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Bewertung

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Company
2024

Gut für den Berufseinstieg, sehr gute Konditionen, aber leider kein Unternehmen, wo man dauerhaft bleiben möchte.

3,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei JOYNEXT GmbH Dresden gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Enthusiasmus und Initiative für Verbesserungen werden von den Kollegen, die länger in der Firma sind nur dann wohlwollend aufgenommen, wenn sie ihnen keinen Aufwand verursachen. Unter der "Stammbelegschaft" ist man Neuem gegenüber relativ unaufgeschlossen. Besonders negativ ist mir das im Zusammenhang mit modernen Programmierpraktiken aufgefallen. Man besinnt sich viel auf die Einstellung "das haben wir schon immer so gemacht". Beispielsweise hat es viel Streit und Durchsetzungsvermögen erfordert, damit Techniken wie RAII und Exceptions zugelassen wurden.

Kommunikation

Es wird zwar regelmäßig informiert, aber es fällt teilweise trotzdem schwer das große Ganze nachvollziehen zu können. Das könnte eventuell aber auch daran liegen, dass ich nicht von Anfang an bei dem Projekt dabei war.

Kollegenzusammenhalt

Sehr positiv ist, dass man sich immer gegenseitig hilft. Ein Stern Abzug, weil es sehr schwer ist von den Kollegen, die schon lange in der Firma sind, als Neuer wirklich akzeptiert zu werden. Man ist generell gegenüber Neuem wenig aufgeschlossen. Das ist mein persönlicher Eindruck in meinem Team gewesen und kann natürlich in einer anderen Abteilung/Team ganz anders sein.

Vor allem mit denen, die zeitgleich mir mir angefangen hatten, oder später dazu kamen konnte ich ein gutes freundschaftliches Verhältnis aufbauen.

Work-Life-Balance

Urlaub wurde immer bewilligt, auch wenn er relativ kurzfristig beantragt wurde. Sehr positiv empfand ich auch, dass 4 Wochen am Stück möglich sind, wenn es die Projektlage zulässt. Letztes Jahr war es für alle extrem stressig, da das wichtigste Projekt nicht rechtzeitig fertig zu werden schien und es wurden Überstunden und Samstagsarbeit verpflichtend für alle angeordnet. Deshalb ein Stern Abzug. Die Überstunden wurden jedoch mit Bonus vergütet und konnten hinterher problemlos abgebummelt werden, auch als zusätzliche Urlaubstage.

Es gibt keinen Gruppenzwang bei Arbeitszeiten oder Ähnliches. Die Kernarbeitszeit ist meiner Meinung nach relativ starr. Ausnahmen sind jedoch in Abstimmung mit dem Vorgesetzten immer möglich gewesen.

Home-Office ist leider nur für höhere Positionen möglich.

Vorgesetztenverhalten

Insgesamt ok, relativ emotionslos, sowohl das Ausbleiben von Lob bei positiven Leistungen, als auch die fehlende Kritik an ausbleibender Leistungsbereitschaft wären hier hervorzuheben. Aber das variiert sicherlich, je nach Vorgesetztem.

Negativ aufgefallen ist mir, dass oft Interesse an nachhaltigen und langfristigen Lösungen für Probleme fehlt. Man wählt in der Regel die einfachsten und schnellsten Lösungen, die oft mit dem Risiko verbunden sind, dass sie später entweder erneut Probleme verursachen, oder das Unausweichliche nur hinauszögern und damit zusätzlichen Overhead erzeugen.

Interessante Aufgaben

Am Anfang waren die Aufgaben sehr interessant, was jedoch relativ schnell nachgelassen hat. Man hat irgendwann größtenteils nur noch das Gefühl an den Legacy-Code "Verbrechen" anderer herumdoktoren zu dürfen.

Das Hauptprodukt bzw. Hauptprojekt ist an sich sehr interessant und es macht Spaß damit zu arbeiten. Selbstverständlich ist es insgesamt ein sehr komplexes System, aber wenn man es auf die einzelnen funktionalen Bereiche herunter bricht und ein kleinere Aufgaben-/Problemstellungen aufteilt, dann ist das das alles kein Hexenwerk.

Mein Eindruck ist, dass man es sich selbst schwer macht. Es stellt sich schnell heraus, dass die Herausforderung nicht darin liegt anspruchsvollen und cleveren Programmcode zu schreiben. Die Herausforderung liegt eher in allem, was um das Programmieren herum ist. Dazu gehören zum Beispiel das unternehmensinterne Wiki, was eher einer Informationsmüllhalde gleicht, anstatt einem wichtigen Bereich zur Dokumentation des Systems. Seiten werden kontinuierlich angelegt, jedoch nie gelöscht und nur sehr selten gepflegt. Ähnlich sieht es bei den vielen anderen Quellen für Dokumentation aus.

Gleichberechtigung

Frauen haben meinem Eindruck nach die gleichen Chancen wie Männer und sind auch in höheren Positionen vertreten. Branchenbedingt arbeiten hier sehr viele Männer. Schade, dass es wenige Frauen in der IT gibt.

Umgang mit älteren Kollegen

Soweit ich das einschätzen kann ist in diesem Bereich alles gut.

Arbeitsbedingungen

Von den grundsätzlichen Bedingungen her ist alles ok und meiner Meinung nach durchschnittlich. Positiv hervorzuheben ist, dass die meisten Büros klimatisiert sind.

Ein großes Problem ist, dass man ohne eigenes Auto sehr lange auf Arbeit braucht. Aus der Neustadt dauert es für einen Kollegen deutlich über eine Stunde pro Weg, aus der Innenstadt muss man mit um die 45 min rechnen. Der kleine Bus, der zum Gewerbegebiet fährt, fällt vor allem im Winter ab und zu aus. Dann teilt man sich ein Taxi, läuft, oder trampt.

Das Fahrrad ist eine gute Alternative, aber man hat einen sehr steilen Berg zu überwinden. Da muss man schon wirklich viel Lust haben mit dem Fahrrad zu fahren. Sehr gut ist, dass Duschen vorhanden sind.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

In dieser Hinsicht sind mir leider nur negative Dinge aufgefallen. Klimaanlage an und Fenster auf kommt leider häufig vor. Ich habe die Kollegen mehrmals darauf angesprochen, aber es hat nur zu einem passiv-aggressiven Konflikt geführt. Gleiches gilt für den Winter und das Heizen.

Außerdem wurden bis vor kurzem von fast allen meinen Kollegen die PCs dauerhaft an gelassen. Damit ist gemeint, dass die PCs über Nacht nichtstuend vor sich hin idlen. Das lag daran, dass die PCs extrem langsam waren. Windows hochzufahren dauerte zwischen 20-30 Minuten, weil es auf einer sehr langsamen Notebook-Festplatte mit 5400 U/min installiert war. Eigentlich unglaublich für eine IT Firma. Vor kurzem gab es endlich ein Upgrade auf eine SSD. Langsam scheinen die Kollegen sich auf der Herunterfahren des PCs zum Feierabend einzulassen, aber viele lassen ihn aus Gewohnheit auch weiterhin immer an. "Belehrungsversuche" habe ich nach der negativen Erfahrung mit den Fenstern zu diesem Thema sein lassen.

Diese zwei Punkte haben mich extrem genervt. In Zeiten von allgegenwärtiger Berichterstattung über die Klimakrise fühlt sich solches Verhalten an wie Vorsatz.

Gehalt/Sozialleistungen

Grundsätzlich ist das Gehalt überdurchschnittlich und als Einstiegsgehalt sogar sehr gut. Bezogen auf den Osten natürlich.

Leider ist die Gehaltsstruktur absolut starr. Kollegen unter 3 Jahren Berufserfahrung verdienen Summe X, die anderen Summe Y. Die Leistung eines guten Mitarbeiters spiegelt sich monetär nicht im Gehalt wieder. Natürlich gilt das auch umgekehrt. Wer den halben Arbeitstag auf sein Handy glotzt, im Web surft und auch sonst nicht viel zustande bekommt, erhält trotzdem das gleiche Gehalt und muss auch sonst mit keinerlei Konsequenzen rechnen. Das finde ich sehr demotivierend. Dabei geht es mir nicht um die absolute Höhe das Gehaltes, sondern darum, dass meine Leistung nicht wertgeschätzt wird. Ich fühle mich regelrecht verarscht, wenn ein Kollege, der größtenteils seine Zeit auf Arbeit absitzt, aber über 3 Jahre Berufserfahrung hat, mehr verdient und auch anderweitig keinerlei Konsequenzen dafür zu erwarten hat.

Positiv hervorzuheben sind die vielen Benefits, die andere schon erwähnt haben: vergünstigte Kantine, Jobticket, Fitnesstudio usw.

Image

Dieser Punkt ist schwer einzuschätzen. Die Geschäftsleitung sagt, dass oft übertrieben negativ über die Firma geredet wird. Es gibt tatsächlich einige sehr negative Punkte, aber man darf auch die vielen positiven nicht unter den Tisch fallen lassen.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt keine fachliche Laufbahn und damit keine Perspektive für diejenigen, die beim Programmieren und anderen R&D-Aufgaben bleiben wollen.

Es gab mehrere Weiterbildungen für Führungskräfte in meiner Zeit bei PCC, ich habe jedoch von keiner einzigen Weiterbildung für Entwickler gehört. Wahrscheinlich gab es dennoch welche, dann scheinen es aber sehr wenige gewesen zu sein. Es gab keine Chance sich daran zu beteiligen.

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