Insgesamt empfehlenswert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zu meinem Zeitpunkt gab es noch eine familiäre und offene Atmosphäre.
Zwei mal die Woche Obst.
Firmen-Events.
Man kann sich auch vor Ort gegen Grippe impfen lassen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen wirkte auf mich durch die Zahlen-Fixiertheit zunehmend amerikanisiert. Es fehlte einfach die Vision und Ausrichtung. 20% mehr Umsatz und Gewinn sind einfach keine Visionen und keine Ausrichtung. - Das waren leider Vorgaben, die vom Konzern ganz oben kamen.
Verbesserungsvorschläge
Es fehlen langfristige Visionen. Die oberste Führung versteift sich zu sehr auf Zahlen und weniger auf langfristige Ausrichtungen.
Es braucht mehr Forschung und Innovationen.
Die vorhandene Kundenbindung ist ausbaufähig. Man hat es tatsächlich geschafft den am Besten zahlenden Kunden zu vergraulen, weil man halbherzig an der Produktweiterentwicklung herangegangen ist.
Weiter sollten Hardware-Fehler, die vom Kunden berichtet werden, offensiver herangegangen werden. Ein Kunde, der solche Erfahrungen macht, wird man schnell verlieren. Im schlimmsten Fall kann es zusätzlich zu Schadensersatzforderungen kommen. - Eine Produktweiterentwicklung wird es mit diesem Kunden garantiert nicht geben.
Arbeitsatmosphäre
In der Entwicklungsabteilung (Elektronik und Software) ist die Atmosphäre sehr gut. Man kann - auch zu Vorgesetzten - offen und direkt kommunizieren.
Es ist auch nicht unüblich, dass sich Leute zusammenfinden und sich auch privat treffen.
Dennoch kann es auch hier und da mal Reibereien geben, was aber nichts ungewöhnliches ist.
Kommunikation
Die Kommunikation ist sehr transparent. Bspw. gibt es einmal im Monat eine Info-Runde in dem der momentane Ist-Stand dargestellt werden.
Das betrifft Umsatz und Gewinn, aber auch bspw. organisatorische Dinge, welche Mitarbeiter hinzukommen (selbst Praktikanten werden aufgelistet), besondere Meilensteine, welche Herausforderungen man gemeistert hat etc.
Insgesamt alles sehr gut, aber mir fehlt dennoch auch ein wenig ein reflektierter, kritischer Blick, der über "wir müssen uns jetzt alle noch mehr anstrengen und Gas geben" hinaus geht, wenn es bspw. um Meilensteine geht.
Kollegenzusammenhalt
Insgesamt ist der Kollegenzusammenhalt in der Forschung und Entwicklung gut, was aber nicht heißen soll, dass es hier und da nicht unschöne Patzer zwischen Kollegen gab. - Wie gesagt: Nichts ungewöhnliches.
Work-Life-Balance
Home Office ist möglich, wenn bspw. mal ein Handwerker vorbei kommt. Grundsätzlich kann man das auch überdurchschnittlich oft machen, wenn man bspw. einen recht langen Pendelweg hat. Bspw. drei Tage vor Ort arbeiten und zwei Tage Home Office.
Überstunden können auch abgebaut werden und Gleitzeit ist ebenfalls möglich.
Vorgesetztenverhalten
In der Entwicklungsabteilung gibt es bzgl. Vorgesetztenverhalten nichts auszusetzen. Beide Seiten können offen und direkt miteinander kommunizieren. Der Austausch ist sehr respektvoll, aber auch gerne mal locker-witzig.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich ist es so, dass man als Entwickler ein eher breiteres Feld abarbeitet. Das verlangt zum Einen etwas Flexibilität, zum Anderen wird einem so schnell nicht langweilig und man lernt Neues dazu.
Wer sich nur auf eine Sache spezialisieren will, sollte sich womöglich nach größeren Firmen Ausschau halten (der Standort in Stockach ist mit ca. 70 Mitarbeitern sehr klein).
Gleichberechtigung
Das Unternehmen hat zwar verschiedene Nationalitäten, dennoch wird man nicht drumherum kommen Deutsch zu lernen.
Auch ist der Frauenanteil meiner Ansicht nach höher als bei anderen kleinen Unternehmen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen über 50 werden auch gerne eingestellt. Einer hat sogar bis 70 dort gearbeitet.
Arbeitsbedingungen
Man hat eine gute Notebook-Ausstattung. Allerdings ist das ein Großraumbüro, womit ich nun keine Probleme habe. Es gibt kleinere Räume um jede Ecke, wo man sich bspw. zu zweit zurückziehen kann, um etwas zu besprechen.
Im Winter habe ich den Großraumbüro und die Kantine unten als tendenziell kalt erlebt. Ich weiß nicht, ob sie das schon behoben haben.
Es gibt zwei mal die Woche kostenloses Obst und Kaffee ist auch umsonst.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt zwei Ladestationen für Elektro-Autos. ;-)
Job-Rad wird auch gefördert. Toll wäre auch, wenn sie die Hälfte der ÖPNV-Kosten übernehmen würden. Das würde vll. einige animieren öfters die Bahn oder den Bus zu nehmen.
Gehalt/Sozialleistungen
Kritikwürdig finde ich, dass man im ersten Jahr nicht so viel verdient, was mit dem Bonussystem zusammenhängt, das erst nach einem Jahr zu 100% greift. Und um auf ein durchschnittliches Gehalt zu kommen, braucht es den Bonus.
Der Bonus ist zu 2/3 von der eigenen Leistung abhängig und zu 1/3 von der Performance des Konzerns. Die eigene Leistung wird der Entwicklungsabteilung i. d. R. zu 100% anerkannt, es sei denn, man versteht wirklich gar nichts vom eigenen Fach.
Ich weiß, dass das in anderen Abteilung nicht so locker zugeht.
Ansonsten gibt es noch Vermögenswirksame Leistungen, Fitness-Zuschlag und Urlaubsgeld.
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Dazu kann ich ehrlich gesagt nicht viel sagen.
Karriere/Weiterbildung
Man kann man sich i. d. R. einmal im Jahr weiterbilden. Es wird auf Nachfrage auch das ein oder andere Fachbuch gekauft. Weiter kann man optional einmal die Woche in den Englischunterricht gehen.
Außergewöhnlich ist der Quality Lunch. Dort lädt etwa alle drei Monate die Qualitätsabteilung alle zu einer Pizza ein und referiert über ein Thema der Qualitäts-Managements, das irgendwo auch alle betrifft.