Corporate IT - machtloser Dienstleister im Land der 100 Königreiche
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nähe zu Autobahn und Dortmund, trotzdem etwas im Vorort gelegen. Vertrauensarbeitszeitmodell, Freiräume bei Projektarbeit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiterführung ist in vielen Bereichen ein Problem, dass teilweise auch zwischen Mitarbeitern eskaliert und nur unzureichend deeskaliert werden kann. Befindlichkeiten von Personen sind Entscheidungsbasis, statt dies rationalen Gründen zuzuschreiben. Perspektive ist schwierig - Probleme haben alle, Beschweren ist nicht gern gesehen.
Verbesserungsvorschläge
Ausbilden des mittleren und oberen Managements.
Klare Strategie benennen und verfolgen. Top Priorisierung steuert die Leuchtturmprojekte und ändert sich kurzfristig. Hohe Grundlast durch ineffiziente Abläufe wird ignoriert zugunsten von Projekten, die kaum Probleme lösen.
Arbeitsatmosphäre
Eisige Stimmung auf den Fluren. Man wird kaum gegrüßt. In der selben Abteilung ist die Atmosphäre ok, zu anderen Abteilungen eher schwierig
Kommunikation
In der IT lebt man in einer isolierten Welt. Die Marketing Abteilung des Konzerns verteilt regelmäßig Neuigkeiten, aber innerhalb der IT ist die Gerüchteküche verbreitet und notwendig - sonst bekommt man kaum etwas mit. Regelmäßige Abteilungsleiter Runden haben meine Kündigung erst 2,5 Monate nach Aussprache im Unternehmen verteilt - das war dann für einige sehr knapp.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich ist jeder erstmal hilfsbereit und freundlich. Das tägliche Arbeitspensum führt jedoch dazu, dass man schnell selbst den Überblick verliert und Dinge liegen bleiben. Der direkte persönliche Kontakt ist nötig um Dinge voranzubringen und zu verhindern, dass sie nicht weitergeführt werden. Management Attention ~ 0.
Work-Life-Balance
Klassischer 9-5 Job. Anfangs und Endzeiten sind relativ flexibel. Um 17 Uhr ist der Parkplatz zu 80 % leer. Homeoffice für Mitarbeiter nur schwer möglich, Gleitzeit eher ungern gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Karriere in der Rhenus ist möglich. Leider wurden viele in Leitungspositionen befördert aber nicht ausgebildet. Inkompetenz ist kein Zeichen von Dummheit - einfach unausgeprägter Skill. Das führt leider zu vielen vermeidbaren Problemen.
Auch menschlich ist man eher seinem Glück ausgeliefert. Es ging lange gut, wurde dann aber zunehmend nicht mehr tragbar.
Interessante Aufgaben
Die Vielzahl von Aufgaben erlaubt eine gewisse Auswahl und beliebigen Tiefgang. Leider führt das auch zu Kollegen, die nach dem Minimalprinzip arbeiten und ihr Umfeld demotivieren und interessante Aufgaben zu Problemen der Motivierten machen.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich ist völlige Chancengleichheit für Männer und Frauen, junge und alte oder Behinderte.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind Teil der Teams, jedoch teilweise mit isoliertem (Un-)Wissen allein ohne Chance auf Ausgleich. Das führte leider zu sehr vielen Minimal-Prinzip-Arbeitstagen, was stark auf die Umgebung abfärbt oder motivierte Menschen auslaugt.
Arbeitsbedingungen
Recht modernes Gebäude mit innovativen Komponenten und den üblichen Schwächen des Theorie / Praxistransfers. Die Deckenkühlung ist eine tolle Idee, hilft aber im Sommer kaum gegen riesige Glasfronten und den Treibhauseffekt.
3 Leute dauerhaft in einem 1-2 Mann Büro ist sehr fordernd, wenn alle viel telefonieren. Auslagern in Besprechungsräume war die Regel. Beamer musste man sich dazu in der IT abholen...
Größte konzentrierte Usergruppe von BlackBerry Benutzern. Viele Technische Ideen leider schon über ihre Lebenszeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Beides wurde kaum offen gelebt oder ignoriert. Neutral.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist eher unteres Level. Logistik verdient nicht viel Geld.
Bonuszahlungen waren schwierig - Benefits kann man eher in Aufgaben und interessanten Projekten sehen. Dass keine Doppelzimmer für 2 Reisende gebucht wurden, ist alles.
Image
Die Rhenus scheint ein angesehener Geschäftspartner zu sein.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen und Seminare werden am Jahresanfang festgelegt, werden daraufhin aber erst beantragt. Rund die hälfte der Seminare kam überhaupt zustande. Leider teilweise auch Dinge, die dringend zum Arbeitsalltag gehörten. Günstige E-Learnings werden angeboten, alles andere eher schwierig.