Viel verschenktes Potenzial. Wer einen verantwortungsvollen und kreativen Job sucht, ist leider fehl am Platz
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gute Anbindung an den ÖPNV, flexible Arbeitszeiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schwieriges Stundensystem für Studierende, keine interessanten Aufgaben, fehlende Möglichkeiten zur Integration ins Unternehmen.
Verbesserungsvorschläge
Besonders in Zeiten, in denen viele Beschäftigte im Homeoffice sitzen, ist es essentiell, dass Kommunikationslinien besser koordiniert werden. Hier muss auf jeden Fall angesetzt werden. Auch finde ich es wichtig, dass mit Studis und deren Betreuungen regelmäßige Termine seitens HR stattfinden. Einerseits, um organisatorische und finanzielle Details für alle aktuell zu halten. Andererseits aber auch, um auch als Ansprechperson für Studis anwesend zu sein. Dies würde es vielen erleichtern, dass sie sich wohl und willkommen fühlen.
Arbeitsatmosphäre
Dadurch, dass der Sender sehr groß ist, kann es schnell entstehen, dass man sich etwas allein gelassen fühlt. Besonders im Homeoffice entsteht keine Bindung zur Arbeit, sondern ein reines Abarbeiten von To-Do's. Bei Pausen fühlt man sich direkt schlecht und "unproduktiv". Dennoch herrscht hier kein totales Klima der Angst und des Drucks. Nur wirklich gern arbeiten tut man dann auch nicht.
Kommunikation
Für mich persönlich eines der größten Probleme bei SRTL. Gefühlt gibt es keine klare Kommunikationslinie, mit der man alle Leute erreicht. Wichtige Infos gibt es mal in Standups, andere bekommt man dann nur über den Flurfunk mit, bei manchen Informationen ist dann sogar eine ganze Abteilung ratlos. Ähnlich ist es bei Themen, die nur Studierende betreffen. Das Wissen variiert dort von Ansprechperson zu Ansprechperson, zu manchen Themen haben 3 Studis 3 verschiedene Versionen gehört. Das schafft ein ungemein verunsicherndes Klima. Hier könnten Informationen in einem Newsletter, der nicht nur das Intranet zusammenfasst, von Hilfe sein. Da SRTL im RTL Intranet kaum auftaucht, fehlt nämlich eine zentrale Informationsquelle. In Bezug auf andere Themen finde ich, dass die HR mehr auf Studis und betreuende Personen zugehen muss. Damit diese sich nicht allein fühlen, sollte man Meetings mit beiden Gruppen veranstalten, damit sich Falschinformationen nicht verbreiten.
Kollegenzusammenhalt
Dieser hat sich sicherlich durch Corona verändert. Aber es scheint so, als hätte man keine klare Linie. Besonders Teilzeitkräfte, die nicht so viel da sind, bekommen in den seltensten Fällen ein Bild vom "großen Ganzen". Der Zusammenhalt mag sicherlich von Team zu Team unterschiedlich sein und kleine Abteilungen veranstalten sicherlich mehr Events zum Bonding. Es fehlt aber etwas größeres, das die Menschen zusammenbringt. Denn häufig wirkt es dann so, dass alle in ihrem Homeoffice sitzen und ihre Arbeit erledigen. Niemand ist jemandem wirklich böse und es wird sich auch geholfen. Aber ein Zusammenhalt, der auch ein Team stärker werden könnte, ist nicht bis kaum erkennbar.
Work-Life-Balance
Einer der Pluspunkte bei SRTL. Flexible Arbeitszeit ist möglich und auch machbar. Wenn jemand um 7 anfangen will zu arbeiten, geht das klar, wer um 9 anfängt auch. Auch ist die Auswahl Büro/Home-Office sehr großzügig.
Vorgesetztenverhalten
Ohne Probleme. Manchmal ist die Feedbacklinie jedoch zu groß und die Vorgesetzten nicht erreichbar. Wenn allerdings eine Antwort kommt, ist diese immer fair.
Interessante Aufgaben
Mag von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich sein. Dennoch gibt es mehrere Stellen in diversen Abteilungen, die leider nur Zuarbeit erledigen. Dass diese zu einem Arbeitsleben dazugehört, muss natürlich klar sein. Das Problem ist jedoch, dass es nicht förderlich ist, wenn diese repetitiven Aufgaben den Großteil der Stunden ausmachen. Studis sollten in ihren Werkstudierendenstellen auch die Möglichkeit erhalten, eigene Verantwortung übernehmen und gestalten zu können. Mit Stellen, die jedoch nur Basisarbeit erledigen und niemals die Chance auf eine verantwortungsvolle Aufgabe ermöglichen, scheint es eher so, als wolle man günstige Arbeitskraft für niedrige Aufgaben erhalten. Was ja funktioniert. Aber wer solche Stellen erledigt hat, wird danach keine Lust haben, weiter bei Super RTL zu bleiben.
Gleichberechtigung
In meinen Augen sind Studierende nicht wirklich auf einer Augenhöhe mit Festangestellten. Viele Benefits sind für Studis nicht erreichbar, manche Aktionstage ebenso. Außerdem wirken die Abteilungen nicht homogen, sondern unterteilt in beliebtere und unbeliebtere Abteilungen. Dass nicht alle gleich sein können, muss man nicht erklären. Aber besonders in Anbetracht des immer betonten "Eine Familie" passen manche Erkenntnisse nicht ganz ins Bild.
Umgang mit älteren Kollegen
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Arbeitsbedingungen
Als Laie kann ich sagen, dass die IT für mich ausreichend, aber nicht optimal sind. Viele Programme stammen gefühlt noch aus der Steinzeit und benötigen ewig um zu laden, sind dauernd absturzgefährdet und verlangsamen Arbeitsprozesse enorm. Das ist keine Schuld des Senders, sorgt aber für Unmut vor dem Rechner. Die Rechner sind von Person zu Person unterschiedlich alt, aber funktionieren. Persönlich hatte ich viele Technikprobleme, aber dort wurde zumindest schnell nach einer Lösung gesucht. Dass diese nicht immer funktioniert haben, war dann eine andere Sache.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dadurch, dass der Sender praktisch am ÖPNV angebunden ist, können viele Beschäftigte mit der Bahn pendeln. Großartige Innovationen im Bereich der Umwelttechnik kann ich nicht konstatieren, manche Entscheidungen verstehe ich persönlich nicht (keine Papierkörbe in Büros). Dennoch wird hier nichts grundlegend falsch gemacht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das unterdurchschnittliche Gehalt von aktuell 12,20 wird zum Glück ab Oktober erhöht. Dennoch gibt es in Bezug auf Studis immer noch viele Punkte, die das Arbeiten erschweren. Da es keine festen Stunden gibt, unterm Strich die Leute dennoch relativ fest eingeplant sind, werden vor allem Feiertage zur Herkulesaufgabe. Denn während Festangestellte sich auf diese freuen, stehen Studis vor der Wahl: Die dort ausfallenden Stunden auf andere Tage umwälzen oder weniger verdienen? Allein solche Fälle zeigen auf, dass das ach so flexible System an solchen Stellen eher hinderlich ist. Auch wäre es besser, einen wirklichen bezahlten Urlaub zu erhalten. Besonders wenn man bedenkt, wie abhängig der Sender von den unzähligen Studis ist, muss ein besseres System gefunden werden, wie man die Arbeitszeit organisiert bekommt. Denn solche Hindernisse gepaart mit einem (ab Oktober) okayen, aber bei weitem nicht tollen Gehalt, rücken die Arbeit in ein schlechtes Licht.
Image
Ich finde, dass sich Super RTL etwas besser nach außen präsentiert und eine gewisse Diskrepanz zwischen Image und Realität herrscht. Diese ist jedoch nicht riesig. Allerdings bin ich skeptisch gestimmt, wie sich das Image verändern könnte, wenn Auswirkungen der Fusion mit RTL bemerkbar werden. Denn dann könnte Super RTL nur die "Resterampe" werden und das Image sichtlich an Wert verlieren
Karriere/Weiterbildung
Es gibt zwar Traineestellen, die ausgeschrieben werden, man hört jedoch häufiger dann, dass diese unter der Hand schon besetzt werden und die Ausschreibung ausschließlich pro forma existiert. Persönlich sehe ich auch wenig Chancen für Weiterbildung. Es fehlen gezielte Angebote, die einem diese Chance geben. Im Intranet finden sich Kurse, die aber auch weniger als Weiterbildung gesehen werden können.