Agentur mit Herz - auch und gerade während der Krise
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
In Zeiten der Unsicherheit wurde die Kommunikation sofort intensiviert, um Klarheit und Struktur zu geben. Es gibt auch bei uns Kurzarbeit, aber mit sehr viel Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse. Das ist keine Selbstverständlichkeit und ich bin darüber sehr froh. Die ohnehin extrem hohen Sauberkeits- und Hygienestandards im Büro wurden noch mehr verstärkt, um bei Bedarf auch sicheres Arbeiten vor Ort möglich zu machen. Noch bevor offiziell der Lockdown verkündet wurde, hat Ray Sono schon alle auf Dauer-Homeoffice vorbereitet und die nötigen Maßnahmen getroffen. Allen Mitarbeitern wird ein Forum geboten, um auch Sorgen und Ängste zu teilen, um sich weniger allein zu fühlen.
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
Hier fällt mir nichts ein.
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Geht kaum. Ich schätze mich glücklich, Corona mit Ray Sono zu erleben. Die Firma wächst hier menschlich und organisatorisch über sich hinaus.
Arbeitsatmosphäre
Freundlich, unterstützend - macht an 8 von 10 Tagen Spaß.
Kommunikation
5 Sterne für Quantität, Formate, Transparenz und auch Hirnschmalz, das in der Regel in die Mitarbeiter-Kommunikation fließt. Hier machen sich im Vorfeld viele Leute ausführlich Gedanken, was man auch merkt. Manchmal habe ich nur den Eindruck, dass mehr Zeit in die Art der Kommunikation gesteckt wird anstatt in die Infrastruktur, die dann auch notwendig wäre, um das Gesagte umzusetzen. Hierfür würde ich freiwillig auf ein zusätzliches Kommunikationsangebot verzichten, in dem z.B. darauf hingewiesen wird, dass wir schonend mit nicht verrechenbaren Ressourcen umgehen sollen, wenn ich dafür z.B. ein Tool hätte, um schneller Angebote zu schreiben.
Kollegenzusammenhalt
Je länger man dabei ist, desto mehr fühlt es sich nach Familie an.
Work-Life-Balance
Es kommt auf die Position an - für Juniors wird weitestgehend ermöglicht, dass wenig Überstunden anfallen, für höhere Level ist aber die Arbeitslast teilweise enorm. Überstunden gibt es aber zum Glück für alle- auch Urlaubsplanung ist normalerweise nach den eigenen Wünschen zu verwirklichen.
Vorgesetztenverhalten
Meine persönlichen Erfahrungen waren bisher menschlich mit allen Vorgesetzten meistens gut bis sehr gut - hier gebe ich trotzdem weniger Sterne, weil vor allem dann die Umsetzung von Vereinbarungen doch öfter mehr als nur ins Stocken geraten ist. Dies lag zum Teil auch daran, dass Vorgesetzte dem nicht genug nachgegangen sind (z.B. bei HR oder der Geschäftsführung). Das kostet mehr Zeit und Nerven als eigentlich sein müsste.
Interessante Aufgaben
Gibt es zuhauf - man sollte nur nicht erwarten, diese präsentiert zu bekommen. Man muss sich selbst darum bemühen und am Ball bleiben, aber das empfinde ich gerade im Agenturumfeld als normal. 3 Sterne deshalb, weil das Kerngeschäft schon eher aus den nicht so spannenden Dingen besteht, wie laufende Redaktionsbetreuung usw. und immer wieder die gleichen Leute für anspruchsvollere Aufgaben ausgewählt werden. Ist man eher introvertiert, aber fähig, braucht man eine starke Lobby (oder engagierten Vorgesetzten), um auch mal für ein anderes Projekt abseits der Pfade ausgewählt zu werden. Das würde ich bei Ray Sono aber nicht schlimmer sehen als anderswo.
Gleichberechtigung
Formal ja (es gibt glaube ich viele weibliche Teamleads), ausführend eher nicht, da zumeist die männlichen Protagonisten (auch der Geschäftsführung) im Vordergrund stehen. Gerade bei diesem Thema reicht meines Erachtens die Grundsympathie, die man zueinander hat nicht allein aus, um das dann schon als Gleichberechtigung darzustellen. Über manche Abgründe wird locker hinweg moderiert, man lässt es unter den Tisch fallen. Böse Absicht unterstelle ich dabei nicht, aber es fehlt mindestens an Sensibilität. Ich war vorher im Konzern und sehr irritiert, als die neue Geschäftsführerin jovial als "Quotenfrau" (haha) vorgestellt wurde. Sollte vermutlich witzig sein - lässt aber tief blicken. Das setzt keine guten Zeichen für eine große weibliche Belegschaft. Es geht aber nicht nur um das, was gesagt oder wie es gesagt wird - sondern auch um das Schweigen von anderen, die ihre Meinung diesbezüglich vielleicht nicht äußern, um nicht anzuecken. Ob Gehälter gleichberechtigt gezahlt werden ist mir nicht bekannt; Wünschenswert wäre sowohl hier als auch hinsichtlich von Karriere und Entwicklung deutlich mehr Transparenz.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann hier keinen Unterschied feststellen. Junge profitieren von der Erfahrung und können viel lernen.
Arbeitsbedingungen
Luxus mitten im Schlachthofviertel. Jeder, der was anderes behauptet, ist einfach nur undankbar. Sehr schönes Büro, Frühstück usw. - Auch mit der Hardware wird nicht gegeizt - Ein Punkt Abzug für die schleppende Herangehensweise bei der Einführung von Tools - Projektmanager quälen sich mit Excel, da gäb es wirklich bessere Lösungen; auch eine Zeiterfassung, die nicht dauernd abstürzt und so noch mehr unnötige Zeit frisst - wäre ein Fortschritt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Bewusstsein ist hoch - die Umsetzung orientiert sich an der Machbarkeit. Es gibt Kapselkaffee usw. - dennoch wird auch die umweltbewusste Lösung (Filter) geboten. Es liegt also wie immer am Einsatz des Einzelnen, wie sehr man seine Öko-Bilanz verbessern will. Die Möglichkeit dazu hat man.
Gehalt/Sozialleistungen
Für mich passt es, auch wenn ich im Lauf der Jahre zum Teil schon stark um mein Gehalt feilschen musste. Ich schätze den Überstundenausgleich, weil dieser im Agenturumfeld nach wie vor Seltenheitswert hat. Wer viel Geld will bei gleichzeitig wenig Workload sollte sich fragen, ob er allgemein in einer Agentur richtig ist.
Image
Schwer einzuschätzen - vermutlich eher niedrig, wenn man Massenbekanntheit zugrunde legt. Finde ich aber als Kriterium zweitrangig - es zählt, was man abliefert.
Karriere/Weiterbildung
Hm. Mit guter Beziehung zum Vorstand geht es sicherlich schneller - für die Mehrheit würde ich die Karrierechancen eher mittel einstufen. Habe den Eindruck, dass viele zum Teil jahrelang den gleichen Job auf dem gleichen Kunden machen - aber das würde ich auch nicht allgemein nur auf die Vorgesetzten oder das Agenturmodell schieben. Man sollte wissen, was man will, dann kann man auch weiterkommen. Hier wäre aber hilfreich, wenn man genau wüsste, was firmenweit gefordert wird, um eine bestimmte Position zu erreichen. Das ist meines Wissens nach nirgends festgehalten. Weiterbildungsbudget gibt es und konnte ich für mich immer gut nutzen.