Auf einem guten Weg - doch Perspektiven (Karriere / Gehalt) bieten!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dientwagenregelung (immer neue Modelle / kurze Laufzeit), Innovationscharakter (das Unternehmen entwickelt sich ständig weiter und so bekommt man immer neue Anreize in der Arbeit), Vertrauensarbeitszeit, Markenauftritt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Perspektiven in der Karriere, finanzielle Entwicklungsmöglichkeiten, IT Struktur sowie z.T. Betriebsräume (abgesehen von der Hauptverwaltung)
Verbesserungsvorschläge
Ausweitung der jährlichen Gehaltsanpassungen auf alle Ebenen (nicht nur operative Mitarbeiter) ; Entwicklungswünsche der Mitarbeiter ernst nehmen ; Bonusmodelle transparenter bzw. unkomplizierter machen oder Fixum erhöhen;
Möglichkeit fürs Homeoffice (Filialleiter - Erreichbarkeit wird ja auch erwartet)
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt gut. Feedback im Alltag könnte ausgeprägter sein, aber grundsätzlich gibt es ausführliche Jahresreviews auf allen Mitarbeiterebenen. Ich konnte mich immer vertrauensvoll an die nächste Ebene wenden - fairer Umgang.
Kommunikation
Diesen Punkt muss ich aufteilen: Meetings über Ergebnisse etc. fanden in meinem Bereich regelmäßig statt und wurden auch von mir mit meinen Mitarbeitern eingehalten.
Der generelle Informationsfluss ist verbesserungswürdig. Entweder erhält man (nach Einführung!) zu Neuerungen ein mehrseitiges PDF mit dem man sich dann selber beschäftigen kann oder man muss versuchen sich in Massentelefonkonferenzen einzuwählen, die aber aufgrund der Anzahl der Teilnehmer nicht zielführend sind. Zudem gibt es zu viele Wege der Kommunikation (Email, Intranet, Office Tools (Teams) ...), so dass hier die Gefahr besteht, dass schnell was untergeht.
Kollegenzusammenhalt
Hier hatte ich auf gleicher Hierarchie-Ebene einen tollen Zusammenhalt. Wir haben uns gegenseitig motiviert, unterstützt und auch z.T. privat etwas unternommen. Innerhalb der Stationen ist dies sehr unterschiedlich, da es auch unterhalb der Kollegen um "Wettbewerb" geht. In meiner Station gab es jedoch immer ein harmonisches und vertrauensvolles miteinander.
Work-Life-Balance
Für mich in den letzten Jahren dank Vertrauensarbeitszeit gut. Jedoch haben die meisten Stationen 365 Tage im Jahr geöffnet, was eine sorgfältige Schicht- und Urlaubsplanung voraussetzt. Natürlich geht man hier auch Kompromisse ein und muss auch als Führungskraft mal an Wochenenden oder für eine Ganztagsschicht ran, wenn es zu Ausfällen in der Belegschaft kommt. Grundsätzlich ist die Urlaubsplanung aber frei gestaltbar und ich musste hier nie Kompromisse eingehen. Negativ: es wird zwar nicht offiziell kommuniziert, aber man erwartet von Filialleitern ständige Erreichbarkeit. So wird man auch am Feierabend/WE aus der Zentrale wegen Lappalien angerufen.
Vorgesetztenverhalten
Insgesamt gut. Zum Teil hätte ich mir zeitnaheres Feedback erwünscht. Bestimmt Themen müssen mehrfach angesprochen werden, bis man Unterstützung oder eine Rückmeldung bekommt. Auf der anderen Seite konnte ich viele Dinge selber entscheiden und regeln ohne ständig Rechenschaft leisten zu müssen.
Interessante Aufgaben
Als Stationsleiter steht einem die Einteilung der Aufgaben weitestgehend frei, wird jedoch durch den Alltag bestimmt. Da es relativ viele "Säulen" gibt (Coaching / Entwicklung der Mitarbeiter, Vertrieb, Flottenplanung, Verkaufsförderung, Prozesskontrolle, Kundenzufriedenheit,...) bleibt meistens ein Bereich auf der Strecke, da man natürlich auch ins Vermeitgeschäft eingebunden ist.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung sehe ich ganz klar gegeben. Beim Wiedereinstieg nach Elternzeit liegt es an dem Umfang der Stunden bzw. der Verfügbarkeit am ursprünglichen Arbeitsort. Gerade operative Kräfte, die kürzer treten wollen müssen mit Kompromissen leben (Filialwechsel). Dies mag in der Hauptverwaltung anders sein.
Umgang mit älteren Kollegen
Generell sind im Stationsnetzwerk eher junge Menschen angestellt. In meiner Region gibt es aber insbesondere unter den Filialleiterkollegen auch langjährige Mitarbeiter.
Arbeitsbedingungen
Die IT Infrastruktur außerhalb von Pullach ist z.T. miserabel. Hier erwarte ich von einem Marktführer einfach mehr Investitionen und regelmäßigen Austausch. Es gab leider nicht einen einzigen Tag, an dem in meiner Filiale jeder Arbeitsplatz einwandfrei funktionierte. Sicherlich waren dies manchmal Kleinigkeiten oder übergeordnete Systeme (z.B. Bezahlsysteme), aber im Laufe der Zeit war das einfach irgendwann nervig. Support aus der IT erhält man nur über ein Ticketsystem. Hier ist die Zeit bis zur Rückmeldung zwar deutlich besser geworden, aber in dringenden Fällen ist man erstmal auf sich alleine gestellt oder man wartet z.T. Wochen auf Hardware Austausch bei defekten.
Arbeitsplätze könnten vor Allem aus Sicht der Gesundheitsförderung optimiert werden, vor Allem die Counter lassen keine Verstellung zu. Backoffice Schreibtische sollten höhenverstellbar sein. Grundsätzlich merkt man, je kleiner die Filiale oder je weiter weg von der Hauptverwaltung bzw. einer Regionalleitung desto länger wartet man auf Renovierungsmaßnahmen etc. Große Flagshipstationen werden nahezu jährlich umgebaut wohingegen Kleinstadstfilialen noch immer mit alter CI geschmückt sind. Wertschätzung = 0
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Stationsalltag liegt dies in der Verantwortung der Filialleiter. Hier habe ich weitestgehend mein bestes gegeben. Aber Sixt ist Mobilitätsdienstleister und somit per se nicht besonders umfeltfreundlich ;-) (Hier zähle ich auch den Reinigungsaufwand für die Fahrzeuge, Transferfahrten etc. hinzu ) .Es wird jedoch nahezu Papierlos gearbeitet und ein Großteil aller Prozesse ist digital.
Soziales Engagement wird jedoch groß geschrieben und durch die Initiative "Tränchen trocknen" durch Frau Sixt vorbildlich gelebt. Auch Mitarbeiter haben die Chance sich während der Arbeitszeit sozial zu betätigen.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier wird man im unteren Management leider kurz gehalten. Das Grundgehalt ist okay, jedoch gibt es hier so gut wie keine Anpassungen. In sieben Jahren habe ich eine Gehaltsanpassung bekommen. Bei meinen Mitarbeitern sah dies anders aus, hier war es möglich die Gehälter jährlich (wenn auch im geringen Maße) anzupassen und so auf steigende Lebenskosten zu reagieren.
Für die Führungskraft gibt es verschiedene variable Bonusmodelle, deren Berechnung z.T. recht kompliziert ist. Hinzu kommt dabei eine fehlende Transparenz bzw. die Möglichkeit, die Variablen komplett eigenständig durch gute Arbeit zu beeinflussen und man muss letzten Endes glauben, was durch die Hauptverwaltung "errechnet" bzw. festgelegt wird. Mit dem Ergebnis, dass man leider trotz eines guten operativen Monats an den Einstiegshürden zur variablen Vergütung scheitert.
Image
Sixt wird in der Außenwelt als innovativ, provokant (positiv) und sicherer Arbeitgeber wahrgenommen. Dies stimmt auch mit der Realität überein. Insgesamt habe ich immer positiv hinter dem Unternehmen gestanden, wenn es im privaten um Gespräche über die Arbeit ging.
Karriere/Weiterbildung
Hier gilt leider, es wird viel darüber geredet, aber zu wenig umgesetzt. Schon im Einstellungsgespräch wird einem eine "Leiter-Karriere" in Aussicht gestellt, wenn man den Weg gehen möchte . Äußert man dann seinen Willen zur Weiterentwicklung, wird dies zwar registriert, aber im Nachgang hört man einfach nichts (auch wenn der Vorgesetzte es sich nicht vorstellen kann, wäre eine ehrliche Meinung / Feedback besser als gar keines) Letztlich war dies der Hauptgrund für meinen Wechsel.