Seit 18 Monaten im Abwärtstrend
Gut am Arbeitgeber finde ich
- das einem grundsätzlich viel zugetraut wird und man immer wieder mit neuen und interessanten Aufgaben konfrontiert wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- absolut unrealistische Terminschienen bzw. Zielvorgaben für so ziemlich alle Projekte
- Abteilungsleiter die die Visionen/Ideen seitens des Top Management ungefiltert durchgeben und die Last so bei den Mitarbeitern abladen
- Man hat aktuell das Gefühl das die Geschäftsleitung nicht mehr weiß wo sie mit dem Unternehmen überhaupt hin möchte? Was sind die Ziele? Welche Strategie wird verfolgt? Viele Aktionen gleichen Panik-Reaktionen (Getätigte Aussage werden von einer Woche auf die nächste revidiert, Reihenweises Aufsetzen von Projekten ohne realistische Ziel, etc.).
- Als Mitarbeiter wird man als "selbstverständlich" eingestuft. Auf die Idee das es einem Mitarbeiter nicht gut gehen könnte bei den laufenden Umstrukturierungen (vor allem bei keiner Kommunikation dazu), kommt niemand - man kommt sich wie eine Ressource vor, die verbraucht werden kann. Es fehlt die generelle Wertschätzung seitens der GL ggü. den Mitarbeitern.
- Wenn etwas schief läuft, wird zu aller erst viel Zeit mit der Suche nach dem Schuldigen verbracht, die Ursachenforschung fällt hinten runter. Die Geschäftsleitung ist natürlich unfehlbar.
- Generell autokratischer Führungsstil seitens der GL
- Wertschätzung ggü. externen Partnern ist nicht vorhanden, es sei denn sie sind Kunden.
Verbesserungsvorschläge
- Mitarbeiter nicht mehr als selbstverständlich hinnehmen.
- Nicht jede Vision der GL blind ins Unternehmen drücken, sondern versuchen die vorhandenen Probleme zielgerichtet anzugehen.
- Projekte mit vernünftigen Terminschienen versehen und dann auch durchziehen! Viel zu häufig werden Projekte mit einer Terminschiene versehen, die dessen scheitern von vornherein klar ersichtlich machen. Nach 20% Zielerreichung wird das Projekt dann abgeblasen und die Schuld wird den Teilnehmern zugeschoben.
- Klar kommunizieren, was denn jetzt überhaupt der Plan des Unternehmens ist?
Arbeitsatmosphäre
Seit ca. 18 Monaten unterirdisch. Lob von Vorgesetzten existiert nicht mehr (was u.a. daran liegt, das jeder Vorgesetzte der etwas getaugt hat gegangen wurde oder selbst ging), wenn überhaupt wird man für Dinge, für die man selbst nichts kann, oder die getan wurden um die wahnwitzigen Vorgaben der GL bestmöglich zu erreichen, zusammengestaucht.
Kommunikation
Es existiert aktuell keine Kommunikation seitens der GL Richtung Belegschaft, die über das weitergeben von Visionen o.ä., oder gelegentlichen Rügen hinaus geht. Als Mitarbeiter ist absolut unklar worauf die Unternehmensstrategie oder Zielsetzung aktuell basiert.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist im Großen und Ganzen sehr gut und einer der wenigen Gründe wieso ich noch immer bei Sortimo bin. Leider zeichnet sich seit längerem ab, dass viele der guten Kollegen gehen und es bleiben nur die, die dann Dienst nach Vorschrift leisten oder nichts besseres finden.
Work-Life-Balance
Urlaub kann jederzeit genommen werden und auch die Arbeitszeit kann bei Gleitzeit recht frei ausgelegt werden. Leider kennt Sortimo aber immer nur "Mehr". Sobald man als Mitarbeiter einigermaßen kompetent wirkt wird man einfach mit immer mehr Themen/Aufgaben eingedeckt. Die Versuche bzw. "Hilferufe" Richtung Vorgesetzten, da die Arbeit nicht mehr vernünftig erledigt werden kann, verhallen alle ungehört. Man kriegt dann aber eine auf den Deckel, wenn Aufgaben nicht erreicht werden.
Vorgesetztenverhalten
Wie bereits erwähnt hat die Geschäftsleitung es geschafft fast alle Vorgesetzten die wahre Führungspersonen dargestellt haben aus dem Unternehmen zu werfen, oder diese haben (verständlicherweise) von selbst aufgegeben. Was bleibt ist ein Luftleerer Raum ohne wirkliche Führung, in dem die Visionen der GL - egal wie unrealistisch diese auch sind - einfach nach unten durchgereicht werden.
Interessante Aufgaben
Generell erhält man viele interessante Aufgaben, die auch ein großes Maß ab Abwechslung bieten. Wie oben bereits erwähnt, erhält man jedoch immer mehr Themen und Aufgabenbereiche, sobald man ein gewisses Maß an Kompetenz ersichtlich ist. Das Wegfallen von anderen Aufgaben im Gegenzug ist nicht vorgesehen.
Gleichberechtigung
Generell bemüht sich das Unternehmen (insbesondere die HR-Abteilung) um Gleichberechtigung, man hat jedoch immer wieder das Gefühl, dass diese auf verlorenem Posten kämpft. Gewisse Personen machen aus ihrem veralteten Werte-System keinen große Hehl (div. Witze, etc.).
Umgang mit älteren Kollegen
Meinem Eindruck nach haben ältere Kollegen keine Nachteile. Trotzdem zählt rein die Leistung, d.h. auch langgediente Kollegen werden ohne mit der Wimper zu zucken entlassen.
Arbeitsbedingungen
Generell okay, wenn gleich, aufgrund der Großraumbüros, auch sehr laut. Eine Kantine existiert allerdings nicht und auch die Ausstattung an sich ist eher als Standard zu bezeichnen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf dem Papier ja, in der Praxis nein - nur der Profit zählt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das bezahlt Gehalt entspricht dem Durchschnitt. Sozialleistungen gibt es im Umfang des gesetzlichen Rahmens, eines 13. Monatsgehalts und einer betrieblichen Altersvorsorge. Die Gehälter werden pünktlich ausbezahlt.
Image
Momentan ist das Image verheerend, was sich das Unternehmen insbesondere das Top Management aber selbst zuzuschreiben hat, durch den Rauswurf div. Abteilungsleiter, wahnwitzigen Zielvorgaben, die wöchentlich wechseln und absoluter Unklarheit wie es weitergeht. Man wird als Mitarbeiter inzwischen auch von Unternehmensfremden angesprochen, was denn "bei uns los sei?"
Karriere/Weiterbildung
Sofern man gute Leistungen zeigt und die richtigen Personen einem zugetan sind, kann man durchaus Karriere machen. Leider erfolgt das ziemlich willkürlich und in der Regel ist gutes Ansehen/sich gut verkaufen zu können beim Top Management wichtiger, als tatsächliche Fähigkeiten und Leistungen. Davon abgesehen wird man genauso schnell fallen gelassen, wie man befördert wurde.