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Überwachungsstaat Primark

2,3
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Primark Hamburg in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Anfangs hatte ich noch Spaß an dem Job. Das lag größtenteils an den Kollegen, die alle sehr nett und aufgeschlossen waren. Es gab keine Situation, in der ich mich über jemanden wirklich geärgert habe. Gleich zu Anfang habe ich mich durch sie willkommen gefühlt. Ich habe eine Woche nach der Eröffnung angefangen, dort zu arbeiten. Zu der Zeit war noch alles gut. Ich hatte verschiedene Aufgabenfelder, habe mal in den Umkleiden, mal hinter der Kasse und auch auf der Verkaufsfläche gearbeitet - eine schöne Abwechslung. Das hat sich allerdings nach einem Monat komplett gewandelt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das Personalbüro ist total überfordert. Es waren zwar immer alle sehr freundlich zu mir dort, allerdings hat sich die Überforderung schnell gezeigt: Mir wurden keine Regeln, keine Richtlinien, einfach rein gar nichts erklärt. Die Standards, die nach und nach eingeführt werden sollten, wurden mir nicht vermittelt, sodass ich sie natürlich nicht umsetzen konnte. Das führte dazu, dass ich immer wieder Anschiss von Managern bekam, die davon ausgingen, dass ich all die typischen Primark-Standards kannte. Ich ließ mir das nicht gefallen und erklärte, dass das Problem nicht bei mir liege, sondern ganz simpel bei der Organisation des Unternehmens. Mir wurde nicht geglaubt, dass das Versäumnis auf der Seite des Personalbüros lag. Zu den Regeln zählten u.a., dass man sich stets bei einem Manager ab- und anmelden musste, wenn man etwas trinken (!) oder auf Toilette wollte. Ich fühlte mich durch die Manager, die ständig über die Fläche liefen und dich beobachteten, wie in einem Überwachungsstaat. Gäbe es eine Gesetzeslücke, würden die ihre Mitarbeiter selbst auf den Toiletten und in den Umkleideräumen überwachen. Kameras gibt's da ja sonst sowieso schon überall. Wenn man einmal seine Abteilung verließ, kam der Manager sofort zu dir und fragte dich nach einer Begründung. Wobei es völlig normal ist, seinen Platz mal zu verlassen. Ganz einfach aus dem Grund, wenn ein Kunde eine bestimmte Ware sucht und du ihm dabei hilfst oder du etwas aus der Umkleide besorgen musst etc. Ich habe auch öfter mitbekommen, wie die Manager die Supervisor (die haben weniger zu sagen als die Manager, aber mehr als die normalen Mitarbeiter) dumm angemacht haben. Man hat mit der Zeit immer mehr gespürt, dass hier keine angenehme Atmosphäre mehr herrscht. Wenn eine Kollegin zu mir kam, um mich etwas zu fragen, konnte sie mir nicht mal in die Augen schauen, sondern starrte dauerhaft durch die Gegend, weil sie Angst hatte, ein Manager könnte sehen, dass sie 30 Sekunden mit mir redet. Auch, wenn ich einmal vom Trinken zurückkam und auf dem Weg zu meiner Abteilung war, eine Kollegin sah und sie "Hey, lang nicht gesehen, wie geht's dir?" fragte, kam sofort ein Manager von hinten und fragte mich, was ich hier zu suchen habe, dass mein Platz woanders sei. Auch Pausen werden hier nicht groß geschrieben. Erst ab 5,5 Stunden hat man Anspruch auf 15 Minuten. Finde ich persönlich ziemlich krass, da man bei dieser Arbeit nun mal wirklich entweder nur steht oder nur rumrennt und es einem nur in seinen Pausen erlaubt ist, etwas zu essen. Heißt also, ich darf in über fünf Stunden rein gar keine Nahrung zu mir nehmen.
Eine weitere Situation mit einer Vorgesetzten: Man darf nur schwarze Kleidung tragen. Daran habe ich mich immer gehalten. An einem Tag trug ich einen Rollkragenpullover, der allerdings ein kleines Cut-Out über dem Busen hat, quasi fast am Schlüsselbein. Man hat also nichts gesehen, außer einen kleinen Schlitz, wodurch menschliche Haut zu erkennen war. Das gefiel einer Vorgesetzten gar nicht. Verstehe ich bis heute nicht. Diese Cut-Outs sind zur Zeit total modisch und werden auch bei Primark selbst verkauft. Ich kenne das nur so von Modeläden, dass die MitarbeiterInnen ebenfalls stets modisch und stilbewusst aussehen sollten. Gerade Primark wirbt ja mit der billigen und gleichzeitig modischen Kleidung.
Seine Arbeitszeiten zu ändern war auch sehr schwer. Ich hatte das Unglück, nur Spätschicht zu haben. Wenn man etwas daran ändern wollte, konnte man aufgrund der Überforderung des Personalbüros ewig darauf warten. Das gleiche gilt für alle anderen Forderungen der Arbeitnehmer. Man konnte auf alles ewig warten. Von alleine kam niemand auf dich zu. Stets musste ich alles selbst erfragen. Wenn man keine Ahnung von alldem hat, hat man schlicht und ergreifend Pech gehabt. Kundenfreundlichkeit wird groß geschrieben, mitarbeiterfreundlich ist hier aber fast niemand. Viele Kollegen denken genauso wie ich und wollen ebenso kündigen. Nur sehr wenige fühlen sich dort noch wohl. Mir tun nur die Leute leid, die leider keine anderen Perspektiven haben und sich tatsächlich einfach nur glücklich schätzen können, eine Arbeit zu haben. Ich glaube, das, was die dort abziehen, muss sich kein Mensch bieten lassen.

Verbesserungsvorschläge

Mehr Freiheiten für die Arbeitnehmer wären ganz nett. Dinge wie, dass man auf Toilette möchte oder ein Schluck Wasser trinken will, ohne einem Vorgesetzten Bescheid zu geben, sollten eigentlich normal sein. Die Vorgesetzten könnten auch mal versuchen, die Mitarbeiter auf den Flächen als gleichwertige Wesen anzusehen. Einige dachten wohl, sie wären etwas Besseres, weil sie ein Manager von ganz vielen in einem Unternehmen, das die 3. Welt ausbeutet, sind. Herzlichen Glückwunsch, ihr seid die Leute, die die Welt zu einem besseren Ort machen!
P.S.: Die Vorgesetzten sollten vielleicht auch mal ein wenig mehr miteinander kommunizieren, sodass alle dieselbe Ahnung von ihrem Job haben. Häufig hat der eine gesagt, dies und jenes habe so zu laufen und eine Minute später kam der nächste und sagte dir, du hättest das falsch gemacht, es ginge anders. Streit vorprogrammiert.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

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