Es brauchte Zeit um darüber hinweg zu kommen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Aufgabenvielfalt und Verantwortungen die bereits ein Praktikant erhält.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ungerechtfertigtes schlechtes Arbeitszeugnis, was in der Personalerbranche einschneidende Konsequenzen haben könnte. Ich bin bei vielen oberen Punkten bereits auf meine Kritikpunkte eingegangen. Die psychische Belastung durch diese insgesamt 5 Monate zog sich bis zu meinem nächsten Praktikum. Ich habe bereits im weiteren Studium mein Selbstbild wieder schärfen und aufbauen können durch zahlreiche Erfolge, aber erst über ein Jahr später (in meinem jetzigen Praktikum), kann ich sagen, dass ich über diese Erfahrung fast hinweg bin. Hier wird mir gezeigt, dass ich ein intelligenter, wertgeschätzter und wertvoller Mitarbeiter bin und es macht mir tatsächlich Spaß. A
Verbesserungsvorschläge
Informieren über die Psychologie und die einwirkenden Effekte in der Personalabteilung bzw. in Führungspositionen. z.B. Rosenthal-Effekt. Weiterhin sollte der Mensch und dessen Arbeitsleistung wertgeschätzt werden (und ja auch bei einem Praktikanten). Es sollte ein höheres Bewusstsein für die individuellen Folgen geben, die bei einem jungen Menschen ausgelöst werden können, der sich noch vor dem Beginn seines Berufslebens befindet. Höhere Mitarbeiterzufriedenheit bringt einem auch produktive Mitarbeiter, die das Unternehmen weiter bringt und ich glaube dieser Punkt wird bei der Sparkasse (in vielen anderen Unternehmen auch) nicht gesehen.
Arbeitsatmosphäre
Allein scheinen sehr nett zu sein. Die für mich zuständigen Kollegen waren es zu Beginn auch. Es gibt allerdings nichts schlimmeres, als höflich und nett behandelt zu werden, aber permanent das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man alles falsch macht und einfach gesagt "dumm ist". Wenn einem gesagt wird, dass man gemocht wird und es quasi nur an den fachlichen Kompetenzen liegt, dann stellt man als junge Praktikantin, die das erste mal den Beruf ihres Studiums kennen lernt schnell alles in Frage und es passiert schnell dass der eigene Selbstwert stark angegriffen wird. Meine Mittagspause verbrachte ich irgendwann lieber allein auf dem Bahnhofsvorplatz, als mit meinen Kollegen. Hinzufügen möchte ich, dass die Kollegen außerhalb meines Büros immer freundlich zu mir waren und ich hatte keine Angst bei den Aufgaben von ihnen mal einen Fehler zu mache bzw. Rückfragen zu stellen. Da ich aber die Hauptzeit nur in meinem Büro war, gibt es hier auch nur einen Stern. (Keine Berücksichtigung der restlichen Mitarbeiter der Abteilung in der Bewertung)
Kommunikation
Wenn denn mal geredet wurde, dann war die Kommunikation recht klar, wenn man es versteht verdeckte Botschaften aufzunehmen.
Kollegenzusammenhalt
Es gab schon einen Zusammenhalt in der Abteilung und auch in den einzelnen Untergruppierungen. Allerdings kam mir alles sehr oberflächlich vor. Ich hatte auf jeden Fall nicht das Gefühl, dass ich mich an jemanden hätte wenden können und meine problematische Situation hätte verbessern können, was positiv betrachtet wiederum für einen guten Zusammenhalt der Abteilung spricht. Vielleicht war ich aber auch zu einfach zu ängstlich und zu unsicher, weil ich so klein gehalten wurde.
Work-Life-Balance
Zeitweise machte ich zahlreiche Überstunden und war mit am längsten im Büro. Später wurden mir manchmal einfach keine Aufgaben mehr zugeteilt, was ich als unglaublich belastend und niederschmetternd empfunden habe. Da waren mir teilweise Hilfsaufgaben, wie 500 Blatt nachlegen, wenn der Drucker so weit war, lieber. Mein Privatleben war auch sehr durch die Arbeit gestört, da es irgendwann soweit ging, dass ich nicht mehr schlafen gehen wollte aus Angst, am nächsten Tag wieder auf Arbeit gehen zu müssen. Ich stand also unter einer extremen psychischen Belastung und chronischem Schlafmangel.
Vorgesetztenverhalten
Die Beziehung zu meinen direkten Vorgesetzten war äußerst schwierig und kompliziert. So hatte ich Angst Fragen zu stellen, wurde panisch, wenn ich Fehler machte und hatte das Gefühl nichts richtig machen zu können bzw. keine Wertschätzung (nur Kritik) entgegen gebracht zu bekommen. Ein Monat vor Ende des Praktikums fasste ich den Mut und führte mit meiner einen direkten Vorgesetzten ein Gespräch und teilte ihr mit, wie ich mich fühlte. Bei mir eingebrannt hat sich folgendes: "wir trauen dir einfach keine Aufgaben zu, wir hatten noch nie solche Probleme mit einer Praktikantin". Ich habe es geschafft für mich einzustehen und zu sagen, dass ich weiß, dass ich keinesfalls dumm bin und es sein kann, dass mir die zugeteilten Aufgaben nicht liegen. Ich habe sie gebeten mir eine Chance zu geben und mir andere Aufgaben zuzutrauen. Ich habe darauf hingewiesen, dass die restliche Abteilung mit der Erledigung meiner Aufgaben stets zufrieden war. Nach diesem Gespräch wurde es tatsächlich besser und am Ende hat mir diese Kollegin auch ein positives Feedback gegeben im Gegensatz zu der anderen Kollegin, die meine Motivation in Frage gestellt hat.
Interessante Aufgaben
Meine Verantwortungsbereiche und Aufgaben waren für mich die ersten zwei Monate sehr spannend und machten mir viel Freude. Als es so problematisch wurde und ich manchmal keine Aufgaben mehr übertragen bekommen habe wurde es natürlich weniger interessant, bis gar nicht.
Gleichberechtigung
Mir wurde schnell das "Du" von den Kollegen im Büro angeboten. Ansonsten hatte ich einerseits das Gefühl, dass eine gleichwertige Arbeitsleistung zu einem fest eingestellten Mitarbeiter von einer Praktikantin erwartet wird, man aber nicht wie ein vollwertiger Mitarbeiter behandelt wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Dazu kann ich nicht viel sagen. Die eine ältere Kollegin hat zum 60. Geburtstag einen Besuch unserer Chefin erhalten, was für den Umgang und die Wertschätzung spricht.
Arbeitsbedingungen
Es war alles gegeben und vorhanden, was man gebraucht hat, außer eine Klimaanlage. (Die besaß nur die Chefin)
Bei 35 Grad Celsius im Büro musste trotzdem eine blickdichte Strumpfhose (Business-look) getragen werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier habe ich auch nicht viel mitbekommen, nur dass immer viel ausgedruckt wurde.
Gehalt/Sozialleistungen
Sehr gering für die hohen Erwartungen.
Image
Zumindest wird grundsätzlich angenommen, dass ein sehr gutes Image vertreten werden muss. Kurz gesagt mein Eindruck war, dass sich die Leute für etwas besseres halten. (wahrscheinlich ist das üblich in einer Bank)
Karriere/Weiterbildung
Als guter Personaler würde man selbst bei einem Praktikanten probieren die Potenziale zu finden und die Schwachstellen zu minimieren, indem man Zeit investiert.