Hier dauerhaft bestehen? Privatleben adé!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Flexibles, selbstbestimmtes Arbeiten
- schnelle Reaktionszeiten bspw. bei Beschaffung von Arbeitsressourcen
- guter Zusammenhalt der Kollegen
- unterschiedlichste (namhafte) Kunden und Einblick in alle Unternehmensstrukturen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Vertrauensarbeitszeit ist mehr ein Freibrief für "du arbeitest jederzeit länger als 40h/Woche und erfasst es nicht"
- der Kunde ist König, da muss dann eben auch damit gerechnet werden, dass freitags oder feiertags kurzfristig Wochenendarbeit angekündigt oder 21 Uhr nochmal angerufen wird
- Art des Bonus-Systems sorgt oft für Spannungen
- Gehaltsentwicklung sehr intransparent und weit unter Durchschnitt
Verbesserungsvorschläge
Fach- und Führungspositionen müssen klar getrennt werden - Führungskräfte müssen Team führen und fördern.
Einhaltung der gesetzlich festgelegten maximalen Arbeits- und Ruhezeiten.
Gehaltsanpassung an Branchendurchschnitt - so könnten viele Abwerbungen vermieden werden.
Arbeitsatmosphäre
Dem Kunden wird oft das Blaue vom Himmel versprochen und der Berater muss zusehen, dass dies fristgerecht umgesetzt wird. Ist man nicht bereit rund um die Uhr am Diensthandy/Outlook-Eingang zu hängen wird man schnell der "faule Außenseiter".
Kommunikation
Teamabhängig - entweder völlig transparent was Entscheidungen angeht oder so lange schweigsam, bis man Themen/Umstände anspricht, die man von anderen Teams erfahren hat. Generell versackt vieles im mittleren Management und wird nicht weiterkommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Ohne diesen Zusammenhalt, würde die Firma wohl kaum noch bestehen. Was kann einem schon über 14-stündige Arbeitstage oder Wochenendarbeit mit völlig ungeregelten Arbeitszeiten hinweghelfen.... Kollegen, die im selben Boot sitzen. Zusammenhalt zum überwiegenden Teil sehr gut.
Work-Life-Balance
Fremdwort - Wenn man nach 9h Stunden nach Hause möchte, wird man von einigen Kollegen schief angesehen oder es fallen gehässige Kommentare. Bett im Büro oder in der Zeit zwischen Arbeitsende und -beginn im Grunde nur schlafen sind leider keine Seltenheit. Einige ältere Kollegen berichten relativ gleichgültig von eigenen Trennungen/Scheidungen aufgrund der vielen Arbeit.
Vorgesetztenverhalten
Fachlich mögen die Vorgesetzten meist überzeugen, geht es aber um Führung und Förderung des eigenen Teams, gibt es einfach zu wenig Ressourcen. Teamleiter sind zu 100% in Projekten eingebunden und haben schlicht keine Zeit um Führungsaufgaben zu erledigen. Daher werden viele Personalthemen gerne mal ausgesessen oder ein generalisierendes "Das ist jetzt so, da kann ich nichts machen" vorgeschoben.
Interessante Aufgaben
Die unterschiedlichen Kunden und deren Portfolios sind sehr interessant. Man erhält durch die Arbeit tief in den SAP-Systemen einen umfassenden Einblick in die Unternehmen. Leider wird die Projektarbeit oft von "Das haben wir schon immer so gemacht"-Verhalten eingeschränkt und neue Konzepte oder Entwicklungen sehr selten dokumentiert oder übertragen.
Gleichberechtigung
Frauen in Führungspositionen sind eine Seltenheit. Offener Sexismus seitens des Managements auch bei größeren firmenweiten Veranstaltungen. Innerhalb der Berater-Teams herrschte jedoch vollkommene Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden hauptsächlich wegen Ihrer Erfahrung geschätzt und von der Rente abgehalten.
Arbeitsbedingungen
Mittlerweile fast überall Klimaanlagen. An manchen Standorten sehr hallende Büros, was die vielen Skype-Sessions nicht angenehm macht, wenn 4 Leute gleichzeitig reden. Es gibt kostenlosen Kaffee und Softgetränke, sowie ab und zu eine Mahlzeit spendiert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Kaum Maßnahmen, um Bewusstsein zu entwickeln.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich für die Branche und die meisten Standorte . Gehaltssprünge nach Traineephase kaum spürbar. Es wird gelockt mit Boni und Dienstwagen. Teambudget wird gern an ältere Kollegen verteilt und jüngere Kollegen müssen mit kleinerem Anstieg leben. Bei Unzufriedenheit wird man schnell mundtot gemacht.
Image
Es schwirrte oft das Wort "Migrationsdiscounter" im Raum.
Karriere/Weiterbildung
Trainee, Junior, Consultant, Senior - alles was darüber hinausgehen soll, ist nicht transparent geregelt oder offengelegt. Weiterbildung in Form von selbstständigem E-Learning. Es wirkte als ob Mitarbeiter bloß keine offiziellen Zertifikate erhalten sollten, damit sie auf dem Markt nicht so schnell an Wert zunehmen und so an die Firma gebunden bleiben.