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PwC 
Deutschland
Bewertung

Vorsicht Hochschulabsolventen - Image und Realität passen hier nicht zusammen

1,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei PricewaterhouseCoopers Deutschland in Erfurt gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

An PwC selbst leider nichts. Die erwähnten Kollegen habe ich jedoch in guter Erinnerung behalten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ab der ersten Minute soll man Umsatz liefern. Wie soll das gehen ohne angemessene Einarbeitungszeit?
HR-Service Hotline war nie erreichbar.
Das System nach Arbeit betteln zu müssen ist unmöglich. Aufgaben müssen zugewiesen werden bevor der Mitarbeiter seinen Job antritt.
Mitarbeiter dürfen nicht aufs Abstellgleis gestellt werden nur weil der Kollege nebenan eine Aufgabe vielleicht etwas besser kann. Es ist schlichtweg unfug wenn besagter Kollege sich zu Tode arbeitet, der andere jedoch unterfordert sein dasein fristet und langsam aber sicher depressiv wird. Ich kann mich nicht erinnern dort einen glücklichen Mitarbeiter gesehen zu haben.
Keine Führungskompetenzen insbesondere auf Partnerebene. Entweder sind diese nicht geschult worden oder menschlich schlicht ungeignet Menschen anzuleiten ohne diesen gesundheitlich oder beruflich zu schaden.

Verbesserungsvorschläge

Vielleicht etwas weniger offentlichlich vermitteln dass man im Grunde nur Kanonenfutter ist.
Qualifizierte Mitarbeiter in der Lohnbuchhaltung einstellen.
Ganzes Geschäftsmodell überdenken. Die geforderten Stundensätze sind am Markt nicht realisierbar. Die hieraus entstehenden Probleme einfach achselzuckend nach unten weitergeben ist keine Art. Es ist keine Führung. Es ist schlicht Gedankenlosigkeit.

Es würde mich ja nun wirklich freuen wenn meine Anregungen wirklcih aufgegriffen würden. Aber ich fürchte das wird erst geschehen wenn es zu spät ist. Das eingeimpfte Image man sei in sämtlichen Bereichen die beste Firma und unangreifbar ist wohl zu stark.

Arbeitsatmosphäre

In der Abteilung herschte eine gedrückte Atmosphäre. Dies hing hauptsächlich damit zusammen, dass man praktisch auschließlich an seiner Auslastung gemessen wird. Nun muss man wissen, dass es rechnersich im Grunde unmöglich ist die geforderte Auslastung zu erreichen, da die Stundensätze die intern verrechnet werden doppelt so hoch sind wie am Markt wirklich realisiert werden können. Daher ist das mit dem Mandanten ausgehandelte Budget nie hoch genug. Im Regelfall können nur die Hälfte der gerarbeiten Stunden wirklich verbucht werden.
Ein Beispiel aus der Praxis: meine Zimmerkollegin arbeitete ständig ohne Pause 8 Stunden am Tag. Seltsamerweise kam sie aber nur auf 45 bis allerhöchstens mal 60 Prozent Auslastung. Wie man sieht stimmt hier etwas gehörig nicht.

Kommunikation

Hierzu auch ein kleines Beispiel: als letztes Jahr ein neues Vergütungssystem eingeführt wurde (die Gehälter wurden dadurch leider nicht höher) wurde nachdem dieses eingeführt wurde eine Art Botschafter aus dem Hauptquartier in Frankfurt geschickt der die Stimmung einfangen sollte wie dieses denn aufgenommen wurde. Nach Auskunft der Manager vor Ort wurden nichtmal diese im Vorfeld befragt wie man dieses augestaltet sollte. Der langen Rede kurzer Sinn: der "Botschafter" wirkte wie ein Gesandter aus einer anderen Welt. Dieser Vorfall war symptomatisch für die ganze Kommunikation.
Wöchentlich wurde zwar ein abteilungsinternes Jour Fix abgehalten. Dieses wurde jedoch weitgehend als Belästigung wahrgenommen da dort regelmäßig zwei Stunden über alles geredet wurde. Über die bestehenden strukturellen Probleme jedoch leider nicht.

Kollegenzusammenhalt

Es ist systemisch gewollt auch bereits auf Consultant-Ebene ständig in einen Wettstreit um die Gunst der Manager einzutreten. Tut man dieses nicht erhält man keine Aufgaben mehr und wirf aufs Abstellgleis gestellt, was leider mit der Zeit auf die Gesundheit geht. Dementsprechend ist auch der Zusammenhalt.
Es braucht viel Standkraft sich diesem System zu widersetzen. Diese Menschen habe ich durchaus auch angetroffen. So etwa meine Zimmerkollegin. Ich hätte diese rückblickend gerne an einem anderen Ort kennengelernt. Nur wegen Ihr und einer anderen löblichen Ausnahme hier zwei Sterne.
Im Übrigen gibt es kaum junge Kollegen und diese sind auch erst seit kurzem da. Die Abteilung ist Big Four untypisch überaltert. In meiner kurzen Zeit dort haben zwei Mitarbeiter doch tatsächlich das Rentenalter dort erreicht. Zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr arbeitet meines Wissen dort niemand.

Work-Life-Balance

Normale Arbeitszeiten, Überstunden sind nie angefallen. Wie auch wenn man aufs Abstellgleis gestellt wurde?

Vorgesetztenverhalten

Wie bereits erwähnt sind die Zielvorgaben durchweg unereichbar. Der Consultant ist relativ wehrlos wenn er für ein Budget das nur 5h abdeckt eine Steuererklärung bearbeiten soll die 10h benötigt.
Ich hatte weiterhin den Eindruck die Manager vor Ort kennen dieses Problem durchaus und bejaen dieses System an sich auch nicht. Jedoch sind sie hiergegen wohl machtlos. Mein zuständiger Partner war höchstens einen Tag die Woche vor Ort und schien sich für die Probleme des "Fußvolkes" nicht zu interessieren. Leider erweckte er den Eindruck zu glauben er habe stets die große Strategie im Blick, übersah hierbei jedoch die schwerwiegenden internen Mängel. Nun gut. Mich würden diese auch nicht kümmern wenn ich ein hohes sechsstelliges Gehalt beziehen kann ohne diese Probleme wirklich anzugehen.

Interessante Aufgaben

Für Consultants praktisch nicht zu haben. Hauptsächlich fallen standardmäßige Steuererklärungen und Steuerbilanzerstellungen an. Hin und wieder darf man mitarbeiten an einem Gutachten. Das ist dann wenigstens ein bisschen Abwechslung.

Gleichberechtigung

Alle nun drei Geschlechter leiden gleichsam.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt hier, völlig untypisch, tatsächlich ältere Kollegen auf Consultant-Ebene. Diese werden nach meiner Wahrnehmung auch nicht anders behandelt als die Jungen. Wie nun Manager behandelt werden kann ich nicht sagen.

Arbeitsbedingungen

Lotus Notes und selbstgebastelte Excel Tools entsprechend nicht wirklich dem was man erwartet, wenn man zu einem Unternehmen wechselt, dass sich selbst als Innovativ bezeichnet. Jede kleine mittelständische Steuerkanzlei ist heute schon moderner.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Leider musste ich in aller Regel alles ausdrucken für die Reviews. Allerdings bemühte man sich gerade darum die E-Akte einzuführen. Kleine Mittelständler haben das in aller Regel schon jahrelang, Aber dies nur am Rande...

Gehalt/Sozialleistungen

Das ist Gehalt ist marktüblich. Leider marktüblich niedrig. Ich erhielt 3350 Euro brutto. Aus Gesprächen mit Kollegen erfuhr ich dass es druchaus vorkommt dass altgediente Consultants dort wesentlich weniger verdienten. Nach oben ist wenig Verhandlungsspielraum.
Die Krönung war das mir mein Gehalt falsch ausgezahlt hat. Erst auf meine Intervention hin wurde bemerkt, dass man vergessen hat mich aus dem System auszubuchen und meine Gehaltszahlungen einstellen sollte. Die Endabrechnung war leider nicht nachvollziehbar.
Nun ja. Wenn man von seinen Mitabeitern verlangt absolut korrekt zu arbeiten sollte man als Steuerberatungsgesellschaft eventuell in der Lage sein Löhne korrekt zu überweisen, oder etwa nicht? ;)

Image

Ich schlage vor die Geschäftsleitung sollte die Augen aufmachen. Ganz besonders die extreme Fluktuation auf niedrigen Grades sollte doch dort irgendjemandem zu denken geben?

Karriere/Weiterbildung

Zu den Big Four geht man in aller Regel nicht um dort Karriere zu machen. Man geht dorthin um den Steuerberater/Wirtschaftsprüfer zu machen und sich danach eine Firma zu suchen in der der Mensch zählt und nicht ein Prozentsatz auf einer Auslastungstabelle. PwC fördert dementsprechend diese Berufsexamen. Vorsicht: dieser Zuschuss ist natürlich später zu versteuern und ist daher effektiv weit niedriger als man zunächst denkt.

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Arbeitgeber-Kommentar

Guten Tag, vielen Dank für deine kritischen und offenen Anmerkungen! Wir bemühen uns stets um eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre. Auch wir müssen und wollen uns natürlich Tag für Tag weiterentwickeln. Wir bei PwC haben einen einfachen Grundsatz: Wir möchten, dass unsere Teams so bunt und vielfältig sind wie die Talente, die wir für unseren Erfolg brauchen. Daher wirken wir als Unternehmen konsequent jeder Art von Vorbehalt entgegen. Wir streben jeden Tag danach, offener zu werden und Leistung für sich sprechen zu lassen. Wir bedanken uns für deine Verbesserungsvorschläge und würden gerne gemeinsam mit dir über weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der von dir genannten Aspekte sprechen. Gerne kannst du uns unter personalmarketing@de.pwc.com kontaktieren. Wir freuen uns auf deine Rückmeldung. Viele Grüße, Anne vom PwC Karriere-Team

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