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Bewertung

Reflexion über meine Zeit bei SThree (2007–2013)

1,4
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2013 im Bereich Vertrieb / Verkauf bei SThree in Frankfurt am Main gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

Ich habe von 2007 bis 2013 für SThree in Frankfurt gearbeitet und mir heute mal wieder die Bewertungen des Unternehmens angeschaut. Ich kann kaum fassen, dass sich in all den Jahren überhaupt nichts verändert hat. Wenn ich die Kritikpunkte der Mitarbeiter lese, wirkt es fast wie eine Zeitmaschine zehn Jahre zurück: "Forever 28". Genau so muss man das Unternehmen nennen. Eine Firma, die seit 20 Jahren ein Startup ist, weil die Mitarbeiter nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit das Unternehmen verlassen. Du bleibt das Durschnittsalter der Mitarbeiter seit 20 Jahren 28 Jahre.

Auf Kununu wird übrigens nach älteren Mitarbeitern gefragt. Theoretisch müsste es bei SThree mittlerweile ein Heer von Kollegen mit über 20 Jahren Betriebszugehörigkeit geben, faktisch liegt das Durchschnittsalter aber immer noch bei 28. Das zeigt, dass es SThree nicht einmal geschafft hat, sich minimal an die Marktbedingungen anzupassen. Damals war es in den ersten Jahren noch ziemlich einfach, Vermittlungen erfolgreich abzuschließen. Warum? Weil es kaum Konkurrenz gab und wir konnten im Prinzip so schlecht sein, wie wir wollten, und trotzdem erfolgreich sein. Heute klappt das nicht mehr, weil die Konkurrenz nicht nur größer, sondern vor allem besser geworden ist.

Das Prinzip „Masse statt Klasse“ allso so viele Lebensläufe wie möglich an maximal viele Leute rauszuhauen, in der Hoffnung, dass irgendwas daraus wird funktioniert seit über über zehn Jahren nicht mehr. Es gibt da draußen andere Personalberatungen, die wesentlich effizienter, freundlicher und nachhaltiger arbeiten und diese werden täglich mehr.

Ironischerweise hat SThree immer nach „Entrepreneurs“ gesucht. Und tatsächlich: Das war wohl das Einzige, was in all den Jahren funktioniert hat. Ehemalige Mitarbeiter haben eine Vielzahl erfolgreicher kleiner Personalberatungen aufgebaut, die teilweise schon seit über 15 Jahren am Markt bestehen. Aber das ist eben auch der einzige Erfolg außerhalb des Unternehmens.

Das Hauptproblem ist das sogenannte Peter-Prinzip (siehe Wikipedia). Den erfolgreichsten Vertriebsmitarbeiter zum Chef zu machen, war schon vor 15 Jahren eine Strategie, die katastrophale Folgen hatte. Vertriebsmitarbeiter, und ich spreche hier aus eigener Erfahrung, sind in der Regel ziemlich selbstverliebt und egoistisch, was sie nur bedingt für Führungsaufgaben qualifiziert. Ein zweites Problem liegt darin, dass SThree keine Führungskräfte von außen einstellt. Deshalb kommt auch kein frischer Wind und keine neuen Ideen ins Unternehmen. Einfach gesagt: Hat man nur einen Hammer als Werkzeug, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

SThree benutzt immer noch Recruiting-Methoden aus der Jahrtausendwende, die ausschließlich auf Masse setzen. Und ja, das hat unglaublicherweise einmal funktioniert, aber diese Zeiten sind längst vorbei. Ich habe vorhin auf Xing nachgeschaut und gesehen, dass keiner der Mitarbeiter, die zu meiner Zeit im Unternehmen waren, heute noch dort arbeitet und ich rede hier von mehr als 100 Leuten. Faszinierend...nicht mal ein einziger ist geblieben.

Man kann Sthree als Newbie als eine unangenehme Schule betrachten, die einem beibringt, die Komfortzone zu verlassen. Das kann eine wichtige Lernerfahrung sein, aber spätestens nach 24 Monaten sollte man seinen Koffer packen, denn am Ende des Tages führt das in eine Sackgasse. Die einzige Ausnahme ist, wenn man bereit ist, sein Gewissen und seinen Verstand am Eingang abzugeben und ein stumpfer Erfüllungsgehilfe zu werden, dann hat man vielleicht eine Chance, ins untere Management aufzusteigen.

Zum Thema Verdienstmöglichkeiten: Schon damals war alles nur Schein. Es gibt zwar einige wenige, die viel verdienen, aber die Masse verdient wenig, vor allem im Verhältnis zu der langen Arbeitszeit, die erwartet wird. Würde man die Arbeit bei SThree in wenigen Worten zusammenfassen, dann etwa so: viel arbeiten, das machen, was einem gesagt wird, auch wenn es völlig sinnlos erscheint. Es geht nicht um Effektivität, sondern darum beschäftigt zu wirken. Hinterfrage nichts und akzeptiere maximale Kontrolle und Mikromanagement.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

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Arbeitgeber-Kommentar

Tabea Raphaela DirscherlHead of Employer Branding DACH

Liebe/r Ex-Kollege/in
danke für deine Zeit, deine Gedanken, die vielen Punkte die du schilderst und mit allen hier teilst.
Du hast 2013 das Unternehmen verlassen, das war vor 12 Jahren. Seit dem hat sich enorm viel getan, wir haben uns weiterentwickelt und auch verändert. Viel Positives ist hier passiert, auf das wir sehr stolz sind.
Etliche Projekte durften wir durchführen, ein Rebranding fand statt, viele Tools wurden implementiert, um uns als Arbeitgeber aber auch das Arbeiten bei SThree noch angenehmer und vor allem für die Mitarbeitenden noch einfacher zu machen. Allem voran unsere digitale Transformation, die ein echter Meilstein in der Weiterentwicklung (unserer Systeme) war und ist :-)
Auch auf der Weiterbildungsseite ist unglaublich viel passiert, unsere Führungskräfte duchlaufen alle ein zertifiziertes Weiterbildungsprogramm, speziell für Führungskräfter von Vertriebsteams - dazu erhalten wir auch stets sehr positives Feedback.

Ich danke dir dennoch für deinen Rückblick, - in den 6 Jahren die du bei uns warst, gab es sicherlich auch wertvolle, lehrreiche und schöne Momente. Es ist ja doch eine lange Zeit gewesen, in der sicherlich auch viel Gewinnbringendes passiert ist.

Tabea Dirscherl, Head of Employer Branding DACH

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