Leistung zählt nicht, Veränderung nicht erwünscht, oft ein Kampf gegen Windmühlen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt gute Projekte und vielfältige Tätigkeitsfelder. Arbeitszeit und Gehalt stimmen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Förderung der ewig Gestrigen. Den fehlenden Mut, auch mal Leute einzustellen, die neben der Spur denken. Das Festhalten an alten Zöpfen und Strukturen. Dass leitende Angestellte wie die Axt im Walde herrschen können und nichts zu befürchten haben. Wer unbefristet angestellt ist, kann machen, was er will.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen sollte viel mehr den Fokus auf die Leistung der MA legen. Wer ist gut fürs Unternehmen? Wer ist gut für die ARD? Wer bringt den rbb nach vorn? "Lowperformer" müssten auch mal konsequent abgestraft werden - auch (oder vor allem) wenn sie in Führungspositionen sitzen. Der Output ist hier zuweilen gering. Abstellgleise werden geschaffen, weil man nicht weiß, wie man Lowperformer loswerden soll, für hohes Gehalt. Einfach mal mutig sein. Stattdessen ... Naja, ich habe weiter oben alles beschrieben.
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht hoher Druck. Nach außen soll das Bild gut sein. Innerhalb der Organisation werden neue Ideen blockiert. Es gilt die Stellung/der Status. Neue Ideen werden schwer zugelassen, wenn sie nicht von den richtigen Leuten kommen. Das gehobene Management verhält sich nach dem Motto der Krähen. Die eine hackt der anderen kein Auge aus.
Kommunikation
Doppelzüngig. Es wird nach Motivation und Veränderung gerufen, aber in Wirklichkeit wird diese nicht gewünscht. Es soll alles bleiben wie es ist. So läuft auch die Kommunikation. Man hält sich im Kleinen auf.
Kollegenzusammenhalt
So und so. Es gibt üble Intrigen, vor allem wenn fleißige Kollegen die Komfortzone der "Behäbigen" stören. Da wird schon mal getuschelt und wenn nötig auch zu härteren Methoden gegriffen. Hauptsache, man hat weiterhin seine Ruhe. Das höhere Management bekommt sowas gar nicht mit oder befördert es noch. Hörigkeit nach oben, treten nach unten. Da laufen die Reformwilligen schon mal vor die Wand. Es gibt aber auch gute Teams mit funktionierender Zusammenarbeit. Das soll nicht verschwiegen werden.
Work-Life-Balance
Die stimmt im Allgemeinen. Geregelte Tarife, geregelte Arbeitszeiten ...
Vorgesetztenverhalten
Wenn ich aufzähle, was mir schon alles versprochen wurde. Gehalten wurde nichts. Im Gegenteil. Beschwerdemanagement unterirdisch. Bestraft wird am Ende der, der kritisiert hat. Führungskräfte werden einfach umgesetzt, wenns mal woanders nicht so gut läuft. Das ist extrem demotivierend.
Interessante Aufgaben
Ich halte es persönlich für ein Geschenk, für den ÖRR arbeiten zu dürfen. Gesellschaftliche Relevanz ist enorm hoch. Das Aktionsfeld sehr breit. Interessant in jedem Fall.
Gleichberechtigung
Es wird gemauschelt, bis der Arzt kommt. Fürsten wahren ihre Gebiete. Da soll lieber der ganze Laden untergehen, bevor vom eigenen Acker was abgegeben wird. Stellen werden unter der Hand vergeben - egal, ob sie ausgeschrieben sind oder nicht. Mitarbeiter aus der Personalabteilung urteilen nach Sympathie und machen gegen Kollegen Stimmung.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier sind eher die Jüngeren/Frischeren im Nachteil. Sie bekommen Daumenschauben und Sätze wie "Das war schon immer so". Neue Methoden sind nicht erwünscht. Alte "SFBler" schauen immer noch mit gewisser Arrgoanz auf ehemalige "ORBler". Das ist echt peinlich.
Arbeitsbedingungen
Sind sehr unterschiedlich. Ich war zufrieden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vorhanden.
Image
Tja, das Image der ÖRR ist sehr angekratzt. Ich weiß von guten Aktionen, um mit Zuschauern in den Kontakt zu treten und teilhaben zu lassen. Ich weiß aber auch von ganz entgegengesetzem, arroganten Verhalten, das dem Image sicher nicht gut tut.
Karriere/Weiterbildung
Hängt von der Förderwilligkeit der Führungskraft ab. Möglichkeiten, zu lernen, sind gegeben. Die Karriereleiter wird jetzt aber nicht allen, die eine verdient haben, hingehalten. Auch hier gilt: Wer den geliebten Alltag stört, soll lieber nicht Karriere machen, sondern gehen.