Eier und die Unterstützung des LMG, dass ich dann nicht zusätzlich am sechsten Tag hin musste. Aber man hoffte, irgendwie durchzukommen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Team PersonalmarketingEmployer Branding

Sehr geehrte/r ehemalige/r Mitarbeiter/in,

vielen Dank für Ihre Bewertung. Es ist schade, dass Sie persönlich so wenige positiven Erfahrungen bei uns gemacht haben.
Der wertschätzende Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist uns sehr wichtig. Wir bedauern sehr, wenn Ihre Führungskraft Ihren Ansprüchen nicht gerecht werden konnte.
Wir wollen auch, dass unsere Kund*innen zufrieden sind. Deshalb ermitteln wir im Beratungsgespräch ihren persönlichen Bedarf. Die Beratungsräume in unseren Filialen bieten umfängliche Möglichkeiten für diskrete Kundengespräche. Unseren Kundenberater*innen steht zudem ein breites Portfolio an hochwertigen Produkten zur Verfügung. Viele unserer Produkte stehen in unabhängigen Tests regelmäßig auf den vorderen Rängen.
Wenn Sie konkreter auf die Verbesserungsvorschläge eingehen möchten, freuen wir uns über Ihre Rückmeldung an karriere@postbank.de.
Freundliche Grüße
Team Personalmarketing

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