Sicherer Arbeitsplatz, aber noch weit von einem modernem Unternehmen entfernt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nur noch sehr wenige. Pünktliche Lohnzahlungen. Umfangreiche Zusatzleistungen (Jobrad usw.) Vergünstigter Einkauf von Lebensmitteln und bei Toom-Baumärkten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Falsche Versprechungen, unmotivierte Führungskräfte, kein Verständnis für Mitarbeiter von der Führungsriege.
Verbesserungsvorschläge
Das mittlere und obere Management sollte sich im Klaren sein, was ihre Entscheidungen für die Mitarbeiter bedeuten. DHL Shop, Wäscheservice, Abholservice… Immer mehr Service für den Kunden, aber Gleiches, oder sogar weniger Personal wird auf Dauer keinen Qualitätsvorteil bringen. Sinnlose Versuche digitale Elemente zu implementieren genauso wenig. Vielleicht sollte man mehr Mitarbeiter aus dem Vertrieb fördern und in die Zentrale integrieren. Dadurch würde auch mehr das Verständnis für die Mitarbeiter einhergehen und nicht nur für den Kunden. Bewertungsverfahren für Führungskräfte müssen verbessert werden. Kompetenz entsteht nicht zwangsläufig durch Erfahrung. Das ist mir jetzt leider schon mehrfach aufgefallen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre unter den Kollegen ist meist gut. Aber es kommt immer darauf an, in welchem Markt man arbeitet.
Kommunikation
Die Führungskräfte sollten sich öfters über das Marktgeschehen austauschen. Doch mangels Personal und immer weiter geforderten Wachstum, also mehr Umsatz, hat sich der Job zu einer Akkordarbeit entwickelt. Da bleibt die Kommunikation eher auf der Grundebene: Was wurde schon an Arbeit erledigt und was muss noch gemacht werden.
Kollegenzusammenhalt
Ehrlich und direkt ist es eher selten. Die Arbeitsmoral einiger Mitarbeiter, aber noch eher der Führungskräfte ist unterirdisch. Jedoch sind es immer „die Anderen“ schuld. Dadurch entstehen Konflikte in Form von Lästereien.
Work-Life-Balance
Schichtarbeit ist nicht wirklich Work-Life-Balance förderlich. Will man am Wochenende mit Freunden was unternehmen, kann man das vielleicht 3-4 mal im Jahr (Vollzeit) Mit der Familie ist es ebenfalls schlecht zu vereinbaren, zumindest nach meiner Erfahrung.
Vorgesetztenverhalten
Ich war bereits in mehreren Märkten tätig und bin zum Teil entsetzt von den Vorgesetzten. Es scheint so, als seien Sie am Ziel angekommen und müssen nur noch befehlen und herrschen. Man wird häufig nur noch als Lastesel gesehen, den man auch mal einfach anschreien kann. Das sei die alte Schule, heißt es. Jedoch passt das nicht zur Selbstdarstellung der Rewe nach außen. Sieht man mal davon ab, das Marktmanager meist Ihre Position durch Ihre lange Berufspraxis erreicht haben und nicht durch ihr Können, ist das System sehr negativ auszulegen, da Betriebsblindheit an der Tagesordnung ist und junge motivierte Mitarbeiter ausgebremst werden.
Interessante Aufgaben
Zu Beginn ist alles spannend, weil man mit Menschen und Waren in Kontakt kommt. Jedoch merkt man schnell, das es wie eine Art Fließbandarbeit ist.
Gleichberechtigung
Vor allem die „südländischen“ Kollegen, haben oft eine andere Vorstellung, was Frauen in Supermärkten zu tun haben (Kasse). Ich habe sehr fleißige Mitarbeiterinnen, die genau so anpacken wie ich als Mann. Aber trotzdem sollte die REWE weiter daran arbeiten, Frauen im Unternehmen zu bestärken.
Arbeitsbedingungen
Der Markt wurde nach den neusten Standarts umgebaut, die Mitarbeiterräume sehen aus wie in den frühen 90ern. Die Computer sind zum Teil sehr alt und entsprechen nicht mehr den Anforderungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Außer der Tafel wird eigentlich kein Foodsaving betrieben. Wir schmeißen jeden Tag 50 Kg Lebensmittel einfach weg. Nach außen funktioniert das Greenwashing aber sehr gut.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist okay. Es wird erwartet, das man möglichst ohne Stempeln mehr arbeitet. Jedoch muss man sagen, das wir auch während Corona zusätzliche Leistungen erhalten haben und auch Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld gezahlt wird. Auch anzumerken: Es wird deutlich über Mindestlohn bezahlt.
Image
Rewe ist halt Rewe… In den letzen Jahren wurde viel am Image gearbeitet und für die Kunden einiges getan, um das Einkaufserlebnis besser zu gestalten. Wenn jetzt das gleiche auch für die Mitarbeiter gemacht wird, kann man zufrieden sein. Es wird nie ein „Google“ werden, aber angesichts von Mitarbeiterräumen im Keller, ohne Tageslicht, ohne Deko usw. kann einiges verändert werden.
Karriere/Weiterbildung
Ich habe das Abiturienten-Programm absolviert und danach direkt den Fachwirt bei der IHK abgelegt. Soweit so gut. Die Programme liefen reibungslos ab und man hatte Ansprechpartner, mit denen man kommunizieren konnte. Danach… kommt leider nichts mehr. „In 3 Jahren zum Marktmanager bzw. Substitut“. Ein Traum, der leider nur ganz ganz ganz selten zur Realität wird. Auch nach über 3 Jahren bin ich noch Verkäufer. Schließkraft und Abteilungsverantwortlicher für O+G, aber trotz immensen Einsatz und voller Leidenschaft für den Job und den Kunden, bin ich laut Papier immer noch Verkäufer. Meine Vorgesetzten sind weniger qualifiziert und unmotiviert. Jedoch wird auch auf Nachfrage keine Hoffnung gemacht, das man die Karriereleiter weiter hoch klettern kann. „Da sind viele, die das wollten“ … sehr qualifizierte Aussage.