Arbeitgeber nur ungenügend auf das Gespräch vorbereitet
Verbesserungsvorschläge
Der Erstkontakt erfolgte über einen Headhunter der sowohl im Rahmen des Ersttelefonats als auch im persönlichen Gespräch einen sehr professionellen Eindruck hinterließ und mich für die Position des Teamleiters (Vertrieb) und mittelfristig als Regionalleiter vorschlug. Wenige Tage später meldete sich jemand aus der Nürnberger Personalabteilung des Unternehmens und lud mich kurzfristig zu einem Bewerbungsgespräch in die Frankfurter Filiale ein.
Als Vorbereitung auf das Gespräch habe ich mir unter anderem die beiden zu dem Zeitpunkt aktuellen Bauprojekte im Frankfurter Stadtgebiet angesehen und bin im Umfeld eines dieser Projekte auf diverse Plakate einer Anwohnerinitiate gestoßen, die zum Boykott des Unternehmens aufriefen (div. Quellen finden sich im Internet).
Am Tag des Vortsellungsgesprächs erhielt ich dann eine Email mit der Info, dass meine Bewerbung auf die Position des !Verkaufsberaters! (um die es zu keinem Zeitpunkt ging) eingegangen sei und man sich nach deren Bearbeitung melden würde.
Das allein hätte mich schon stutzig machen sollen.
Nichtsdestotrotz bin ich wie vereinbart pünktlich zum Bewerbungsgespräch erschienen. Nach übergabe meiner Visitenkarte stellte eine der beiden Gesprächspartnerinnen überrascht fest, dass ich bereits in der Immobilienbranche arbeite (seit über 15 Jahren - u.a. in den USA und der Schweiz), was die andere dazu bewog sich nun doch einmal meinen Lebenslauf anzusehen.
An diesem Punkt hätte ich das Gespräch, aufgrund der unprofessionellen Vorbereitung seitens des Unternehmens, eigentlich schon abbrechen sollen.
In den darauf folgenden 15 Minuten wurden mir dann auch ausschließlich Fragen, die man üblicherweise an Berufseinsteiger richtet, gestellt. Beispielsweise wie man einen Interessenten dazu bewegt einen Besichtigungstermin zu vereinbaren et cetera.
Auf die Anwohnerproteste angesprochen, äußerte man sich dahingehend, dass man darüber eigentlich gar nicht sprechen wolle. Auch eine, wenn auch unprofessionelle, Möglichkeit damit umzugehen.
Danach habe ich spezifische Fragen zu den kurz-, mittel- und langfristigen Zielen des Unternehmens sowie der Unternehmensvision gestellt, welche mir nur rudimentär beantwortet wurden. Eine Unternehmensvision existiert offensichtlich nicht.
Auf die Frage, wie man sich den strategischen Neuaufbau des Vetriebsteams vorstellt, hatte man ebenfalls keine konkrete Antwort. Man müsse halt neue Mitarbeiter einstellen. Punkt.
Dass das bisherige Frankfurter Vertriebsteam vollständig entlassen wurde (diese Vermutung wurde von anderen Brancheninsidern bestätigt), wurde von keiner meiner Gesprächspartnerinnen proaktiv erwähnt.
Am Ende des zirka einstündigen Gesprächs stellte man mir ein weiteres, tiefergehendes Gespräch in Aussicht. Man bat mich, mir kurzfristig die Wiesbadener Projekte des Unternehmens anzusehen und dazu, in der auf das gespräch folgenden Woche, telefonisch mein Feedback abzugeben.
Tags darauf erhielt ich auf eine Email, in der ich mich für das Gespräch bedankt hatte, eine Abwesenheitsnotiz. Versehen mit der Information, dass meine Gesprächspartnerin vom Vortag bis zum Ende des Monats (noch ca. drei Wochen) nicht erreichbar sei
Kurz drauf kam dann auch die Absage per Email. Wieder für die Position des Verkaufsberaters, auf die ich mich zu keinem Zeitpunkt beworben hatte.
Bewerbungsfragen
Die einzige Frage die gestellt wurde: "Was, in Bezug auf Ihre Karriere, würden Sie aus heutiger Sicht anders machen?"