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Bewertung

Als Nebenjob für Studenten gibt es Schlimmeres aber auch viel Besseres

2,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Qvc in Kassel gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den Betriebsrat und seine Unterstützung; den kostenlosen Kaffee und Tee; die hilfsbereiten Kollegen und Vorgesetzten; die gute organisatorischen Bedingungen (rechtzeitig IT-Zugänge vorhanden, Einarbeitungsmappe, Spind, ...)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die vom AN geforderte Flexibilität, die anders herum aber nur bedingt möglich ist; die schlechte Planbarkeit; die Urlaubsregelung; die schlechte Erreichbarkeit von HR Service; unklare Aufgabenverteilung zwischen Payroll, HR Service, Staffing usw.

Verbesserungsvorschläge

Mehr Planbarkeit für die Arbeitnehmer, insbesondere an Weihnachten. Nicht erwarten, dass Arbeitnehmer mit einem auf ein halbes Jahr befristeten Vertrag, eine halbe Woche vor Weihnachten erfahren, wie sie arbeiten müssen und ohne Weiteres während Neujahr o.ä. im Büro sitzen werden - das wird nicht passieren, wo soll hier die Loyalität herkommen, dies wirklich zu tun? Um Krankmeldungen zu verhindern, muss hier mehr auf die AN eingegangen werden. Und Urlaubsanspruch muss auch wirklich umgesetzt werden können. Wenn man von den Stunden her mehr als drei Monate arbeitet, sollte man auch genau diesen Anspruch haben und nicht nur für einen Monat. Denn man ist ja auch in genau diesem Umfang urlaubsREIF, benötigt die Erholung, und zwar zeitnah und nicht zum Vertragsende.

Arbeitsatmosphäre

Die Duz-Kultur ist angenehm und wird auch konsequent durchgesetzt, jeder grüßt jeden. Ich hatte nur ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten, in dem ich gelobt wurde und er sich Zeit genommen hat. Das war i.O. Ansonsten wird sehr stark auf jede Minute geachtet, die man sich zu früh oder zu spät einloggt, zu viel oder zu wenig Pause macht - das erzeugt natürlich Druck und stresst.

Kommunikation

Die notwendigen Infos zur Arbeit wie Produktspezifikationen, besondere Events, Gutscheine usw. standen immer gut aufgearbeitet zur Verfügung. Jedoch war es häufig sehr viel, was man vor Schichtbeginn noch lesen musste, und wofür die 5 Minuten, die man dafür bezahlt bekommt, meist nicht reichten. In diesen 5 Minuten muss man nämlich auch noch seinen Arbeitsplatz einrichten, das Headset anschließen, den PC hochfahren, sich anmelden, sich in drei Programme einloggen, seine Pausen planen UND eben die Neuigkeiten lesen - doch sehr sportlich. Bei Fragen zur Arbeit waren jedoch immer alle Stellen sehr hilfsbereit. Über Erfolge, Ergebnisse usw. wird auch recht offen kommuniziert, was vermutlich auch mit am Betriebsrat liegt. In den zwei Monaten, in denen ich dort war, war kein Meeting mit meiner Abteilung angesetzt.

Kollegenzusammenhalt

Ist vorhanden und durch die offene und respektvolle Duz-Kultur kommt man auch leicht mit anderen ins Gespräch. Jedoch arbeitet man quasi jede Schicht mit anderen Kollegen zusammen, aufgrund der flexiblen Schichtvergabe 24/7, sodass nicht wirklich engere Beziehungen entstehen.

Work-Life-Balance

Mein Vertrag war auf ca. 30 % ausgelegt, im Schnitt sollten es 13 h pro Woche sein. Jedoch bot der Vertrag für den Arbeitgeber enorm viel Freiheit: die wöchentliche Arbeitszeit konnte zwischen 0 und 18 Stunden variieren. Das resultierte dann in ausschließlich 16- oder 18-Stunden-Wochen im Oktober und November (bis zu meiner Kündigung) aufgrund des Weihnachtsgeschäfts und des Personalmangels. Das Krasseste war aber die geforderte Flexibilität: In meinem Vertrag erhielt man Donnerstags seine Schichten für die Woche ab Montag. Das bedeutet bei einem 24/7 besetzten Callcenter, dass man sich quasi IMMER freihalten muss, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wochenendplanung, in die Heimat fahren - immer mit der Angst, eingeteilt zu werden und mühsam Ersatz finden zu müssen. Der Urlaubsanspruch war lächerlich: Wir wurden zum 04.10. eingestellt, hatten so für den Oktober gar keinen Anspruch, da kein voller Monat (obwohl wir durch eine umfangreiche Einarbeitung 70 Stunden gearbeitet hatten). Für Nov und Dez gab es pro Monat 5,8 Stunden Anspruch, man benötigt aber mind. 6 h um Urlaub nehmen zu können. Die restlichen 5,6 h wurden auf das Freizeitkonto geschrieben - absolut nicht Urlaubs-äquivalent.

Vorgesetztenverhalten

Ich versuchte fast seit Vertragsbeginn, eine Regelung für die Weihnachtsfeiertage zu finden, um meinen Heimaturlaub planen zu können. Dies war nicht möglich. Unzählige Telefonate mit HR, diversen Supervisorn, dem Betriebsrat...brachten kein Ergebnis und resultierten darin, dass ich Donnerstag vor Weihnachten abwarten müsste, um dann meine Schichten zu erhalten - wohlgemerkt wäre es auch möglich gewesen, dass ich am 24.12. um 18 Uhr, an Silvester um 24 Uhr oder an sonstigen Feiertagen hätte arbeiten müssen. Absolut inakzeptabel, Weihnachten nicht planen zu können. Urlaubsanspruch hatte ich ja keinen mehr, obwohl ich in 2018 drei Monate Arbeit hatte, konnte ich nur meinen Anspruch für einen Monat geltend machen. Mein Vorgesetzter war zu dieser Zeit durchgehend krank und sein Stellvertreter meist auch - ich kam also mit meinem Anliegen nicht weiter und es war klar für mich, dass ich Weihnachten mit meiner Familie verbringen werde und nicht für einen okay bezahlten Nebenjob Silvester oder Heilig Abend verpassen werde.

Interessante Aufgaben

Absolute Akkordarbeit, zu 90 % sind es die immer selben Gespräche mit denselben Wortlauten. Trotzdem ist die Einarbeitung sehr umfangreich und zeitintensiv, was irgendwie nicht zusammenpasst. Und da in der Vorweihnachtszeit besonders viel los war, waren die Schichten fast immer voll und häufig durchgehende Warteschleifen - anstrengend, auch um 01 Uhr Nachts!

Arbeitsbedingungen

An Eventtagen gibt es häufig Naschereien und man versucht so, die stressige Arbeit etwas angenehmer zu machen. Die Büroräume sind neu und einigermaßen schön, trotzdem bleibt es natürlich ein Großraumbüro mit abgetrennten Arbeitsplätzen. Wenn viel los ist, steigt der Geräuschpegel stark an, was natürlich stresst. Generell stumpft man ziemlich ab über die Absurdität von manch einem Einkaufsverhalten von Kunden. Auch ist es häufig anstrengend, mit den oft alten Kunden zu reden. Junk-Caller oder eskalierende Gespräche waren bei mir selten, kommen aber natürlich vor. Insgesamt ist es deshalb schon psychisch und physisch (aufgrund der häufigen Nachtarbeit) überdurchschnittlich belastend für einen Nebenjob.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gab mehrere Charity-Events für diverse Inititativen, das war gut. Umweltbewusstsein fehlt leider komplett, das fängt schon bei den Plastiklöffeln für den Kaffee an.

Gehalt/Sozialleistungen

Stundenlohn war für einen studentischen Nebenjob okay, und die Zuschläge ab 22 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von bis zu 100 % sind auch i.O. Trotzdem ist es ein stressigerer und anstrengenderer Job als bei den meisten anderen Nebenjobs und deshalb die Bezahlung eigentlich zu gering.

Image

Die Mitarbeiter reden unterschiedlich über ihre Firma. Viele der Mitarbeiter, die nicht im Callcenter an den Telefonen arbeiten, finden QVC als Arbeitgeber nicht schlecht, und die meisten sind während ihres Studiums über das Callcenter dort "hängengeblieben" - wohl ein sehr häufiger Karriereweg bei QVC. Jedoch redet ein Großteil der Callcenter-Kundenberater eher schlecht über die kräftezehrende Arbeit.

Karriere/Weiterbildung

Interne Karrieren sind häufig, was ich gehört habe. Mehr kann ich nicht bewerten.

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