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Gesundheit
Bewertung

Ausbeutung, altmodischer Führungstil und schlechte Kommunikation

1,9
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei RKH Gesundheit in Ludwigsburg gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

- Führen durch Vorbild, Flexibilität darf auch vom Führungspersonal ganz oben eingefordert werden (v.a. wenn dieses am Ende des Jahres auch noch extra entlohnt wird)
- ehrliche Kommunikation, Transparenz und Kontrolle des Vorstands bzw. der Klinikleiter; z.B. Offenlegen, für welche erreichten Ziele die hohen Damen und Herren zusätzlich entlohnt werden (hilft ungemein manche Entscheidungen nachzuvollziehen)
- Anreize für fleißiges Personal schaffen, berufliche Perspektiven anbieten
- ein kleiner aber m.E. durchaus wichtiger Punkt: transparente und großzügigere Vergabe von Parktickets. Es kann nicht sein, dass man als Angestellter nach seinem vierten Nachtdienst zu seinem Auto im nächsten Stadtteil laufen muss. Dies hat m.E. auch etwas mit Wertschätzung zu tun.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre ist häufig schlecht, die Mitarbeiter gereizt. In der Notaufnahme geht es z.B. vor allem darum, Patienten einer anderen Fachrichtung zuzuschieben, um selbst nicht mit dem Problem konfrontiert zu werden, ein freies Bett in einem überfüllten Haus zu finden. Dabei erhält man nur sehr wenig Unterstützung. So gibt es zwar eine(n) engagierte(n) Bettenmanager/in, diese(r) ist aber nur bis zum frühen Nachmittag und v.a. für die Innere da.
Patienten werden so häufig als "Probleme" gesehen, welche man am besten vermeidet. Bei 100%-Auslastung freut sich aber der bonusverwöhnte BWler. Die Verantwortung dafür trägt das Personal vor Ort bzw. der/die verantwortliche OA/OÄ.
Man könnte jetzt sagen, dass dies die meisten KH betreffe und damit nicht dem Arbeitgeber vorgeworfen werden kann, jedoch schafft dieser Arbeitgeber es trotzdem regelmäßig noch eins drauf zu setzen. Ein gutes Beispiel sind die regelmäßigen Software-Updates. Diese werden gerne abends durchgeführt (die NA ist dann ja so leer...). Andere AG führen dies z.B. nachts durch (aber dann müsste ja vll. der arme ITler nachts arbeiten)

Kommunikation

Unter ärztlichen Kollegen habe ich persönlich überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Schlimm wird es dagegen häufig mit der Pflege, was leider häufig auch an einer Sprachbarriere liegt. Persönlich habe ich großen Respekt davor, sich in einem so kommunikativen Bereich trotz sprachlicher Unsicherheiten zu engagieren. Außerdem muss man froh sein, dass sich überhaupt jdm. in unser Gesundheitssystem verirrt. Ein guter Arbeitgeber würde versuchen, solche Mitarbeiter schrittweise einzuarbeiten und zu berücksichtigen, dass dieser Prozess eben auch etwas länger dauern kann. Es ist für alle Beteiligten kontraproduktiv, neue Mitarbeiter zu überfordern und zu frustrieren.
Die Realität im KH Ludwigsburg sah zumindest in meinen Diensten häufig so aus:
Häufig unerfahrenes, der Sprache kaum mächtiges Pflegepersonal auf den Stationen, welches alleine gelassen und überfordert sich um viele Patienten gleichzeitig kümmern soll. Das frustiert alle und führt dazu, dass viele auch schnell wieder das Weite suchen.
Auf den Überwachungsstationen ist es zwar besser, aber die werden ja auch zertifiziert und damit kontrolliert. Man will ja das Gesicht wahren... .

Kollegenzusammenhalt

Überwiegend in Ordnung

Work-Life-Balance

Zu lange Schichten mit häufig zu schlechter Besetzung. Die Dienstpläne müssen häufig angepasst werden. Eine sinnvolle Monatsplanung ist oft sehr schwierig. Verpflichtungen außerhalb der Arbeit sind so nur schwer nachzukommen. Nach meinem persönlichen Empfinden ist dieses System nur für Singles ohne Hobbies oder Partnerschaften geeignet, in denen man seine(n) Parnter/in oder den Kindern aus dem Weg gehen möchte... .

Vorgesetztenverhalten

Die Sterne gebe ich den Oberärzten/innen. Eigentlich auch gerne mehr. Die Kommunikation, Wertschätzung und Unterstützung habe ich idR als angenehm und wohlwollend empfunden. Auch hatte ich den Eindruck, dass manche einem gerne mehr beigebracht hätten, wenn sie nur selbst die nötige Zeit und Nerven gehabt hätten.
Ein ganz großes Problem ist aber der Umgang und die Ansichten der für die Struktur und Organisation eigentlich verantwortlichen Personen:
So wird es z.B. als selbstverständlich angesehen, dass man kurzfristig einspringt. Es wird einem so verkauft, als obliege die Verantwortung bei den Assistenz- bzw. Fachärzten, dass die Dienste besetzt sind. Wenn man sich "unflexibel" zeigt, wird man sehr unter Druck gesetzt. Die Verantwortung, den Betrieb zu organisieren und ausreichend Personal einzustellen liegt aber tatsächlich bei anderen. Diese Verantwortung spiegelt sich u.a. auch in dem Gehalt und den Bonuszahlungen besagter Personen wieder. Es gibt aber auch (wenige) lobenswerte Ausnahmen mit Vorbildfunktion: so gibt es Chefärzte, welche persönlich am Wochenende Dienste übernehmen und durch ihre Erfahrung und Reife eine tolle fachliche aber auch emotionale Hilfe sind.

Interessante Aufgaben

Das einzige Kriterium ist, dass der Laden läuft. Man fühlt sich häufig wie ein "ärztlicher Stationssekretär". Man muss sich um unglaublich viele nichtärztliche Dinge kümmern.

Gleichberechtigung

Ich habe diesbezüglich weder Positives noch Negatives gehört. Die Medizin ist weiblich. Entsprechend viele (und kompetente) Kolleginnen und Schwestern gibt es.

Arbeitsbedingungen

Die Arzt- und Schwesternzimmer sind zum Teil in einem desolaten Zustand. Kaputte Markisen bzw. Jalousien, undichte Fenster, alte durchgesessene Stühle, rostbraunes Wasser aus alten Hähnen. Viele Patientenzimmer entsprechen keinen modernen Standards mehr.
Interessant ist es auch, die Arbeitsplätze derer zu sehen welche nicht in der direkten Patientenversorgung arbeiten und diese mit seinem eigenen vergleicht... . Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass die Stationen teilweise renoviert wurden und werden und man das Gefühl bekommt, dass sich tatsächlich ganz langsam etwas bewegt.

Gehalt/Sozialleistungen

Es gilt der Tarifvertrag und damit das absolute Minimum. Während alle ab einen gewissen "Rang" Boni bzw. Poolbeteiligungen bekommen, erhält man z.B. als Assistenzarzt nichts. Man schwadroniert über die besondere Leistung der Assistenzärzte in schwierigen Zeiten, faktisch profitieren davon aber nur andere. Persönlich finde es es zwar einerseits völlig in Ordnung, wenn z.B. eine OÄ noch eine Poolbeteiligung bekommt, aber andere Berufsgruppen leer ausgehen zu lassen fördert eben auch nicht das Betriebsklima. Es handelt sich um eine unnötige Provokation, die man leicht umgehen könnte.

Image

Soweit ich das beurteilen kann sowohl unter Patienten als auch (potentiellen) Arbeitnehmern überwiegend schlecht. Die häufig schlechte Presse vermittelt den Eindruck, dass sich die Verantwortlichen wegducken.

Karriere/Weiterbildung

In meinem Fachbereich kommt man schnell an Grenzen. Es gibt keine Möglichkeit fachspezifische Zusatzqualifikationen zu erwerben. Man kann das natürlich in seiner Freizeit machen, jedoch wird man es (fast) nie anwenden und damit auch nicht wirklich lernen können bzw. auch schnell wieder vergessen. Erwerb von Kompetenzen sieht anders aus.
Die im Tarifvertrag vorgesehenen Fortbildungstage können nur mit Mühe genommen werden. Dies liegt v.a. an der dünnen Besetzung. Auch die Kosten werden nur zu einem geringen Teil übernommen.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe ehemalige Mitarbeiterin,
lieber ehemaliger Mitarbeiter,

vielen Dank für das umfangreiche Feedback und die Zeit die Sie sich genommen haben. Wir bedauern sehr, dass Sie in einigen Punkten unzufrieden sind. Die Meinung unserer Mitarbeiter/-innen ist uns sehr wichtig und hilft uns bei der stetigen Weiterentwicklung. Um auf Ihre Verbesserungsvorschläge ausführlicher eingehen zu können, möchten wir Sie gerne zu einem persönlichen und vertraulichen Gespräch einladen. Ihre Ideen und Vorschläge zur Verbesserung sind jederzeit willkommen - sprechen Sie uns gerne an und vereinbaren Sie einen Termin.

Erreichen können Sie uns unter der 07141-99-61001 oder per E-Mail: Phelina.Wagner@rkh-gesundheit.de


Mit freundlichen Grüßen

Roland Baier
Direktor Personal & Arbeit

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