Lege keinen Wert auf die Qualität Deiner Arbeit, solange du funktionierst und überhöre alle politischen Themen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Alle Personalrecruiter und HR Kollegen, die ich kennen lernen durfte, waren durchweg aufmerksam und nett. Die jährliche Veranstaltung ist ein Erlebnis und die Home Office Möglichkeiten sowie Teilzeitangebote sind mitarbeiterfreundlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die inhabergeführte Struktur wird nach Außen hin so verkauft, dass die Mitarbeiter recht autark handeln können und viel Raum für kundenorientierte Lösungen ist - das hat sich in der Praxis leider gar nicht abgebildet. Der Bereich Media wird ausschließlich auf bestmöglichen Gewinn gefahren und ignoriert mögliche andere Wege, die den Kunden zufriedener machen würden. Viele Kollegen zeigen Burnout Anzeichen und die Wertschätzung insgesamt fehlt ganz stark.
Verbesserungsvorschläge
Die Geschäftsführer untereinander sollten sich nicht bekriegen und darauf achten, wer was wie wo besser macht, sondern sich gegenseitig unterstützen und die Agentur gemeinsam nach vorne treiben. Die aktuelle Unternehmensstrategie scheint kaum nachhaltiger Natur zu sein, sondern fixiert auf den schnellen Gewinn. Mitarbeiterumfragen sollten ernster genommen werden. Es sollte tiefer in einzelne Agenturen/Bereiche geschaut werden, vielleicht mit einer neutralen Person, um Probleme zu erkennen und die Situation zu verbessern.
Arbeitsatmosphäre
Riesiges Haifischbecken mit heikler Politik auf oberen Ebenen, da die Agentur aus einzelnen GmbHs besteht mit je eigenen Geschäftsführern, die sich untereinander bekämpfen und dadurch wenig auf die unteren Ebenen achten wollen.
Kommunikation
Aufgrund der Struktur im Unternehmen wird kaum kommuniziert - zumindest Abteilungs-übergreifend.
Kollegenzusammenhalt
Solange man in seiner eigenen GmbH ist und kein Pech mit seinem Team hat, ganz gut. Aber auf die Hilfe von Kollegen in anderen Bereichen kann man sich nicht verlassen - "auf welche Kostenstelle darf ich meine 5 Minuten Beratung verrechnen?"
Work-Life-Balance
Meine persönliche Erfahrung ist: Da muss man selbst drauf achten - die Vorgesetzten machen das nicht.
Vorgesetztenverhalten
Die GFs führen ihre eigenen Kämpfe. So können die Vorgesetzten in den Stufen darunter mit ihren Mitarbeitern fast machen, was sie wollen, ohne dass sich die Geschäftsführung einsetzt.
Interessante Aufgaben
Mediaplanung an sich ist sehr linear, in den kreativen Abteilungen sieht das sicherlich anders aus.
Gleichberechtigung
Meine Erfahrung: Die Teams, die ich kennenlernen durfte waren teilweise sehr frauen- und ausländerfeindlich. Wenn man in der Hierarchie weiter unten ist, hat man wohl nichts zu melden. Wenn man auf höherer Ebene ist, kommt es darauf an mit wem man gut steht und ob man ein Mann ist - da zählt die Qualität der Arbeit kaum.
Umgang mit älteren Kollegen
Da habe ich nur einmal einen unschönen Fall mitbekommen, ansonsten waren die älteren Kollegen eher diejenigen, die mehr zu sagen haben.
Arbeitsbedingungen
Schöner Standort, schöne Büros - leider keine Klimaanlage und somit im Sommer unerträglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt Fair Trade Produkte in der Cafeteria, aber in den Büros wird kaum auf die Umwelt darauf geachtet (überflüssiges Drucken, Heizen mit geöffnetem Fenster). In den 2 Jahren, in denen ich da war, gab es keine öffentliche Aktion oder einen Aufruf zur Aufklärung von besserem Umgang mit der Umwelt.
Gehalt/Sozialleistungen
Betriebliche Altersvorsorge, Gewinnbeteiligung - alles möglich. Mein Gehalt war gut. Beförderungsmöglichkeiten sind schwieriger, je nach Team.
Image
In den Fluren wird sich größtenteils beschwert. Mir persönlich ist niemand begegnet, der wirklich zufrieden war. Viele Kunden beschweren sich über die schlechte Qualität (zumindest im Bereich Media).
Karriere/Weiterbildung
Kommt auf den Vorgesetzten an, aber Möglichkeiten gibt es.